Hagrids Geheimnis

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„Du sorgst jetzt erstmal dafür, dass dein Basiliskenfreund in der Kammer bleibt!", sagte ich und stoppte Tom Riddle als wir auf dem Korridor standen. „Und was wirst du machen?", fragte er dann und blickte mich mit einer Mischung aus Nervosität und Besorgnis an. „Das lässt du meine Sorge sein. Komm einfach in dein Schlafzimmer, wenn alles geklärt ist", antwortete ich, drehte mich um und ging schnellen Schrittes in Richtung der Gryffindor-Schlafsäle.

Ich hatte zwar nicht viele Freunde in meinem Haus, jedoch war ich sehr aufmerksam und kannte über jeden Mitschüler so manches Geheimnis. Deswegen war es mir auch nicht entgangen, dass sich Hagrid auffällig oft zu später Stunde aus unserem Gemeinschaftsraum schlich und manchmal Essen aus der großen Halle mitgehen ließ. Kombiniert mit der Tatsache, dass der große Junge eine Vorliebe für außergewöhnliche Tiere hatte, schlussfolgerte ich, dass er wohl heimlich ein „Haustier" im Schloss versteck hielt. Zum Glück hatte ich mich an einen etwas abgelegenen Gang erinnert, bei dem ich ihn vor ein paar Wochen zu später Stunde gesehen hatte. Genau dort ging ich jetzt hin.

Kurze Zeit später stand ich vor einer dunklen Holztür, die zwar verschlossen war, aber mit einem einfachenAlohomora" knarrend aufging. Der Raum entpuppte sich als nicht mehr genutztes Klassenzimmer. In einer Ecke stand jedoch eine unscheinbar wirkende große schwarze Truhe, die ich ungerne öffnen wollte. Aus diesem Grund legte ich ein Ohr an das kalte Holz und horchte. Erst war es totenstill, doch dann hörte ich ein leises Krabbeln, was mich erschaudern ließ.

Sofort verließ ich den Raum und machte mich auf zu Professor Dumbledors Büro. Ich hoffte inständig, dass man das tote Mädchen bereits gefunden hatte und man nicht mich, sondern das undefinierbare Tier mit ihrem Tod in Verbindung bringen würde. Als ich vor seinem Büro ankam, hörte ich besorgte Stimmen aus diesem. Es überkam mich ich schlechtes Gewissen, dem armen Hagrid solch ein grausames Verbrechen anzuhängen. Ich hatte eigentlich nicht sonderlich viel Kontakt zu ihm, jedoch war er immer freundlich zu mir gewesen. Dann kam mir wieder Toms verzweifelter Gesichtsausdruck in den Sinn. Ich wusste, dass ich viele negative Eigenschaften hatte, doch eine Sache, die man mir niemals absprechen konnte, war meine Loyalität. Tom verließ sich auf mich und ich würde ihn nicht im Stich lassen. Außerdem wollte ich extra mit Professor Dumbledor das Gespräch suchen, weil dieser ein sehr gutes Verhältnis zu Hagrid hatte und ihn wohl nicht sonderlich hart bestrafen würde.

Ich hob zögerlich die Hand und klopfte drei Mal an die Tür. Sofort verstummten die Gespräche von drinnen und die Tür wurde einen Spalt geöffnet. Ich erblickte Dumbledors Gesicht, der mich verwundert anschaute, da er wohl nicht mit meinem Erscheinen gerechnet hatte.


feeling nothing (Tom Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt