Eine unerwartete Einladung

1.8K 54 5
                                    

Nun war ich alleine; unschlüssig, ob ich Riddle hinterherlaufen sollte, um nach dem Weg zu fragen oder lieber darauf hoffen sollte, dass ich alleine zurück zu meinem Schlafzimmer fand. Ich entschied mich für letzteres.

Ca. 15 Minuten lief ich planlos umher, bis ich glücklicherweise eine mir bekannte Stelle fand und ich schlussendlich in mein Bett fiel. Doch an Schlaf konnte ich noch immer nicht denken. Tom Riddles Art verwirrte mich. Die Art, wie er mich gepackt hatte, die Art, wie er mich angeblickt hatte – Riddle hatte etwas sehr bedrohliches ansich.

„Aufstehen, meine Liebe!", hörte ich eine Stimme, unsanft traf mich ein Kissen am Kopf „man könnte meinen, du hast die ganze Nacht im Schloss umhergestreift." Mit dieser Aussage hatte Rachel nicht ganz unrecht, doch ich entschied mich vorerst über die nächtlichen Ereignisse zu schweigen. „Ich stehe ja schon auf", murmelte ich und verschwand im Badezimmer. Ich trat zum Spiegel und erschrak. Dunkle Ringe säumten meine Augen und ich so blass, dass ich neben einem der Schlossgeister wohl kaum aufgefallen wäre.

Kurze Zeit später betraten Rachel und ich die große Halle. „Hast du keinen Hunger?", fragte sie mich ungläubig, während ich verträumt auf meinem Teller herumstocherte. Ich schreckte hoch. Riddle trat in mein Sichtfeld und setzte sich an den Slytherin-Tisch. Er hob seinen Kopf und unsere Blicke trafen sich. Mein Puls erhöhte sich und meine Hände begannen zu schwitzen. Er schien meine Unsicherheit zu bemerken und lächelte arrogant. „Ich gehe dann schon mal", sagte Rachel etwas beleidigt, weil ich sie ignorierte hatte. Ich schaute entschuldigend und nickte. Langsam leerten sich die Tische. Gerade als ich mich auch zum Gehen wenden wollte, griff mich eine Hand und zog mich unsanft zur Seite. „Du wirst niemandem von dieser Nacht erzählen", flüsterte eine Stimme an meinem Ohr. Es war Tom Riddle. „Sonst was?", versuchte ich cool zu antworten, doch meine Stimme klang zittriger als ich wollte. Riddles Griff wurde etwas fester und er schnaubte verächtlich. „Komm mit, Süße"

Süße?! Wie hatte mich Riddle genannt? Er legte seine Hand auf meinen Rücken und schob mich aus der großen Halle, ohne viel Aufsehen erregen zu wollen. Kurze Zeit später hatten wir ein leeres Klassenzimmer erreicht. „Geh rein!", befahl er mir dominant, doch ich blieb an Ort und Stelle ohne mich einen Zentimeter zu bewegen. „Und wenn ich das nicht möchte?", fragte ich provozierend und zog eine Augenbraue hoch. Riddle rollte mit den Augen, packte mich erneut und zog mich in den Raum. Leider musste ich zugeben, dass er deutlich stärker war als ich. Auch wenn er einen dicken Pullover trug, zeichneten sich deutliche Muskeln an seinem Oberarm ab. „Du bist zu rebellisch. In all den Jahren in Hogwarts gab es kaum Leute, die sich mir widersetzt haben und wenn doch, dann ging es für die nicht gut aus! Aber du bist anders!", Riddle lachte. „Warum bist du so?", fragt ich ihn emotionslos.

„Wie bin ich denn?"

„Kalt, grausam, rechthaberisch, domin-"

„So wie du"

Seine Worte trafen mich hart. Ich schaute auf den Boden, doch innerlich wusste ich, dass er recht hatte. Ich würde jedoch, anders als Riddle, niemals andere Menschen körperlich verletzten. Tom Riddle trat an mich heran und legte seine Finger an mein Kinn, um meinen Kopf zu heben und schaute in meine Augen. Ich sah eine Spur Besorgnis in seinem Gesicht. „Für mich waren deine Worte ein Kompliment. Gefühle sind ein Ausdruck von Schwäche", versuchte er mich zu ermutigen. „Warum sind wir eigentlich hier?", versuchte ich vom Thema abzulenken. „Zum einen wollte ich sichergehen, dass du niemandem von unserem kleinen nächtlichen Zwischenfall erzählt hast", er schaute erwartungsvoll. Ich schüttelte nur den Kopf. „Und ich wollte fragen, ob du mich zu einer Feier von Professor Slughorn begleitest!"

feeling nothing (Tom Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt