Eine Nacht im Labyrinth (Minho)

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Wie jeden Morgen rennen wir raus ins Labyrinth, um einen Ausgang zu suchen, von dem wir wissen, dass er nicht existiert.

Doch heute ist etwas anders. Es fühlt sich einfach nicht so an wie sonst. Ich lasse mich davon nicht beirren und renne weiter.

Meistens kann ich mich sowieso nicht auf meine 'weibliche Intuition' verlassen, wie Minho es nennt.

Als wir am inneren Ring ankommen, bleibe ich abrupt stehen und auch Minho verlangsamt seine Schritte.

Alle Abschnitte sind geöffnet, obwohl nur der siebte offen sein sollte.

Wir hören das Geräusch der sich schließenden Tore gedämpft, durch die dicken Mauern, die uns von der Lichtung trennen.

Verwirrt gucke ich zu Minho und sein Gesichtsausdruck spiegelt meinen.

Wir brauchen nichts zu sagen. Gleichzeitig laufen wir los, als das Labyrinth anfängt, in sich zusammenzufallen.

Hinter mir fällt ein schwerer Stein auf den Boden, genau da, wo Minho läuft.

Er wird von dem Stein getroffen und fällt bewusstlos zu Boden. Ich schleife ihn mit mir, doch er ist zu schwer.

Immer wieder falle ich auf den von Trümmern übersähten Boden, schlage mir die Arme auf und der innere Ring schließt sich gerade.

Alleine würde ich es schaffen, zu fliehen, doch ich lasse Minho nicht alleine. Das würde seinen Tod bedeuten.

Er würde wollen, dass ich mich rette, doch ich liebe ihn zu sehr. Ohne ihn hätte mein Leben keinen Sinn mehr.

Ich setze mich mit ihm in eine Ecke, in der Hoffnung nicht von Steinen getroffen zu werden. Schläge von Stein auf Stein sind zu hören und ich versuche, ihn so gut es geht mit meinem Körper abzuschirmen.

Mein ganzer Körper tut schon weh. Immer mehr Trümemer fallen auf mich oder streifen mich, aber ich möchte Minho beschützen.

Die Trümmer sind nicht so groß, dass sie mir lebensgefährliche Schäden zufügen können, doch es tut sehr dolle weh.

Ich kenife meine Augen zusammen und verdränge meine Tränen und die aufkommende Panik.

Ich warte und hoffe.

Nach gefühlten Stunden hört es auf. Der Ausgang vom inneren Ring öffnet sich wieder.

"Minho! Minho! Bitte. Sag was.", flehe ich.

Vorsichtig öffnet er seine Augen. Erleichtert schließe ich ihn in meine Arme.

Er presst seine Lippen auf meine und hält mich so fest, als hätte er nicht vor, mich je wieder loszulassen.

Ich liebe ihn so sehr.

The Maze Runner Preferences und Imagines (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt