Er schlägt dich Teil 2

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trigger warning: Erwähnung von Selbstmord (bei Newt)

Newt

Als du ganz tief im Wald angekommen bist, lehnst du dich an die Steinmauer und lässt dich auf den Boden sinken. Deine Beine ziehst du so nah wie möglich an deinen Oberkörper. Du weißt, dass eigentlich du schuld bist. Er hat so lange versucht seine Vergangenheit zu vergessen, nur damit du sie wieder aufgreifst.

Die Blätter auf dem Boden rascheln und schnell drehst du deine Kopf in die Richtung aus der das Geräusch kam. Newt kommt langsam, mit auf den Boden gesenkten Blick, auf dich zu. Als er seinen Kopf hebt, sind seine Augen und seine Nase rot, was darauf schließen lässt, dass auch er geweint hat.

Er setzt sich neben dich und sieht dich für eine lange Zeit einfach nur an. Unter seinem forschenden Blick fühlst du dich klein und unendlich schuldig. Da du die Stille nicht mehr aushältst, ergreifst du das Wort: "Es tut mir so leid, wirklich. Ich bin eine schreckliche Freundin.", flüsterst du.

Newts Augen weiten sich. "Warum entschuldigst du dich? Ich habe dich geschlagen." Vorsichtig lässt er seinen Daumen über den Abdruck auf deiner linken Wange streichen.

"Du weißt wieso, ich hätte das niemals sagen dürfen." Ein leiser Schluchzer entweicht deinem Mund.

"Und ich hätte dich niemals schlagen dürfen, ich habe es trotzdem gemacht. Außerdem habe ich mich damals dazu entschieden, dass ich es hier nicht mehr aushalte, du kannst auch da nichts für. Ich kannte dich da noch gar nicht." Traurig sieht er auf deine Hände, bevor er sie vorsichtig nimmt und miteinander verschrenkt.

"Du hast mir diese Information anvertraut..." Der Rest des Satzes geht in deinen Schluchzern unter. Er legt seinen Arm um dich und zieht dich näher an ihn, so bleibt ihr für den Rest des Abends und noch tief in die Nacht hinein sitzen.

Thomas

Du bist noch nicht weit gekommen, nachdem du aus der Hütte gelaufen bist, da hörst du Thomas' Schritte hinter dir. Auch wenn du weißt, dass er schneller ist als du jemals sein wirst, rennst du weiter. Doch, wie du es erwartet hast, holt er dich ziemlich schnell ein und hält dich am Arm fest, um dich zu stoppen.

Er sieht dir tief in die Augen, als würde er versuchen sie zu lesen, in seinen siehst du nichts anderes als Reue. "Bitte geh nicht. Ich liebe dich. Ich weiß auch nicht, warum ich das gemacht habe. Ich war so sauer und ich möchte meine Zeit nur mit dir verbringen. Mir ist nicht aufgefallen, dass ich dich so vernachlässigt habe." Immer und immer mehr Tränen fließen seine Wangen hinunter, was es dir erschwert ganz zu verstehen, was er sagt.

"Thomas, ich habe dich als erstes geschlagen. Es tut mir so leid. Ich wollte dich nie beschuldigen, dass du mich betrügst. Es hat mich nur fertig gemacht zu sehen, dass du auch bei Newt und Teresa so glücklich sein kannst." Ich nehme seine Hand ganz langsam in meine, aus der Angst, er würde mich nochmal weg schubsen.

Thomas jedoch umklammert deine Hand wie einen Rettungsring in tiefem Wasser. "Ich bin nicht glücklicher bei denen. Ich bin glücklich bei dir. Ich liebe dich."

Du stellst dich auf Zehenspitzen und legst deine Lippen auf seine. Es wäre unsinnig, wenn ihr euch nicht gegenseitig verzeihen würdet, immerhin habt ihr beide einen Fehler gemacht und bereut es zu tiefst.

Minho

Nach ein paar Tagen, in denen du nicht mit Minho geredet hast, kommt er nach dem essen auf dich zu. Instinktiv weichst du einen Schritt zurück.

"Ich werde dich nicht nochmal schlagen. Es tut mir leid, ich möchte dich nur um Verzeihung bitten." Er sieht verletzt aus, aber gleichzeitig auch aufrichtig.

"Minho, du hast mich angelogen und verletzt, wie könnte ich dir wieder vertrauen? Wer versichert mir, dass das nicht noch einmal passiert, wenn du wütend bist?" Deine Stimme ist voller Wut, dennoch ist sie leise.

"y/n, ich werde es nicht nochmal machen. Ich verspreche es dir." Seine Stimme ist klein und zerbrechlich.

"Es kann ja sein, dass du es jetzt so meinst, aber das kann in ein paar Tagen anders aussehen. Ich kann und möchte dir einfach nicht mehr vertrauen. Bitte sprich nicht mehr mit mir, sofern es nicht nötig ist." Mit diesen Worten drehst du dich um, erhaschst kurz vorher aber noch einen Blick auf seine glasigen Augen. Ich kann ihm nicht mehr vertrauen.

Gally

Am nächsten Morgen wachst du in einem ungewohnten Bett auf. Erst als du Clint siehst, der neben dir auf einem Stuhl sitzt, fällt dir wieder ein, was passiert ist. Gally hat dich verletzt.

Als hätte er gespürt, dass du an ihn denkst, geht die Tür leise auf und Gally kommt hinein. "Ist es okay, wenn ich dich mit ihm alleine lasse oder soll ich hier bleiben?", fragt Clint.

"Nein, ist schon gut, du kannst uns ruhig alleine lassen." So schwach wie heute war deine Stimme schon lange nicht mehr.

"Wie geht es dir, Prinzessin?" Gally tritt ein Stück näher an dein Bett.

"Spar dir das Prinzessin. Es geht mir schlecht und rate wer Schuld ist, genau du!" Genervt verdrehst du die Augen.

"Bitte hör mir zu. Ich möchte es erklären." Jetzt steht er unmittelbar an der Bettkante. Du siehst in abwartend an, ein Zeichen um ihm zu bedeuten, dass du zuhörst. Ja, er hat dich verletzt, aber du möchtest trotzdem gerne wissen was er zu sagen hat, vielleicht gibt es doch eine logische Erklärung.

"Ich habe den Frischling gesehen, wie er dich die ganze Zeit angestarrt hat.", beginnt er mit leiser Stimme, "Ich habe ihm erklärt, dass du es nicht magst, wenn man dir hinterher sieht und daraufhin hat er gefragt wer ich schon sei, um das zu wissen. Als ich ihm gesagt habe, dass ich dein fester Freund bin, hat er mir nicht geglaubt und angefangen schrecklich Dinge über dich zu sagen. Irgendwann konnte ich es nicht mehr aushalten und habe ihn zu Boden geworfen."

Er seufzt, bevor er fortfährt: "Ich wollte dich nie verletzen. Ich habe dich in meiner Wut kaum wahrgenommen. Es tut mir so leid. Ich wollte dich immer beschützen, aber ich habe versagt."

"Wenn stimmt, was du gesagt hast und der Frischling schlimme Sachen über mich gesagt hat, hast du nicht versagt. Dann hast du mich beschützt. Wer weiß auf was für Ideen der gekommen wäre.", erklärst du.

Du nimmst seine Hand in deine und drückst einen federleichten Kuss auf seinen Handrücken.

"Ich liebe dich."

Aris

Aris bereut nicht, dass er dich gegen deinen Willen von hier weg nehmen wollte, aber er bereut, dich verletzt zu haben. Wenn du jetzt einer dieser leblosen Körper bist, die an den Gurten hängen, kann er sich nicht verzeihen, dich verloren zu haben.

So früh wie es ging, hat er Thomas abgeholt, um nach dir zu suchen. Sie sind in dem raum angekommen und suchen gerade die Reihen nach dir ab.

"Aris.", Thomas' Stimme zittert, "Ich glaube, das solltest du sehen."

Schnell folgt Aris Thomas' Stimme und bleibt vor dir stehen. Er kann nicht glauben, dass du wirklich auch hier hängst. So schnell wie es geht, entfernen sie die Schläuche von deinem Körper. Aris trägt dich hektisch in den nächst besten Raum hinein, der sich als leer stehender Schlafraum herausstellt.

"Bitte, y/n. Bitte, bleib bei mir, bitte.", fleht er immer wieder, wie ein Mantra, als er dich auf eines der Betten legt. Thomas bleibt an der Tür stehen und passt auf, dass niemand rein kommt.

Ganz leise kannst du ihn hören und es kostet dich all deine Kraft, um das nächste Wort herauszupressen: "Aris."

Du spürst, wie du das Bett neben dir ein bisschen einsinkt. "Ich hätte dich nicht schlagen dürfen. Es tut mir leid. Ich liebe dich." Etwas nasses, du vermutest es ist eine Träne, landet auf deiner Wange. Aris lehnt sich zu dir runter und du spürst seine warmen Lippen auf deinen.

Als hätte dir der Kuss die nötige Kraft zum Leben gegeben, öffnest du schlagartig die Augen. "Ich vertraue dir, Aris. Führ mich hier raus. Ich liebe dich."

The Maze Runner Preferences und Imagines (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt