Er rettet dich

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Newt

Thomas, Minho, Brenda, Jorge und du betreten den düsteren Ort. Von überall dringen Geräusche an deine Ohren, aber du nimmst sie nur gedämpft wahr, als seist du in deiner eigenen kleinen Blase, die durch den Lärm zu platzen droht. Dennoch bist du sehr darauf fokussiert, ihn zu finden.

Die Wachen haben gesagt, dass Newt hier drin sei, aber du bist dir nicht sicher, ob du ihnen trauen kannst. Vielleicht wollten sie euch auch nur loswerden.

Diese Gedanken hast du, bis Thomas dich an der Hand plötzlich in eine andere Richtung zieht. Erst bist du verwirrt und weißt nicht, warum er so schnell euren Weg geändert hat, doch dann erblickst du den Grund.

Die wunderschönen braunen Augen, in die du dich von Anfang an verliebt hast, treffen deine, doch sie sind nicht so freundlich wie sonst, sie sind wütend, enttäuscht sogar. Seine sonst so weichen, blonden Haare hängen Newt in sein Gesicht und seine Lippen sind angespannt auf einander gepresst.

Ein Kribbeln überschwemmt deinen Körper, wie eine Welle, wodurch du sofort deine Hand aus Thomas' Griff löst und auf deinen festen Freund zu rennst.

"y/n!", ruft Thomas dir noch hinterher, aber du ignorierst ihn und rennst weiter durch die dichte Menschenmasse. In diesem Teil des Crank Palastes ist sehr viel los, weswegen du aufpassen musst, nicht mit jedem Crank zusammenzustoßen, an dem zu vorbei huschst.

Kurz, bevor du Newt erreicht hast, stellt sich dir ein Mann in den Weg. Er verschränkt seine Arme vor der Brust und sieht schelmisch grinsend auf dich hinunter, da er viel größer ist, als du. Die Enden seiner fettigen Haare liegen auf seinen Schultern, seine Kleidung ist schmutzig und an manchen Stellen zerrissen.

Unter seinem Blick verschwindet deine anfängliche Freude, Newt gefunden zu haben, gänzlich und du fühlst dich klein, du möchtest nichts lieber, als wieder im Berg, in Sicherheit zu sein.

"Na, wen haben wir denn da? Bist du neu hier?" Der Mann lehnt sich bedrohlich nah zu dir, doch zu schenkst ihm nicht das Vergnügen, zurück zu zucken. Du lässt den Moment über dich ergehen, dennoch bist du erleichtert, als sich eine blasse Hand von hinten auf die Schulter des Mannes legt und ihn zur Seite zieht.

Hinter ihm kommt Newt zum Vorschein. Jetzt, wo du ihn vom näheren betrachtest, glänzt Schweiß auf seiner sehr blassen, weißen Haut.

"Was machst du hier?", fragt er an dich gewandt, dann dreht er sich zu euren anderen Freunden, die jetzt auch da sind, "Ihr alle solltet nicht hier sein." Seine Stimme ist nicht rücksichtsvoll, wie sie immer schon war, sie ist kräftig und abwertend.

"Komm mit uns. Du musst hier nicht sein. Wir können dich hier ganz einfach raus holen.", erklärst du mit zitternder Stimme.

"Nein.", antwortet Newt knapp.

"Nein? Was meinst du, nein?" Thomas geht einen Schritt auf Newt zu, doch dieser weicht genau so weit zurück.

Der Zettel, den Newt dir gegeben hat, fühlt sich plötzlich schwer in deiner Hosentasche an. Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um ihn zu öffnen? Die Neugier brennt in dir, schnürt dir Lunge zu, als deine Finger über das glatte Papier fahren.

Du entscheidest dich dagegen, da sich der Zeitpunkt noch nicht richtig anfühlt, und konzentrierst dich lieber wieder auf das Gespräch zwischen Thomas und Newt, das mittlerweile zu einer Diskussion entfacht ist.

"Warum kannst du nicht einfach mit uns kommen?" Thomas' Stimme ist laut. So laut, dass mittlerweile alle Cranks zu euch sehen.

"Ich gehöre hier hin, Tommy. Das ist der richtige Ort für jemanden wie mich." Tränen steigen in deine Augen. Denkt er wirklich so von sich, nur weil er nicht immun ist, so wie wir anderen?

The Maze Runner Preferences und Imagines (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt