Twenty Seven

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Im Wohnzimmer blieb Damian vor der Couch stehen und ließ sich nach hinten fallen, zog mich dabei an den Hüften auf seinen Schoß. Er umschloss meinen Oberkörper mit seinen Armen und drückte meinen Rücken gegen seine Brust. Damian legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab, vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. "Es hört sich lächerlich an, ich weiß", sagte er und legte sich dann hin, zog mich logischerweise mit sich, sodass wir nun gemeinsam auf der Couch lagen. "Was meinst du?", flüsterte ich leise und drehte meinen Kopf zu ihm. Ich legte mich auf den Rücken und sah nach rechts, direkt in sein Gesicht. Er hatte sich auf seinem Arm abgestützt und sah mir tief in die Augen. "Dass ich Angst habe dich zu verlieren und dich deshalb verletze", flüsterte er genauso leise. Seine rechte Hand näherte sich meinem Gesicht und er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Weißt du eigentlich wie wunderschön du bist?", flüsterte er erneut und folgte seiner Hand, welche an meiner Wange entlang strich, mit seinen Augen. Ich drehte meinen Kopf weg, um meine roten Wangen zu verstecken. Damian stieß ein raues Lachen aus. "Du musst dich nicht vor mir verstecken." Seine Augen trafen meine und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

"Kannst du es mir erklären?", fragte ich leise, darauf bezogen, dass er mich verletzt, um mich nicht zu verlieren. Damian legte seine Hand an meine Wange und sein Blick legte sich für einen kurzen Augenblick auf meine Lippen, bevor er mir wieder in die Augen sah. Er nickte, sagte aber nichts. Sein Blick glitt wieder nach unten zu meinen Lippen und er kam mir langsam näher. Gerade in diesem Moment wollte ich nichts lieber, als seine Lippen auf meinen zu spüren. Auch wenn es nur für eine Sekunde gewesen wäre, wollte ich nichts anderes. Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er sich über mich beugte. Er stoppte ein paar Millimeter vor meinen Lippen und ich schloss die Augen. Ich konnte seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren, war aber zu schüchtern, ihn zu mir runterzuziehen, um unsere Lippen endlich miteinander zu verbinden.

Gerade als seine Lippen meine federleicht berührten, klopfte es aggressiv an der Tür und wir schreckten auseinander. Damian richtete sich hastig auf und Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Fuck", sagte er panisch und fuhr sich gestresst durch die Haare. Danach legte sich sein Blick auf mich. "Geh nach unten", sagte er leise, unsicher, verzweifelt und dennoch bestimmend. Erneut klopfte es laut an der Tür und ich huschte ängstlich an ihm vorbei und die Treppe nach unten. In der Mitte der Treppe blieb ich stehen, sodass ich außerhalb des Sichtfeldes war. Damian atmete tief durch und öffnete die Tür, sein ganzer Körper war angespannt. Ich wusste, weshalb er Angst hatte. Nachdem ich im Krankenhaus war, bestand das Risiko, dass mich jemand fand. Eigentlich sollte ich Luftsprünge machen und mich nicht verstecken. Doch wenn ich ehrlich war, wollte ich nicht vom ihm weg. Ich hatte eher Angst, dass mich jemand von ihm trennen würde.

Ich duckte mich etwas ab, als die Tür komplett offen stand. "Geht's Ihnen gut?", fragte der Mann in der gelb-schwarzen Uniform. "Was? Eh- klar. Wie kann ich Ihnen helfen?", stammelte Damian zusammen, sichtlich beruhigt, dass es nur der Postbote war. "Ihre Nachbarn scheinen nicht Zuhause zu sein, würden Sie das Paket annehmen? Und ich hätte auch noch ein Paket für Sie", sagte der Mann und ich sah ihn freundlich lächeln. "Natürlich", sagte Damian, "Ich hab aber nichts bestellt", stellte er dann noch fest. "Dann wurde Ihnen etwas zugeschickt", lachte der Postbote und übergab Damian die zwei Pakete. Als der Mann über Damians Schulter in den Hausflur sah, stieg ich schnell zwei Stufen weiter nach unten, was die Treppe dazu brachte zu knarren. Ich kniff die Augen zusammen. Als ich sie vorsichtig wieder öffnete, sah ich, dass Damian seinen Kopf in meine Richtung gedreht hatte und nicht unbedingt begeistert aussah. Sofort bereute ich es so unglaublich neugierig zu sein.

"Sie hätten nicht-", er unterbrach seinen Satz als ein Knarren durch den Flur hallte. Dieses Knarren wurde ausgelöst, als ich einen Schritt nach unten ging, um mich zu entfernen. Damians Kopf schnellte in meine Richtung und er blickte wütend in mein Gesicht. Panisch sah ich ihn an, rannte dann die Treppe nach unten. "Du elendes Miststück", schrie er mir hinterher und ich hörte seine schweren Schritte hinter mir.

Kidnapped - gefährliche LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt