Thirty

6.1K 163 14
                                    

7000 Reads??? Oh mein Gott!!
Vielen lieben Dank!

Bevor ich es wusste, packte mich mein Vater und zog mich in Richtung meines Zimmers. Ich wimmerte unter seinem festen Griff, was ihn dazu brachte mich zusätzlich an den Haaren zu ziehen. Tränen stiegen erneut in meine Augen. Er stieg die Treppen nach oben, während er mich hinter sich herschleifte. Der Schmerz von seinem festen Griff verschaffte mir Kopfschmerzen und ich wimmerte auf. Panik stieg in mir auf und ich wehrte mich mit Händen und Füßen als wir an meiner Zimmertür vorbei liefen. Oh nein. War das einzige was sich in meinem Kopf immer und immer wieder wiederholte. "Bitte nicht", flehte ich. "Was fällt dir eigentlich ein Katarina?", schrie mein Vater als er mich in den kleinen Raum schleuderte, nachdem er die große Tür geöffnet hatte. Ich hielt mir den Kopf, der hart gegen die Wand geknallt war beim Aufprall. Er kam in den Raum, hockte sich vor mich. "Erst haust du ab und dann hast du noch den Mut deiner Mutter ins Gesicht zu Lügen? Uns Lügengeschichten aufzutischen? Und nicht nur uns, nein. Du gehst damit zur Polizei?", fragte er, lachte dabei kurz auf. "Ich hab nicht ge-", fing ich an, doch wurde durch seine Hand unterbrochen, die meine linke Wange mit Wucht berührte. "Wag' es dir nicht jetzt zu reden Katarina! Nicht ein einziges Wort will ich von dir hören, verstanden?", schrie er mich an. Am liebsten hätte ich mich jetzt unsichtbar gemacht. Die Angst die ich verspürte war immens. Tränen strömten über meine Wangen und ich entwich seinem Blick. "Ich habe gefragt, ob du das verstanden hast?" Er zwang mich ihn anzusehen. Ich zuckte zusammen und nickte hastig. "Gutes Mädchen", lächelte er. Dann lachte er auf.

Seine Finger fanden mein Kinn. "Du bist eine Schande für diese Familie. Sieh dich an!", sprach er angeekelt. "Lächerlich. Lächerlich wie du hier sitzt und weinst wie ein Kleinkind. Wie alt bist du Katarina? 3?" Er schüttelte enttäuscht den Kopf und stand dann auf. Er konnte mich nicht hier drin lassen. Ich hasste diesen Raum. Er war klein und eng. Geräusche kamen aus den unterschiedlichsten Ecken. "Bitte lass mich nicht hier drin", wimmerte ich und sah ihn flehend an. "Hab ich nicht gerade etwas gesagt?", fragte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Bitte", flehte ich aus Angst. Ich zog meine Beine an und schlang meine Arme um diese. Die Erinnerungen an die Stunden, die ich alleine in diesem Raum verbracht hatte, waren schrecklich. Mein Vater sah mich von oben bis unten an, schenkte mir erneut einen angeekelten Blick. Er schüttelte den Kopf, verließ den Raum und schloss die Tür. Der Raum tränkte sich in tiefstes Schwarz. Das Drehen des Schlüssels im Schloss ließ mich erneut aufwimmern. Ich würde hier nicht so schnell herauskommen. Mein Magen knurrte und erinnerte mich an diesen Morgen. Alles war so perfekt. Ich fühlte mich so wohl und war glücklich. Damian war da und alles war gut. Und nun? Nun saß ich wieder alleine Zuhause in einem dunklen Zimmer, obwohl ich eigentlich bei Damian sein wollte. Wir würden einen schönen Tag miteinander verbringen, kuscheln und uns einfach gegenseitig gut tun. Ich schluchzte auf. Ein schmerzvolles Gefühl durchfuhr meinen ganzen Körper. Mein Kopf fiel auf meine Knie. Ich brauchte ihn. Jetzt in dieser Sekunde. Damian würde mich in den Arm nehmen, mir zärtlich über den Rücken streichen und mir beruhigende Worte ins Ohr flüstern, so wie er es immer getan hatte.

Ich hasste mich dafür, dass ich hier war. Ich hasste mich dafür, dass ich zuließ, dass Damian festgenommen wurde. Umso mehr hasste ich mich dafür, dass ich Damian überredet hatte mich ins Krankenhaus zu bringen. Nur meinetwegen war er jetzt nicht bei mir. Meinetwegen fühlte er sich jetzt mies. Ohne mich wäre er nicht in der jetzigen Situation.

Ich verdiente es hier zu sitzen und bestraft zu werden. Ich hatte kein Recht darauf Mitleid zu bekommen. Es war meine Schuld und dafür musste ich bestraft werden.

Ich wippte nach vorne und hinten um mich von meiner Angst abzulenken. Erst nahm ich ein Knacken wahr, dann ein Rascheln. Irgendetwas streifte eine Plastiktüte. Ich hielt mir die Ohren zu. Ich wusste nicht, ob es nur meine Paranoia war oder ob wirklich etwas diese Geräusche machte, aber egal was es war es machte mich panisch.

Kidnapped - gefährliche LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt