Thirteen

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Nach einer langen Autofahrt und bedrückender Stille währenddessen, bog Damian in eine große Einfahrt ein. Das Gelände war mit einem schwarzen, edel aussehenden Zaun eingegrenzt. Blumen waren auf der Wiese verteilt und ergaben bunte Muster. Gekonnt parkte Damian das Auto in einer freien Lücke zwischen anderen, teuer aussehenden Autos. Wir blieben sitzen als das Fahrzeug zum Stillstand kam. Im Augenwinkel sah ich wie mich Damian beobachtete. Ich sah an den anderen Autos vorbei in den Garten. Ein kleiner Vogelbrunnen stand am Wegesrand und lud die Vögel ein etwas zu trinken. Weiter hinten im Garten, fast hinterm Haus versteckt, erkannte ich eine Schaukel und eine Rutsche. Fasziniert sah ich mich weiter um. Wenn seine Familie so viel Geld hatte, dann könnte er doch haben, wen er wollte. Warum war ich hier?

"Ich vertraue dir Katarina", sagte Damian plötzlich, was mich dazu brachte mich erstaunt zu ihm umzudrehen und in sein Gesicht zu sehen. "Was?", fragte ich verblüfft. "Ich sagte: Ich vertraue dir." Er legte seine Hand auf meine Wange, strich mit seinem Daumen über sie. Wir sahen uns tief in die Augen, bis ich die unangenehme Stille brach. "Warum?", hauchte ich. "Weil ich denke, dass du Anweisungen folgen kannst und dich benehmen kannst." Auch wenn die Worte nicht nett gemeint waren, war ich fasziniert wie diese Worte seine Lippen verließen. "Hörst du mir zu?", fragte er leise lachend. Ich sah zurück in seine Augen und nickte benommen. "Was hab ich gesagt?" Er fuhr mit seiner Hand zu meinem Kinn und griff es ganz sanft. "Ich weiß es nicht", gab ich ehrlich zu. Er brachte mich um den Verstand. Seine Lippen verzogen sich zu einem bezaubernden Lächeln und er schüttelte belustigt den Kopf.

Plötzlich wandte er sich von mir ab und stieg aus. Enttäuscht sah ich ihm hinterher. Wieso konnte er soetwas mit mir anstellen und weshalb konnte ich nichts dagegen unternehmen? Es war, als hätte er mich in einen Bann gezogen. Ich drehte mich zur Autotür auf meiner Seite, öffnete diese und schloss sie wieder als ich ausgestiegen war. Damian öffnete gerade den Kofferraum und ich keuchte erschrocken auf. Sein Blick schnellte zu mir, folgte dann meinem und er sah schmunzelnd auf die Handschellen, welche in seinem Kofferraum lagen. "Überrascht?" Eigentlich nicht, das hätte ich erwarten sollen, aber dennoch wollte ich gar nicht wissen, was er damit anstellte. Als ich nicht antwortete, richtete er sich auf und kam näher. Seine Hände platzierte er an meiner Hüfte und zog mich näher. Meine Hände platzierten sich automatisch auf seiner Brust. "Du glaubst gar nicht was man alles damit anstellen kann", raunte er mir ins Ohr, platzierte dann einen leichten, kaum spürbaren Kuss unter meinem Ohr. Schon wieder hatte er mich in seinen Bann gezogen und meine Knie wurden weich. Unfähig zu sprechen oder mich wegzubewegen sah ich ihn an. "So viele Sachen", verdeutlichte er nochmal und hinterließ nun Küsse auf meinem Hals. Ich legte meinen Kopf schief, um ihm mehr Platz zu schaffen und drückte mich näher an ihn, keuchte auf als er eine empfindliche Stelle fand. Ich spürte, wie er grinste und plötzlich entfernte er sich von meinem Hals. Entsetzt sah ich ihn an. Grinsend drückte er mir einen Kuss auf die Wange und ließ mich dann los. Sofort spürte ich wieder den kühlen Wind, der leicht an meiner Kleidung zerrte und mir Gänsehaut bescherte. Die Wärme von Damians Körper war verschwunden und ich sah ihn enttäuscht an.

"Hey ihr Turteltauben!", rief plötzlich eine Stimme und ließ mich zusammenzucken. Damian legte sofort seine Hand an meine Hüfte und drückte mir einen Kuss auf die Stirn um mich zu beruhigen. "Alles gut. Du musst dich nur benehmen, denk daran was ich dir Zuhause gesagt habe", nuschelte er an meine Stirn. Ich nickte, dann drehte er sich um und lief auf den jungen Mann zu, der in unsere Richtung lief. Sie schlugen brüderlich ein, umarmten sich dann und redeten miteinander, doch ich verstand nichts von dem Gesagten. Ich blieb einfach stehen und sah mich wieder um.

Gerade hatte ich mir die säuberlich angelegten Beete angesehen, als Damian meine Aufmerksamkeit auf sich zog. "Das ist Katarina", sprach er und ich drehte mich zu ihm um. "Hm?", fragte ich ahnungslos, da ich nur die Hälfte mitbekommen hatte. "Ich habe dich gerade meinem Cousin vorgestellt", lächelt er. "Oh- Ehm, hi?", sagte ich verlegen und senkte meinen Blick. "Ich bin Raffael, Damians Cousin", sagte er und hielt mir die Hand hin. Zögerlich ergriff ich diese und schüttelte sie. "Lasst uns reingehen. Mom hat sich schon beschwert, dass du wieder zu spät bist", lachte Raffael und drehte sich um. "Vergiss den Kuchen nicht", sagte er noch, bevor er loslief. Ich sah ihm hinterher. Raffael hatte auch ein Hemd an, doch dieses war weiß, nicht so wie Damians. Seine Jeans war schwarz und stand ihm perfekt. Lässig hatte er seine Hände in den Hosentaschen, sodass man nur seine Uhr an seinem rechten Handgelenk sah. Mein Blick schweifte zum Eingangstor. Die Versuchung war groß, doch riskieren wollte ich es nicht. "Denk gar nicht erst drüber nach", mahnte mich Damian und ich sah zu ihm, schüttelte leicht den Kopf. "Gut."

Kidnapped - gefährliche LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt