One good thing

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Es war Sonntag. Der letzte Tag hier und heute würde ich hier raus kommen. Freuen tue ich mich nicht wirklich besonders aber an der Situation kann ich nichts ändern.
Heute Morgen gab es Toast zum Frühstück. Die Ärzte meinten ich wäre Unterernährt und somit müsse ich es essen was ich auch getan hatte doch nun ist mir einfach nur noch schlecht. Mit einem Klopfen kam eine Krankenschwester hinein und berichtete mir das ich nun nachhause dürfte. Sie checkte noch kurz wie es meinem Knöchel ging und wies mich erneut darauf hin das ich ihn nicht zu stark belasten sollte. Ich hatte Krücken bekommen damit es somit leichter wäre mein Fuß nicht so stark zu belasten.
Die Krankenschwester verließ den Raum und ich richtete mich seufzend auf. Meine Beine schwangen sich vom Bett auf den Boden und meine Hände griffen nach den Krücken die sich neben dem Bett befanden. Ich brachte die Krücken in die richtige Position und stand auf. Ein schmerzvolles aufstöhnen konnte ich mir nicht verkneifen als mein rechter Fuß auf den Boden aufkam. Ich erhob diesen und humpelte mit den Krücken und gefühlt nur einem Bein zur Türe nachdem ich meinen Rucksack schnappte. Im Gang angekommen schaute ich mich nach Ausschilderung aus die zeigten wo der Ausgang war. Ich machte mich also auf den Weg und humpelte durch die Gänge.

Am Eingang angekommen musste ich erstmal mein Handy raus holen um zu schauen wo ich überhaupt lang musste. Durch ein Hupen fiel mir beinahe mein Handy aus der Hand aber ich konnte es aber noch auffangen. Ein Wagen stand nun vor mir und eine Klara die eine Autotür öffnete. Ich stieg ein und wir schwiegen uns nur an.
„Gehts dir gut?" kam es nun von Klara die mir keinen kurzen Blick schenkte sich dann aber wieder auf das fahren konzentrierte.
Ich ignorierte die Frage da ich die Antwort selber nicht wusste oder mir einfach nur nicht eingestehen konnte das meine Antwort nein wäre. Die Stille wollte sich wieder ausbreiten aber diesmal ergriff ich das Wort.
„Ist er schon da?"
kam es nun von mir. Je näher wir kamen desto weiter weg wollte ich. Ich wollte ihn nie wieder sehen, niemals.
„Ja" kam es nun Stumpf von Klara.
Diesmal ließ ich die Stille zu. Mein Herz klopfte Lauter und schneller als es sollte und innerlich hatte ich doch auf ein nein von Klara gehofft. Es wurde auf einmal so stickig im Auto, mein Atem verschnellerte sich als das Auto anhielt. Wir waren da. Ich wäre lieber in diesem Auto erstickt als jetzt auszusteigen. Klara jedoch öffnete nachdem sie aufgestanden war auch meine Türe und bat mich aufzustehen. Nach einigen Sekunden gab ich dann nach, nahm meine Krücken und stand auf. Ich atmete die Kalte Luft tief ein und aus. Es war angenehm kalt. Ich wollte den Moment genießen an dem alles Okey war bevor sich das alles änderte wenn ich dieses Haus betrat.
Das Schlüsselgeklimper weckte mich aus meinen Gedanken und ich drehte mich Richtung Haustür. Klara hat bereits die Tür aufgeschlossen und machte eine Handbewegung das ich reinkommen solle, meine Position behielt ich aber noch für einige Sekunden bis ich mich dann doch humpelnd in Bewegung setzte.

Die Tür schloss sich hinter mir und Wärme umhüllte mich. Ein starker Geruch stieg mir in die Nase, Rauch. Mein Blick schweifte durch die Gegend und blieb an einem Punkt stehen.Vom Sofa aus erhob sich ein Mann, dieser schlenderte langsam zu uns mit einer Zigarette in der Hand. Der Rauch verteilte sich überall wodurch ich husten musste. Ein Blick fokussierte mich und ich vereiste förmlich. Ein großer Schatten bildete sich auf mir und umschloss mich mit der Dunkelheit.

„Newton! Lange nicht mehr gesehen, mein Freund!" eine dicke Hand packte mich an der Schulter und ich wurde mit Druck an ihn gepresst. Er umarmte mich wobei er trocken lachte. Seine Hand ruhte auf meinem Rücken. Nun fing ich an zu zittern, allein seine Berührungen Liesen mich schwer atmen. 
Er stank nach Alkohol und Zigaretten wodurch ich die Luft anhielt da der Geruch einfach nur Ekelhaft war. Nach ein paar Sekunden lies er mich los. Ich atmete erleichtert aus.
Ich schwieg und blickte nur auf den Boden. Ein sehr schöner Holzboden mit dunklem Holz.

"Willst du mich nicht begrüßen?" Kam es von meinem gegenüber. Der Ton war lauter als vorher.
Mein Blick richtete sich in Zeitlupe auf ihn und sein Gesicht,  nur ein leises "h..hallo" kam aus meinem Mund. Sein Doppelkinn war nicht zu übersehen genauso wenig wie seine Stoppeln am Kinn und Kiefer. Seine Haare waren schon fast alle grau und komplett abstehend auf seinem Kopf. Er sah scheußlich aus. Sein Schritt nach hinten verriet mir das ich gehen durfte was ich mir nicht zweimal sagen lies also wollte ich gerade die Treppen hoch rennen als ich jemand am Kragen fasste.
"Hast du da nicht etwas vergessen?"
Was meint er? Ich fing an zu zittern, was auch immer ich gemacht hatte wird Konsequenzen haben. Mein Blick ging nach unten auf meine Schuhe. Meine Schuhe? Ich hatte noch Schuhe an, nasse dreckige Schuhe von draußen.
"E-es tut m-mir leid, I-ich mach d-das sauber.." stotternd formte ich eine Entschuldigung um mir nicht noch mehr Ärger einzufangen. Der Griff lockerte sich aber nicht sondern drückte mich nur runter auf die Knie. Die Krücken fielen zu Boden.
Ich konnte nicht aufhören zu zittern. Mein Atem war unregelmäßig.
"Du machst das jetzt sauber!" Bei jedem Wort drückte er mich mehr runter. Er schrie mich schon fast an und ich schloss einfach meine Augen, zum einen um all das nicht mehr sehen zu müssen und zum anderen um meine Tränen zu unterdrücken. Der Griff lockerte sich und bevor ich überhaupt irgendwas machen konnte trat ein Fuß in mein Magen was mich
auf Keuchen lies.

Nun ergriff Klara das Wort. "James es reicht!" Klara kniete sich zu mir runter und wollte mir hoch helfen doch sie wurde ruckartig hochgezogen.
"Du! Du gehst in die Küche und machst was zu essen!"
Nun sah ich auf, in aufblitzende blaue Augen die voller Wut funkelten.

Ein paar Minuten verharrte ich in der Position. Schwere Schritte entfernten sich und ein Blick auf die Couch verriet mir das er sich dort wieder hingesetzt hatte und irgendein Fußballspiel schaute. Ich richtete mich langsam auf und hielt mit einem Arm meinen Bauch fest. Der Schmerz hatte noch nicht ganz nachgelassen. Ich sammelte meine Krücken vom Boden auf und zog mich am Treppengeländer hoch.


Als der Boden sauber war nachdem ich ihn geputzt hatte ging ich direkt in mein Zimmer und schloss die Tür. Ich humpelte zum Bett und ließ mich fallen. Meine Augen schlossen sich doch davor verließ eine Träne mein Auge und lief mein Gesicht runter. Die Träne kühlte mein heißes Gesicht, es war angenehm. Mein Körper fing wieder an zu zittern als mir die Szenen von eben wieder in den Kopf schossen.
Ich wollte sie nicht sehen, nicht nochmal erleben also öffnete ich meine Augen und sah die Weiße Decke über mir. Kahl und völlig leer, rein und perfekt war sie. Das komplette Gegenteil von mir. Ich trug Narben mit mir. Am Körper sowie auch seelisch. Durch die Gedanken an die Narben schossen mir wieder die ganzen Gründe in den Kopf. Ich hielt es nicht mehr aus und das war das einzigste Ventil was ich dafür hatte. Schmerz.
Ich hatte niemanden außer den Schmerz er war wie ein Freund.

Es machte mich krank das er da unten saß, da war. Wahrscheinlich trank er grad wieder und rauchte pausenlos. Die Vorstellung brachte mich zum Würgen.
Mein Körper richtete sich auf. Ich humpelte auf das Fenster zu. Meine Hände griffen danach und schoben es hoch. Die Kalte Nachtluft entspannte mich etwas. Ich schaute hoch in den Himmel, zum Mond der leuchtete. Sterne waren nicht zusehen da zu viele Wolken am Himmel waren.

Ein Klopfen an der Scheibe brachte mich aus der Ruhe. Es war nicht meine Scheibe also schaute ich mich um und sah das Fenster gegenüber von mir. Lizzy stand lächelnd am Fenster und winkte mir zu. Ihr Lächeln war wirklich ansteckend weshalb ich auch lächelte. Ich winkte ihr zurück. Plötzlich verschwand sie vom Fenster. Meine Verwirrung löste sich nachdem mein Handy anfing zu klingeln, Lizzy rief mich an. Ich griff nach dem Handy, nahm ab und ging zurück zum Fenster wo ich Lizzy schon mit einem Telefon in der Hand sehen konnte.
„Hey Newt! Alles gut bei dir?"
Ein Lächeln konnte ich mir wieder nicht verkneifen dennoch log ich wie sonst auch immer da ich nicht drüber reden wollte.
„Ja alles gut und bei dir?"

Wir hatten zuerst smalltalk aber danach entwickelte sich das Gespräch in eine komplett andere Richtung.

„Und gibt es da ein Mädchen was du total magst?" sie versuchte mich auszuquetschen was ich sofort bemerkte. Dieses Thema gefiel mir nicht ich wusste nicht wie ich ihr sagen sollte das ich Mädchen nicht auf die Art mag. Zusätzlich hatte ich Angst das sie mich dann nicht mehr mögen würde aber ich wollte ihr vertrauen.
„Ich.. naja ich mag Mädchen nicht so auf diese Art, verstehst du?"
„Du bist also schwul?" Ob das eine Frage oder Feststellung war konnte ich nicht deuten aber ich bejahte dies nur. Die Stille breitete sich über den Hörer aus. Ich blickte durch das Fenster zu ihr rüber und versuchte ihre Mimik zu deuten als plötzlich ein schriller Schrei aus dem Hörer kam. Ich streckte mein Handy automatisch weiter weg vom Ohr ansonsten würde ich bald taub werden.

„Das ist ja voll cool omg!!"
Ich konnte sie in ihrem Zimmer herumhüpfen sehen wodurch ich Lächeln musste, immer breiter. Sie war ein wunderbarer Mensch je mehr ich sie kennenlernte. Mein Handy hielt ich mittlerweile wieder an mein Ohr. Irgendeine Hintergrundstimme war zu hören.
„Hey meine mum meinte ich muss jetzt schlafen, wir sehen uns dann morgen in der Schule bis dann"
Wir wünschten uns noch gegenseitig eine gute Nacht und legten dann auf. Sie verbesserte den Tag um einiges auch wenn dieser jetzt schon zu Ende war.




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Gute Reise <3

Play with the devil [Newtmas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt