Rainy

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Mein Atem verlangsamte sich, passte sich auf seine Atmung an. Er versank tiefer in meinem Haar, und ich in seiner Brust. Durch seine Berührungen musste ich mich selbst ständig daran erinnern das dass Thomas und nicht Sam war um nicht komplett durchzudrehen. Seine Hand umschlang meine Taille, die andere meinen Rücken. Es war eine zärtliche Umarmung. Trotz der leichten Berührungen spendete er mir wärme, auch wenn diese Berührungen ungewohnt waren fühlte ich mich wohl. Ich platzierte meine Hände langsam auf seinen Rücken. Er gab mir ein Gefühl von Sicherheit, welches ich lange nicht mehr hatte. Ich fühlte mich beschützt. Dieser Gedanke ließ mich lächeln, mein Herz erweichte.

Diese Kalte Nacht, auf einer leeren Straße, mit einer warmen Umarmung, war etwas, was ich nicht gedacht hätte so dringend zu brauchen. Es war ein seltsam, trotz Thomas Anwesenheit fühlte ich mich wohl, vor wenigen Tagen hätte ich mich für diesen Gedanken für verrückt erklärt doch, wirklich, ich fühlte mich nicht nur wohl, sogar sicher. Ich fokussierte mich nicht auf das Gelbe Licht der Laterne die ein Paar Meter weiter stand, oder den Pfeifenden Wind der durch unsere Ohren pfiff, nein, ich konzentrierte mich auf das warme Gefühl in meinem Bauch, das aus einem Gemisch aus Freude und Aufregung bestand, was er in mir auslöste. Nachdem ich daran zurück dachte das er Sam aufgrund meines Wohles schlug wuchs mein lächeln. Er hatte mich beschützt. Immer noch an Thomas Brust lehnend, nahm mich sein Körpergeruch erneut ein wodurch mein lächeln noch ein Stückchen breiter wurde.

Ich spürte die kalte Luft in meinem Nacken und darauf einen kalten tropfen was mich reflexartig aus meiner Position brachte, ich schaute auf, brach die einstige ruhe. Er entfernte einer seiner Hände und hielt somit nur noch an meiner Taille fest. Die stelle die einst von seiner wärme umgeben war fühlte sich nun kalt an. Als ich aufsah schenkte mir Thomas einen Verwunderten Blick. Er nahm wohl an etwas Falsch gemacht zu haben. Erschrocken zuckte ich durch einen weiteren Tropfen der direkt in meinem Gesicht landete zusammen. Thomas konnte sich durch meine Reaktion ein kichern nicht verkneifen. Doch die tropfen landeten ebenfalls in seinem Gesicht. Er streckte seine Hand aus, darauf landeten einige Regentropfen. Uns wurde nun beide klar das es anfing zu Regnen. Einige tropfen vielen mit langen Abständen zu Boden. Doch Darauf folgten weitere, mit kürzeren Abständen, bis es schließlich in strömen regnete. Unsere Haare waren schon nach wenigen Sekunden Nass, tropften ununterbrochen, flossen durch unsere Gesichter und daraufhin zu Boden. Und schon nach wenigen Sekunden sog sich unsere Kleidung ebenfalls voll mit Wasser. Am Rand der Straße bildeten sich bereits Pfützen und im Gelben Licht der Straßenlaterne konnte man den Regen sehen, der im Gegensatz zur Dunkelheit unsichtbar erschien.

Er ließ meine Taille los, legte seinen Kopf in den Nacken, schloss seine Augen, öffnete seinen Mund und fing daraufhin an die Regentropfen aufzufangen. Kichernd sah ich zu ihm auf, er verhielt sich wie ein Kleinkind. Nachdem ich in Gelächter ausbrach entstand ein breites lächeln in seinem Gesicht was sich auf mich übertrug. Staunend betrachte ich ihn, es schien als sei es in Zeitlupe, als ob der Moment ewig andauern würde, bis er seinen Kopf wieder in eine Normale Position brachte. Mit einem leichten lächeln auf den Lippen und dauerhaften Blickkontakt wanderte seine Hand zu meiner, glitt langsam, beinahe vorsichtig zwischen meine Finger bis er schließlich meine Hand festhielt. "Lass uns Tanzen." Lächelnd nickte ich ihm zu. Ohne weiteres zögern ergriff er meine Taille erneut was eine Welle an Hitze in mir auslöste. Zwischen meinem Gelächter platzte ein "Ich kann nicht tanzen" aus mir heraus. Mit schmunzelndem Gesicht antwortete er einfach mit "Folge einfach meinen Schritten" was mich nur noch still lächeln lies. Ich vertraute ihm.

Er zog mich mit sich, ohne zu zögern ließ ich mich einfach mit einem lächeln auf den Lippen mitreißen. Meine Hand fand platz auf seiner Schulter, meine andere bereits in seiner. Die ersten Versuche endeten darin das ich ihm auf die Füße trat, der Regen, die Dunkelheit und mein nicht vorhandenes Talent für das Tanzen machten es nicht besonders einfach. Ich versuchte seinen Schritten zu folgen, doch ich konnte durch die Dunkelheit kaum meine eigenen Füße erkennen. Mein Blick war dauerhaft nach unten auf meine Füße gerichtet, doch diese fanden dennoch Platz auf Thomas Füßen. Je länger wir es probierten desto Chaotischer wurde es und seine Geduld hielt nicht ewig an. "Du machst das falsch, du musst deinen Fuß so positionieren." Mittlerweile hatte er eine genervte, ernste Stimme. Er machte vor wie ich es richtig machen sollte. Kichernd äffte ich seine ernste Stimme nach, die nicht sonderlich begeistert von meinen tanz Künsten war. Nachdem ich für eine weile in seine ernste Miene starrte, Brach diese und verwandelte sich in ein Schmunzeln.

Seine Hand an meiner Taille verstärkte sich und zog mich an seine Nasse Kleidung heran. Er verstummte, ich ebenso. Das Rauschen des Regen verstärkte sich, genauso wie die Geschwindigkeit meines Herzschlages. Sein Griff an meiner Hand wurde fester, was leichtes Chaos in mir auslöste. Mit einem verschnellertem Atem starrte ich in seine Augen, die mir immer näher kamen. Ich spürte wellen an Hitze mich überfluteten, hörte mittlerweile meinen Herzschlag, versuchte so wenig wie möglich zu atmen nur um einigermaßen ruhig rüberzukommen und blendete die prasselten Regentropfen die dauerhaft auf uns fielen komplett aus. Es war unglaublich heiß geworden obwohl wir mitten in der Nacht auf einer Regnerischen Straße standen. Er war höchstens zehn Zentimeter von meinem Gesicht entfernt was dazu führte das ich seinen Atem auf meiner Haut spürte. Es machte mich verrückt jemandem so nah zu sein.

Es war offensichtlich worauf dies hinauslief weshalb mein Herz komplett durchdrehte. Mir war die Nervosität förmlich ins Gesicht geschrieben, es war mir nicht möglich mich auch nur einen wenig zu beruhigen, mein äußeres zeigte nicht ansatzweise das innere Chaos welches in mir tobte. Zudem jagten mich die Erinnerungen an den Kuss von Sam die ich versuchte ständig zu verdrängen, was mir nicht besonders gut gelang. Mit Zappelnden Beinen und verschnellertem  Atem war Thomas das genaue Gegenteil von mir. Er Atmete ruhig, machte langsame Bewegungen und hatte generell eine sehr ruhige Ausstrahlung. Es war offensichtlich das er mein Verhalten bemerkt hatte. Sein Griff verstärkte sich, presste meinen Körper gegen seinen, fing an zu schmunzeln und mit einem Ruck zog er mich mit sich. Unerwartet von der Plötzlichen Bewegung konnte ich nicht anders als mich mitreißen zu lassen. Ich ließ mich leiten, egal in welche Richtung wir eng aneinander gepresst gingen. Mit haltendem Augenkontakt der mich Dinge fühlen lies die ich nie gedacht hätte erneut zu fühlen, legten wir einen Perfekten Tanz dar. Es schien als würde er meinen Körper steuern, als seien wir verschmolzen, synchron mit jeder einzelnen Bewegung die wir machten. Ab und zu ließ er von meiner Taille ab, schwang mich in eine Richtung wodurch ich mich drehte, mein Nasses Haar durch die Luft wirbelte und mich daraufhin behutsam auffing. Es war wie ein Rausch, eine Droge, ein Traum aus dem man niemals aufwachen wollte.  Mit ignorierenden Ohrenschmerzen, Nasser, Kalter Kleidung und unterkühltem Körper war mein Herz warm, und ich der Glücklichste Mensch der Welt. Das einzige was zählte war dieser Tanz mit ihm, dieser Moment, dieses Gefühl der Freiheit, was mich einfach unsterblich fühlen lies.

Es war einer der Momente in denen man schon wusste das dass Erinnerungen werden an die man mit einem lächeln zurückdenkt, später wünschte man wäre wieder in diesem Moment und das am besten für immer. Ich wollte diesen Moment nicht gehen lassen, nicht in meine Vergangenheit sperren und nicht in der Lage sein ihn jemals wieder dort rauszuholen.

Ich war traurig und Glücklich zugleich. Zum einen war dieser Moment unvergesslich Schön, mit dem Regen, mit den Berührungen, mit der Nacht, mit Thomas. Doch es hielt nicht für ewig an. Irgendwann wird dieser Moment vergehen, die Zeit bleibt nun mal nicht stehen. Nichts blieb für immer, das wusste ich, doch das machte es nicht weniger ertragbar.











Sorry das ich mit so langen abständen update aber mir fehlt einfach die Motivation diese Geschichte weiterzuschreiben, ich würde sie ja abbrechen aber ich hasse es wenn Leute ihre Storys nicht beenden weshalb ich mich gezwungen fühle das Fertigzustellen. Anyways, Feedback immer gerne :DD

1369 Wörter

Gute Reise <3

Play with the devil [Newtmas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt