Breathe

98 7 8
                                    

Eine weiche Tatze in meinem Gesicht weckte mich. Immer wieder wurde mein Gesicht betatscht bis ich meine Augen öffnete und große Pupillen mir in die Augen sahen. Nur ein miauen ließ mich realisieren das es die Katze war. Ich blieb noch ein paar Sekunden liegen aber ich stand dann doch auf da die Katze anscheinend Hunger hatte und um ehrlich zu sein ich auch. Ich hatte seit dem Croissant vor zwei Tagen nichts gegessen.

Ich machte mich verschlafen auf den Weg nach unten als ich jedoch auf den Treppen anhielt da ich stimmen hörte. Ich blieb still und belauschte Klara da sie anscheinend telefonierte. "Ja.. nein.. nein natürlich nicht.. ja.." Okey dadurch bekam ich keine Antworten also musste ich wohl Klara selbst fragen gehen. Ich ging also die letzten Stufen runter nur um Klara dann mit einem Telefon durch die Gegend laufend zu sehen. Warum bewegt die sich beim telefonieren denn soviel?

Sie legte nach ein paar Minuten auf und seufzte dann, als sie mich jedoch sah setzte sie ein Lächeln auf und sagte einfach nur guten Morgen.
"Wer war am Telefon?"
Für ein paar Sekunden schwieg sie fand dann aber die richtigen Worte. "Dein Onkel rief an und meinte das er am Wochenende zurück sei." bekam ich als Antwort. Ich ging ein paar Schritte zurück. Heute war Freitag. Wortlos ging ich zur Küche und öffnete den Kühlschrank. Eigentlich war mir wieder schlecht aber ich wollte nicht in der Schule umkippen also nahm ich einen Jogurt und aß ihn schnell.

Nachdem ich meine Tasche gepackt hatte hörte ich ein miauen und mir fiel erst jetzt auf das ich der armen Katze noch immer nichts zu essen gegeben hatte. Ich ging also wieder in die Küche und schaute nach ob ich etwas essbares für die katze finden könnte bis mir eine kleine Dose Thunfisch auffiel und ich danach griff. Ich öffnete die Dose und stellte sie auf den Boden. Die gierige Katze warf sich schon fast aufs Essen und schlang alles gierig runter.

Ein Blick auf die Uhr lies mich zügig zur Haustür gehen und nur noch tschüss durchs Haus rufen bis ich raus ging. Ich lief etwas schneller da ich spät dran war und sonst meinen Bus verpassen würde. Gerade fuhr der Bus um die Ecke als ich ankam und ich seufzte einfach nur genervt. Ich bräuchte locker zwanzig Minuten zu Fuß aber es nützte ja nichts, wenigstens verpasste ich die Mathe Stunde ein wenig was mich schmunzeln ließ. Auf dem Weg hörte ich Musik damit es nicht so still war als ich fast über etwas stolperte mich aber noch anfing. Mein Blick warf sich unten und dort konnte ich nur den Vierbeiner erkennen, die Katze. Wenigstens war ich jetzt nicht mehr alleine. Die Gesellschaft von einer Katze zu haben war besser als gar keine, ich konzentrierte mich wieder auf meine Musik.

Die Zeit ging schneller um als ich dachte denn schon befand ich mich wieder vor dem Schulgebäude. Seufzend packte ich meine Kopfhörer weg und legte sie in meine Tasche und als die Musik weg war wurde von der Stille verschluckt. Niemand war in den Gängen was natürlich auch logisch war weil jeder Unterricht hatte. Wir hätten nur noch eine halbe Stunde Unterricht und ich wollte nicht von allen angegafft werden wenn ich den Klassenraum betrat also blieb ich erstmal in den Gängen stehen und entschied mich dann zu meinem spinnt zu gehen. Nachdem ich an dem kleinen Rädchen meines Spindes drehte machte es klick und schon war der Spind offen.

Ich kramte ein wenig herum und holte ein paar Bücher und Hefte heraus um sie in meine Tasche zu stopfen als ich eine Stimme hörte. Sie klang gedämpft. Mein Kopf drehte sich schon fast automatisch in die Richtung und durch die Eingangstür konnte ich Foux erkennen der halb auf dem Boden hockte und die Katze streichelte. Er wirkte ganz anders, nicht mehr zornig und kalt sondern irgendwie.. friedlich. Ich Schloß mein Spind, was lauter war als ich gedacht hätte da ich einmal zum Eingang und sah nur einen Foux der aufblickte und mich direkt ansah, sein Blick war nicht zu deuten, er richtete sich auf und öffnete die Tür was mir einfach nur sagte das ich lieber verschwinden sollte also nahm ich meinen Rucksack auf die Schulter und ging rückwärts meinen Blick nicht von ihm abwendend als er jedoch seine Schritte beschleunigte drehte ich mich rum und rannte einfach planlos los. Etwas humpeln musste ich wegen meinem Bein aber schon leicht. Ich rannte einfach und bog immer in irgendeine Richtung ab bis sich meine Schritte verlangsamten da ich echt nicht mehr atmen konnte. Allerdings verriet mir das quietschen von Schuhen auf dem sauberen Boden das er mich noch immer verfolgte und somit öffnete ich einfach die Tür neben mir, ging rein und schloss diese direkt hinter mir. Der Raum war nicht besonders groß, eine Lampe war nicht vorhanden aber so langsam gewöhnten meine Augen sich an die Dunkelheit und ich konnte Regale neben mir stehen sehen jedenfalls die Umrisse davon. Es war anscheinend ein Abstellraum. Wenigstens kein Klassenzimmer da das echt peinlich gewesen wäre.
Mein Atem war noch immer unkontrolliert und mein Herz raste wie sonst was und pumpte Blut in meine Adern.

Ich stand einfach nur da und bewegte mich kaum, gefühlte Stunden vergingen als es endlich klingelte. Ich wartete noch in paar Sekunden bis ich dann doch nach dem Türgriff griff um sie zu öffnen als sie verschlossen war. Ich rüttelte wie ein verrückter am Griff aber die Tür bewegte sich keinen Zentimeter. Warum war die Tür von außen verschlossen, wieso sollte man überhaupt ein Schloss außen an der Tür anbringen? Das ergibt doch keinen Sinn.

Ich hämmerte mittlerweile an der Tür und rief um Hilfe und ob mich jemand hörte aber niemand schien mich zu hören. Ich verstummte da es zwecklos war. Ich vergrub meine Hände in meinem Gesicht und sank zu Boden. Jede einzelne Zelle in meinem Körper tat weh und es wurde jede Sekunde schwerer zu atmen, ich schloss meine Augen und Erinnerungen kamen hoch die ich nie wieder sehen wollte.






Der feste Griff an meinem Arm machte mich wütend und traurig zu gleich, es war wie als ob man eine Marionette war du wurdest von jemandem anderen gesteuert und kannst rein gar nichts unternehmen, so sehr ich mich auch bewegte die Hand ließ mich nicht los und nur ein Wort in meinem Kopf erschien „Schwächling"

Ich wurde eine Treppe hoch geschleift wobei ich immer mehr zappelte. Er blieb stehen und als ich ihn ansah sah ich abstoßende hasserfüllte Augen doch bevor ich meinen Blick von diesen grauenhaften Augen abwenden konnte schlug nur eine andere Hand in mein Gesicht was mich wimmern lies. Meine Hand hielt sich die Stelle an der Wange fest, sie glühte.

In einem Raum angekommen, wurde ich gegen die Wand geschleudert und kniff die Augen zu, da mein Rücken schmerzte aber ich wollte noch nicht aufgeben, ich wollte kämpfen also riss ich mich zusammen als ich gerade auf ihn los gehen wollte rannte ich gegen ein plötzlich aufgetauchtes Brett und stieß mir meinen Kopf. Ein klicken war zuhören und Fußschritte die sich entfernten. Meine Hand glitt ans Holz und rutschte langsam runter. Ich lehnte meinen Kopf dagegen und fing an gegen das Holz zu Hämmern. Keinen Zentimeter bewegte sich die Tür, keinen einzigen. Ich fing an zu schreien und zu treten doch alles führte nur dazu das ich immer weniger Luft bekam. Es war so eng hier drin, ich wurde zerquetscht und konnte nichts tun. Mein Herz schlug so laut und ich hörte das Blut durch meine Ohren Rauschen. Immer mehr rang ich nach Luft doch ich bekam immer weniger, ich fühlte mich nutzlos. Niemand hörte mich, keiner half mir und nichtmal ich selbst konnte mir helfen. Ich schrie ein letztes Mal so laut ich nur konnte aber meine Stimme brach wodurch mein Körper es mir gleich tat. Ich brach zusammen, ich konnte nicht mehr, nicht mehr atmen, hier drin sein, überhaupt fühlen. Das einzige was ich fühlte war Schmerz. Es war überall, breitete sich aus wie ein Virus. Es brannte sich ein.







Eine Träne lief mein Gesicht runter, noch eine und noch eine bis ich es einfach zu ließ.

Ich spürte den Schmerz. Von damals und von jetzt. Ich konnte nicht mehr, der Schmerz war zu viel, zu groß, alles war einfach zu viel. Ich lag am Boden und mein ganzer Körper zitterte, durch die Tränen konnte ich gar nichts mehr erkennen und alles war nur noch verschwommen. Die Luft ging mir aus ich keuchte aber nichts kam in meine Lungen.

Meine Augen schlossen sich sowie die Dunkelheit die mich umschloss.





Hi :)
1440 Wörter

Gute Reise <3

Play with the devil [Newtmas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt