Night call

74 7 7
                                    

Vollgeschwitzt, im Bett rumwälzend wachte ich mitten in der Nacht auf. Diese Hitze war zum Kotzen. Selbst in der Nacht war es draußen staub trocken und die Temperatur sank kaum spürbar. Außerdem plagten mich auch noch diese Gedanken über den gestrigen Tag. Ich konnte seine Nachricht nicht deuten, genau so wenig wie die Aktion in der Dusche. Allein beim Gedanken entwickelte sich ein Gefühl des Schams in mir und meine Wangen nahmen wieder einen rötlichen ton an.

 Womöglich hatte er sich daraus nur einen Spaß gemacht, denkt gar nicht mehr dran, doch ich konnte solche peinlichen Momente nur Schwer vergessen, denn sie spielten sich immer wieder in meinem Kopf ab. Thomas raubte mir meinen letzten nerv, wieso konnte er mich nicht wie alle anderen einfach ignorieren? ich schluckte und bemerkte erst jetzt wie trocken mein Hals doch war. Seufzend kam ich zu dem Entschluss das dass rumwälzen in meinem Bett keinen sinn ergäbe, denn ich bin nun hell wach, meine Kehle sehnt sich nach Wasser und die Hitze verstärkt diese ganzen Symptome nur noch mehr. Da ich nun sowieso hell wach war entschied ich mich mir ein glas Wasser zu besorgen. Also verließ ich mein Heißes Bett und tapste auf dem Teppichboden Richtung Tür. Dabei wäre ich beinahe über ein rotes Fellknäul gestolpert was sich verzweifelt nach Kälte sehnend auf den Boden wälzte. Es war die Katze, die sich noch immer in meinem Zimmer befand und sich anscheinend dazu entschied hier einzuziehen, womit ich natürlich kein Problem hatte, denn ein wenig Gesellschaft schadete nie.

So lautlos wie möglich versuchte ich die Holztür zu öffnen, damit ich auch niemanden aufweckte. Ich öffnete diese nur ein spalt so das ich mich mit meiner schmalen Statur gerade so durch passte. Erfolgreich im Flur angelangt ging ich nun Richtung Treppe, diese würde eine Herausforderung werden denn die Stufen karrten so sehr als seien sie von einem klischeehaften Horrorfilm. Behutsam und am Geländer festhaltend stieg ich stufe für stufe hinunter. Bei jedem noch so kleinen Geräusch was die Treppe von sich gab biss ich auf meine Lippe. Die stille verstärkte natürlich die einzelnen Geräusche, allerdings waren sie zum Glück gerade so leise das ich sicher unten ankam ohne das jemand wach wurde. Erleichtert ging ich ruhig Richtung Küche.

Ich griff nach einem Glass und drehte mich Richtung Spüle. Es war riskant. Ich schluckte wieder mal und meine Kehle schrie förmlich nach dem Kalten erlösenden Wasser das darauf wartete getrunken zu werden. Ich biss mir wieder auf die Lippe, griff nach dem Knauf des Wasserhahns, setzte mein Glas in die richtige Position und drehte langsam, das Wasser kam etwas zu schnell, und definitiv zu laut rausgeschossen. Mein Glas war in wenigen Sekunden Gefüllt also stellte ich das Wasser wieder ab. Anschließend konzentrierte ich mich auf mein gehör, wollte sichergehen das niemand wach wurde und die darauf folgende stille gab mir die Antwort. Es war also alles gut gegangen. Erleichtert atmete ich aus und setzte zum trinken an, kurz bevor das Glas meine Lippen jedoch berührte hörte ich ein leises Husten, dass aus dem Wohnzimmer kam. Verschreckt starrte ich aufmerksam in die Dunkelheit, mein puls erhöhte sich. Ein Einbrecher?! Wie versteinert stand ich immer noch in der selben Position wartend darauf erneut etwas zu hören. Doch ich hörte nichts weiter, hatte ich mir das eingebildet? Spielt mein Verstand mir schon streiche, dehydriere ich schon? Mit langsamen Schritten ging ich entweder Richtung tot oder in Richtung einer Einbildung.

Mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust, ich versuchte weitere Geräusche war zunehmen doch mein ängstlicher, schneller Atem machte dies einfach nicht möglich. Ich versuchte mich selbst zu beruhigen in dem ich versuchte meinen Atem zu Kontrollieren. Nur noch einen weiteren Schritt war ich davon entfernt zu erfahren wer in meinem Wohnzimmer war. Ich hielt den Atem an, ging einen weiteren schritt nach vorne und starrte wie besessen in die Dunkelheit. Meine Augen suchten und fanden einen umriss auf dem Sessel. Es war ein Großer schatten den niemand übersehen hätte können. In Panik blickte ich in sein Gesicht, angewidert wendete ich meinen Blick sofort ab als ich erkannt wer dort saß, es war mein Onkel.

Play with the devil [Newtmas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt