30 - body

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N

Ich zog sie nach draußen und fuhr mit ihr auf der Straße.
Es war mittlerweile ziemlich spät geworden, so gegen Mitternacht.
Ich bekam einen halben Anfall, als zwei Bullenwagen mit Blaulicht und Sirene uns entgegenkamen, aber sie fuhren nur vorbei.
Ich zog sie zur Apotheke und ich klingelte.
Sie zitterte.
"Frierst du?", flüsterte ich.
Sie nickte.
Ich gab ihr meine Jacke.
Jetzt fror ich zwar, aber selber schuld, wenn ich mich so abmagern musste.
Eine Apothekerin ließ uns rein.
"Was braucht ihr denn?"
Sie schien es schon zu ahnen, aber fragte trotzdem nach.
"Pille danach", sagte Lynn leise und sah auf den Boden.
Sie nickte, ging nach hinten und ich holte einen 20-Euro-Schein aus meiner Bauchtasche.
Lynn biss sich auf die Lippe.
"Alles wird gut, ja?"
Ich streichelte ihren jetzt von zwei Jacken bedeckten Rücken und sie versuchte, zu lächeln.
Dann kam die Apothekerin zurück, verkaufte uns die Pille und Lynn nahm sie direkt, nachdem wir rausgegangen waren, mit dem letzten Schluck Wein.
Dann fuhren wir den letzten Kilometer zu mir nach Hause.

Zuhause angekommen gab sie mir meine Jacke zurück und ging mit mir nach oben.
"Nico?"
Ich verdrehte die Augen.
"Lass mich Papa, ich hab' zu tun."
"5 Minuten."
Ich schickte Lynn nach oben und ging ins Wohnzimmer.
"Räum mal auf."
"Sorry."
Er schaute mich an.
"Bist du druff?"
"Nein."
"Sicher?"
Ich nickte nur und sah beschämt weg.
"Okay. Ganz schön wenig geredet in letzter Zeit."
"Ich war halt entweder beleidigt oder scheiße drauf."
"In welchem Sinn 'Scheiße drauf'?"
"Mir ging es halt beschissen."
Er nickte.
"Zum Glück. Ich hasse es, wenn du Drogen nimmst."
"Tu nicht so, als würdest du keine nehmen!"
Er sah beschämt auf den Boden.
"Sorry. Ich geh' dann zu John."
Ich stand auf und ging hoch zu Lynn.
Die lag in meinem Bett und kaute auf ihren Nägeln rum.
"Was ist los?", fragte ich und setzte mich zu ihr.
"Was, wenn ich jetzt schwanger werde?"
"Wirst du nicht?"
"Und was wenn doch?"
"Dann bleibe ich bei dir."
"Wirklich?"
Sie sah hoch.
Ich nickte.
"Natürlich."
Sie zog ihr Kleid aus und streichelte ihren Bauch.
"Also übertreiben musst du jetzt auch nicht."
Ich küsste sie.
Sie lächelte.
"Ja, du hast recht. Spliffen wir einen?"
"Immer."
Ich holte einen Jay aus meiner Bauchtasche und zündete ihn an.
Dann zählte ich die Scheine.
230 Euro.
Ich grinste.
"Shit, ist das viel Geld."
Lynn nahm die Scheine in die Hand.
Dann steckte sie sich ein paar in den String.
Ich musste lachen.
"Bist du jetzt Stripperin?"
Sie grinste.
"Ich bin, was immer du willst."
Ich nahm einen Schluck Vodka.
"Ich glaub', ich bin zu besoffen zum ficken."
Sie ließ von mir ab.
"Lass' mal lieber reden", schlug ich vor.
"Okay."
Sie legte sich hin und ich tat es ihr gleich.
"Was hat den Schalter in dir umgelegt?"
"Was für ein Schalter?", fragte sie verwirrt.
Ich strich über ihre Wange.
"Der Schalter, zu essen."
Sie schluckte.
"Ich hab' meine Tage nicht mehr bekommen. Das hat mir richtig Angst gemacht."
Ich nickte.
"Bei mir warst du der Schalter. Lass uns was essen gehen."
Sie lächelte.
"Wirklich?"
"Ja, und jetzt komm, bevor ich's mir anders überlege."
"Aber ich hab nichts an?"
"Wir sind alleine."
"Okay?"
Sie folgte mir nur mit ihrem Hello Kitty G-String bekleidet in die Küche und ich holte Curly Fries und vegane Nuggets aus dem Eisfach.
Dann heizte ich den Ofen vor und zündete mir einen Joint an.
"Gib mal."
Sie nahm vier kleine Züge und paffte aus.
Ich grinste.
Dann schob ich das Essen in den Ofen und setzte mich auf die Theke.
Sie gesellte sich zu mir.
"Ich liebe dich", murmelte ich und küsste sie.
Sie lächelte.
"Ich dich auch."

nicotine (bittersüße vodkaküsse)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt