Zauberstarb & Tränen

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Wie versprochen begleitet Malfoy mich heute zur Winkelgasse und wird mir einen Zauberstab kaufen. Ich kann meine Freude nicht verstecken, denn endlich werde ich wieder einen Zauberstab in der Hand halten und zaubern können. Ich ziehe mir noch meinen Mantel an, bevor ich glücklich nach so langer Zeit wieder nach unten in den Flur eile, wo Malfoy schon steht und auf seine Uhr blickt.

Ich räuspere mich leicht, als er noch immer nicht zu mir schaut. „Wurde auch Zeit. Ich muss danach noch etwas erledigen, also wirst du allein nach Hause kommen. Ich hoffe, ich kann dich allein lassen und muss dich nicht wieder einmal aus einer Muggelbar abholen", sagt er. Ich schüttele leicht den Kopf. Wegen der Aktion mit der Muggelbar schäme ich mich noch heute, dabei sind bereits drei Tage vergangen. Ich werde es nicht so schnell vergessen, auch nicht wegen ihm. „Fahren wir mit dem Auto, oder apparieren wir?", frage ich und hoffe damit, dass er mit der Bar aufhört. Es reicht ja schon, dass ich mich dafür schäme. Er muss mich nicht dauernd dran erinnern. „Wir apparieren. Das geht schneller. Halte meinen Arm, so verliere ich dich nicht und wir landen am gleichen Ort", sagt er. Ich nicke überrascht. Er streckt mir daraufhin seinen Arm auffordernd zu. Ich schlucke leicht. Langsam umfasse ich seinen Arm mit meiner Hand und er appariert.

Ein paar Sekunden später stehe ich mit Malfoy in der Winkelgasse und schaue mich sofort um. Es hat sich hier nicht viel verändert. Ein leichtes Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, als ich das Geschäft „Ollivanders" entdecke. „Du kannst deine Hand von meinem Arm nehmen", höre ich und schaue zu Malfoys Arm, den ich noch immer mit meiner Hand umfasse. Leicht verlegen nehme ich schnell meine Hand weg. „Gut, dann lass uns gehen", meint er und geht los, dabei wartet er nicht einmal auf mich. Schnell folge ich ihm. Im Geschäft muss ich mich einfach umsehen. Auch hier scheint sich nichts geändert zu haben. Ich kann mich gut erinnern, wie ich mit meinen Eltern hier her gekommen bin und meinen ersten Zauberstarb bekommen habe.

*FLASHBACK*

„Mama, bekomme ich jetzt meinen Zauberstarb? Bitttee", flehe ich meine Mutter an und schaue sie mit meinem Dackelblick an. „Du kannst dir deinen Dackelblick sparen, Schatz. Natürlich bekommst du deinen eigenen Zauberstab. Du bist jetzt eine Hogwartsschülerin", sagt mein Dad neben mir und ich fühle mich sofort stolz. Ja, ich bin eine

Hogwartsschülerin! Stolz grinse ich breit und hüpfe glücklich rum, bis mein Blick das Geschäft „Ollivanders" findet. „Ist das ...", ich rede nicht weiter, sondern schaue zu meiner Mama.

„Ja und dort bekommst du deinen Zauberstab, wie alle Zauberer und Hexen", antwortet sie und mein Grinsen wird breiter. „Auch du und Papa?", frage ich um sicher zu gehen. Die beide nicken. „Los, gehen wir", drängele ich und nehme von beiden eine Hand in meine, bevor ich sie ins Geschäft ziehe. „Süße, beruhige dich doch. Du bist so stürmisch", murmelt meine Mama, aber ich ignoriere ihre Aussage und schaue mich im Geschäft um. Überall sind Regale, die gefüllt mit kleinen Schachtel sind. Es sind sicher Tausende, wenn nicht sogar mehr.

„Wen haben wir denn da? Die Colemanns. Und das ist die kleine Melena, die heute bestimmt einen Zauberstab bekommt", sagt jemand. Ein älterer Mann erscheint plötzlich. Ich nicke leicht schüchtern und er bedeutet mit einer Handgeste, dass ich nähe kommen soll. Ich gehorche ihm. Sein Messband misst mich wie von Zauberhand. Dann verschwinden Mr. Ollivander und das Messband wieder. Verwundert schaue ich zu meinem Dad, der mir zu zwinkert und mir damit ein wenig Mut macht. Mr. Ollivander kommt wieder und legt eine Schachtel auf den Tresen, den er dann öffnet und einen Zauberstab herausnimmt. „Das sollte passen", meint er und überreicht mir den Zauberstab. Ich nehme ihn in meine rechte Hand. „Du musst ihn schwingen", sagt er. Also schwinge ich ihn leicht. Dabei fallen plötzlich viele kleine Schachteln aus einem Regal. Erschrocken lege ich den Zauberstarb auf den Tresen und nehme die Hand meiner Mutter. „Nein, nein. Der passt nicht", murmelt Ollivander und verschwindet wieder.

ZwangsheiratWo Geschichten leben. Entdecke jetzt