Das Haus

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„Störe ich, Miss Malfoy?", fragt mich der Elf und schaut mich mit seinen blauen, Tennisballgroßen Augen an. „Nein", sagte ich kurz und atme erleichtert aus. Ich hatte wirklich gedacht, dass es Malfoy ist. „Ich wollte mich nur vorstellen. Ich bin Mert, der Hauself von Mister Malfoy und von ihnen, Herrin", sagt er und ich schaute ihn kurz überrascht an. Ich reiße mich schnell wieder zusammen, es ist sicher keine große Sache, dass die Malfoys Hauselfen haben. „Du kannst mich gerne Melena nennen", biete ich dem kleinen Kerl an, das war mir tausend Mal lieber als Herrin oder Miss Malfoy. Aber wahrscheinlich sollte ich mich an den Namen und auch den Titel gewöhnen, denn meinen Nachnamen würde ich nicht so schnell ändern können.

„Aber Mert kann sie doch nicht mit ihrem Vornamen ansprechen, Herrin", meinte er verzweifelt. Scheint als wäre er nicht daran gewöhnt. „Ich bitte dich", sagte ich und lächelte ihn an. „Aber, Meister Malfoy wird böse auf Mert sein", sagt er und hat Tränen in den Augen. „Wird er sicher nicht. Aber wenn dir das lieber ist, nennst du mich nur mit meinem Vornamen, wenn wir allein sind", meine und er nickt einverstanden. „Gut, Herr .. Melena", sagt er und verschwand mit einem 'Plopp'.

Ich machte den ersten Schrank auf und finde viele Anzüge darin. Sicher, das war ja das Haus von Malfoy, also gehört es ihm. Ich machte die Schranktüren wieder zu und öffne den zweiten Schrank, der auf der anderen Seite vom Bett steht. Ich öffne die Türen und finde sowohl feinere Kleider als auch solche für den Alltag darin. Von meinem Onkel sind die sicher nicht. Also müsste Malfoy die gekauft haben. Ich nehme mir einen Pyjama, der hellblau ist und zweiteilig ist raus aus den Schrank. Mit diesem Kleidungsstück gehe ich ins Badezimmer.

Eine große Dusche, eine nicht weniger große Badewanne, ein kleiner Schrank und ein Wachbecken. Ich zog mein Kleid aus und stieg unter die Dusche. Ich drehte den Wasserhahn auf und spürte warmes Wasser über meinen Körper fließen. Sofort entspannte ich mich und duschte mich ohne weitere störende Gedanken. Dann schaltete ich das Wasser aus und zog mir den Pyjama an, bevor ich das Brautkleid meiner Mutter nehme und raus gehe. Ordentlich hängte ich das Kleid in den Schrank und lege mich auf das Bett.

Stille. Man hörte nichts und es ist irgendwie unangenehm. Die ganze Station war unangenehm. Ob Malfoy rein kommt? Natürlich wird er rein kommen. Das ist sein Zimmer und er ist sicher müde. Ich wollte wach bleiben, aber die ganze Station hat mich einfach müde gemacht, sodass ich einschlafe.

Am nächsten Tag spüre ich helles Licht auf meinem Körper und öffnete leicht die Augen. Automatisch schaute ich links neben mich, doch dort liegt kein Malfoy. Allerdings ist die Decke zerwühlt, also hatte Malfoy in der Nacht neben mir gelegen. Ich wurde rot im Gesicht und schüttelte meinen Kopf. Warum hatte ich nicht gemerkt, dass er neben mir gelegen hatte? Aber wenn ich so darüber nachdenke, dann bin ich darüber doch ganz froh. Ich hätte sonst die ganze Nacht kein Auge zugetan.

Ich stand auf und holte aus meinem Schrank ein grünes Kleid, bevor ich ins Badezimmer ging und mich umzog. Meine Haare band ich hoch und ging dann die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Etwas desorientiert schaute ich mich um und ging dann durch die nächste Tür. Im Raum sprang mir sofort ein großer Tisch ins Auge, genauso wie der Mann, der ganz vorne an der langen Tafel saß. Gerade wollte ich mich wieder umdrehen, als ich angesprochen werde.

„Guten Morgen, Herrin. Ich hoffe, sie haben gut geschlafen. Was wollen sie zum Frühstück?", fragt mich Mert, der plötzlich vor mir stand. „Nur ein Kaffee, bitte", sage ich etwas überrumpelt und Mert nickte. „Ihr Kaffee kommt sofort. Setzen sie sich, bitte", sagt er weiter und ich nickte diesmal.
Ich setzte mich auf einen der Sessel und sitze so gegenüber von Malfoy, der sein Gesicht hinter dem Tagespropheten versteckt hat und nichts sagt.

Etwas unsicher spielte ich mit meinen Händen. Im ganzen Raum war es so still. Sollte ich ihn ansprechen? Ich wusste immer noch nicht, warum er mich geheiratet hatte. Ich öffnete meinen Mund, schloss ihn, aber sofort wieder. Ich traute mich nicht.

„Bitte, Herrin", tauchte Mert wieder auf und stellte eine filigrane Tasse vor mich auf den Tisch. „Dankeschön, Mert", sagte ich zu ihm und er schaute mich kurz überrascht an, nickte dann aber und verschwand wieder. Erneut tritt wieder die Stille ein, ich trank einen Schluck von meinem Kaffee, der sehr gut schmeckte. Ich hob meinen Blick und bemerkte, dass Malfoy den Tagespropheten auf dem Tisch ablegte.
Sein Blick wandert kurz zu mir, sein Gesichtsausdruck blieb unbewegt, wie gestern.

Überraschenderweise macht er den Mund auf und sagt: „..."


ZwangsheiratWo Geschichten leben. Entdecke jetzt