Die Liebe einer Mutter Teil 2

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Ich spüre keinen Schmerz. Leicht verwirrt darüber öffne ich meine Augen und sehe einen Rücken.

„Draco", murmele ich und er schaut über seine Schulter zu mir. „Ich übernehme das jetzt", sagt er entschlossen woraufhin ich nur nicken kann.

Er schaut wieder zu seiner Mutter. „D-Draco? Ich ... ich wollte nicht ...", höre ich seine Mutter stottern.

Erst jetzt kapiere ich, wieso ich keinen Schmerz fühle; er ist dazwischen gegangen und hat anscheinend den Schlag abkassiert und nicht ich. „Ich weiß, Mutter. Aber ich lasse es nicht zu, das du meine Ehefrau schlägst". Ich beiße mir auf die Unterlippe und spüre, wie meine Wangen leicht heißt werden.

„Aber sie hat dich dazu gezwungen, mit diesem Monster zu reden! Sie ---".

Er unterbricht sie. „Sie hat mich nicht gezwungen. Sie hat mir nur endlich gesagt, was ich schon längst gewusst habe, aber mich nicht traute zuzugeben. Ich wollte schon immer wissen, wieso er das getan hat. Hat er wirklich das alles getan, nur um mehr Macht zu haben? War es ihm egal, ob Voldemort mich töten würde, oder nicht? Es war ihm aber egal, wie er unsere Familie zerstört hat.

Heute habe ich endlich die Antworten darauf bekommen und endlich fühle ich mich ... nicht mehr leer ".

„Draco, wie kannst du ihm verzeihen?! Er hat dein Leben zerstört und .... wie kannst du ihm bloß verzeihen?! Dieser Mann verdient keine Verzeihung! Ich verbiete dir den Kontakt mit ihm! Falls du nicht auf mich hörst, dann ... dann werde ich in Zukunft keinen Kontakt mehr mit dir haben!", schreit seine Mutter ihn.

Ich wollte Draco seiner Familie näherbringen, aber habe ich damit das Gegenteil erreicht? Habe ich Draco jetzt auch seine Mutter genommen? Ich möchte etwas sagen, aber Draco hebt leicht seine Hand und schaut zu mir. Er schüttelt den Kopf und blickt dann wieder seine Mutter an.

„Du hast Recht. Er verdient es nicht. Er war kein echter Vater oder ein echter Ehemann, aber er ist trotzdem mein ... Vater und dein Mann. Er kann die Sachen, die er getan hat, niemals wiedergutmachen, aber er versucht es zumindest. Ich weiß nicht, ob ich ihm jemals verzeihen werde, oder kann, aber ich möchte ihm eine Chance geben. Nein, in Wahrheit möchte ich mir eine Chance geben.

Es hat mich immer gestört, dass mein Vater nie stolz auf mich war und ich wollte immer seine Anerkennung bekommen. Darum habe ich versucht. mich mit Potter anzufreunden, darum wollte ich unbedingt nach Slytherin, darum hatte ich nur reinblütige Freunde, darum habe ich versucht gute Noten zu schreiben, darum habe ich mich oft mit Potter gestritten, darum war ich einverstanden damit, ein Todesser zu werden, darum wollte ich Dumbledore umbringen, darum war ich auf Voldemort Seite im Krieg und darum war ich genauso kalt wie er.

Ich könnte dir noch viele weitere Sachen aufzählen, warum ich so bin, wie ich bin. Ich habe meine ganze Kindheit damit verbracht, nach seiner Anerkennung zu suchen und habe dafür schreckliche Sachen gemacht und sogar meine erste Liebe ignoriert.

Ich möchte mit dieser Chance alles anders machen und nicht nach Anerkennung bei ihm suchen, sondern nach einem Vater. Ich möchte alles nachholen, was ich verpasst habe. Ich möchte einen Vater haben", erklärt Draco, während ich die ganze Zeit seinen Rücken im Blick habe.

Ein leichtes Lächeln erscheint auf meinen Lippen und ich spüre ein plötzliches Glücksgefühl. Endlich hat Draco zu sich selbst gefunden.

„Draco", höre ich die Stimme seiner Mutter und schaue zu ihr. Ich entdecke Tränen in ihren Augen.

„Mum, bitte. Ich möchte nicht nur einen Vater haben, sondern eine Familie. Darum verzeihe ich dir", sagt Draco. Seine Mutter zuckt leicht zusammen, bevor sie zu ihm schaut.

„Du hast dir doch die Schuld wegen meiner Kindheit und meine Art gegeben, oder? Dafür, dass du nicht eingegriffen hast, als er mich gequält, oder an Voldemort ausgeliefert hat. Du hast nicht ihm die Schuld gegeben, sondern dir. Du hast ihm doch schon längst verzeihen und würdest ihn sogar besuchen, aber hast es wegen mir nicht getan.

Du wolltest diesmal hinter mir stehen, auch wenn du deinem geliebten Ehemann dafür hassen musstest. Du hast ihm schon seit eurer erste Begegnung in Hogwarts geliebt und hast ihm immer alles verzeihen.

Aber diesmal konntest du es wegen mir nicht. Du hättest dich sonst dafür gehasst. Ich weiß das schon lange, habe aber trotzdem nichts gesagt und nur zugesehen, wie du gelitten hast.

Ich konnte das dann nicht mehr ertragen und bin dir aus den Weg gegangen. Ich wollte nicht sehen, wie eine Seite von dir zu ihm und die andere Seite zu mir wollte. Ich habe es nicht verstanden, warum du ihn immer noch geliebt hast, auch wenn er dir so viel Leid angetan hat.

Erst jetzt verstehe ich es. Die Liebe lässt einem alles vergessen und verzeihen. Es tut mir leid, Mutter. Es tut mir leid, dass ich dich habe leiden lasse und dir aus den Weg gegangen bin. Es tut mir leid, dass ich dir deinen Ehemann genommen habe. Es tut mir leid, dass ich so ein schlechter Sohn gewesen bin. Es -",

Er wird durch seine Mutter unterbrochen. „Sei endlich still", brüllt sie und geht auf ihn zu. Ich kann mich nicht bewegen und anscheinend Draco auch nicht, denn er bleibt einfach stehen und schaut seine Mutter an, die vor ihm stehen bleibt und ihn plötzlich umarmt.

„Danke", murmelt sie nur, woraufhin Draco die Umarmung zögernd erwidert. Ich wische mir die Tränen weg und beobachte sie. Endlich sind sie wieder zusammen und bald sind sie eine Familie. Ich freue mich für dich, Draco. Jetzt hat wenigstens einer von uns eine echte Familie, denke ich mir.

Ich möchte aufstehen und weggehen um sie allein in ihrer Zweisamkeit zu lassen. Plötzlich umfasst Draco aber mit seiner Hand mein Handgelenk und zwingt mich damit stehen zu bleiben. Er umarmt noch immer seine Mutter und schaut mich nicht an, aber trotzdem ist sein Griff fest. Ich kann nicht gehen und anscheinend will Draco es auch nicht. Wir bleiben einfach so stehen und plötzlich scheint es so, als ob das kalte Haus wärmer werden würde. Endlich erstrahlt dieses Haus in neuer Schönheit. Vielleicht .... vielleicht ist es auch nicht nur das Haus...

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Dracos Vergangenheit ist hiermit offiziell abgeschlossen. Wollt ihr, dass ich über das Gespräch Dracos mit seinem Vater schreibe?

Wenn ja aus wessen Sicht? Dracos oder Lucius'?

Oder könnt ihr euch einfach selbst ausdenken, was passiert ist?

Im nächsten Kapitel wird ein neuer Abschnitt beginnen.

*nächstes Kapitel*

Alles beginnt mit einer Lüge und am Ende werden nur Lügen existieren. Und wenn das passiert ist, dann wird die Wahrheit einfach ausbrechen und alles ändern.

Danke an MademoiselleRose, das sie mur wiedermal geholfen hat und schaut euch unbedingt ihre Übersetzung an : https://www.fanfiktion.de/s/51d00ff7000206abf6a6464/1/Ratgeber-fuer-Rumtreiber (Es ist wirklich gut und ihr werdet es nicht bereuen)

ZwangsheiratWo Geschichten leben. Entdecke jetzt