Dann mache ich dich fertig!

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„Hast du mein Tagebuch genommen?", fragt er mich und ich schlucke leicht, bevor mein Blick zu Boden geht und ich nichts mehr sage. Mein Herz schlägt so schnell, also wolle es am liebsten rausspringen und hier weg sein. Ich spüre zwei Hände auf meinen Schultern und hebe mein Blick sofort. Er steht ganz dicht vor mir und ich kann seinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Ich kann sein Gesicht zum ersten Mal aus der Nähe sehen und irgendwie fallen mir seine leicht geröteten Wangen auf. Könnte es sein, dass er .... betrunken ist?

Ich beginne an sein Atem zu riechen und höre nach paar Sekunden damit auf, denn sein Atmen stank deutlich nach Akohol und Zigaretten. Ich drehe mein Gesicht zur Seite und hole tief nach Luft, dabei spüre ich plötzlich seine Hand an mein Kinn und sein Griff wird ein wenig fester, sodass er mich zwingt ihm wieder in die Augen zu sehen, ohne das ich es will. Seine graue Augen schauen mich wütend an und seine Gesichtzüge zeigen deutlich, dass er wütend ist und er bald platzen wird, wenn ich ihm nicht seine Frage beantworte. Ich traue mich nicht mehr zu atmen, aber trotzdem hole ich tief Luft und will ein starkes Ja sagen, aber aus mein Mund kommt nur ein leichtes Ja, was man kaum hören könnte, wenn man nicht so nah bei mir sein würde. Er schaut mich kurz überrascht an, bevor seine Gesichtzüge wieder wütend aussehen und den Griff an meinem Kinn verstärkt, sodass es mir leicht weh tut.

„Wie kannst du es wagen, einfach mein Tagebuch zu nehmen?", sagt er mit eine ruhige Stimme, aber irgendwie verursacht es mir eine Gänsehaut. Ich sagte drauf nichts, sondern schaue ihn einfach nur an und hatte schon panische Angst, was er jetzt machen würde. „Verdammt, antworte", brüllt er plötzlich und ich zucke leicht zusammen. „Ich...du tust mir weh", sage ich und er hat sein Griff an meinem Kinn wieder verstärkt, was jetzt echt ganz schön weh tut. Er schaut mich überrascht an, als hätte er nicht bemerkt, dass er seine Hand an meinem Kinn und seinen Griff verstärkt hat. Er nimmt seine Hand von mein Kinn, aber trotzdem bleibt er ganz dicht vor mir und schaut mich mit einem wütenden Blick an. Irgendwie liegt in sein Blick ein unglaublicher Hass. Ich kann nicht sagen, ob dieser Hass für mich oder für jemand anderen ist.

„Wie .... Hast du dir alles durch gelesen?", fragt er und versucht dabei anscheinend nicht wütend zu klingen, was ihm nicht gelingt. Ich schüttele den Kopf und er atmet aus.
„Schau, ich ....", er redet nicht weiter, sondern seufzt und schaut zur Seite. Er fährt sich dann durchs Haar und wendet seinen Blick wieder auf mich. Wieder liegt in seinen Augen so ein Hass, der gerade noch verschwunden ist. „Ich habe dich in Ruhe gelassen und du konntest dich hier frei bewegen, aber wenn du noch einmal in meinen Sachen rumschnüffelst und noch mal in mein Tagebuch liest, dann..." Er redet nicht weiter, sondern legt seine Hand hinten auf meinen Nacken und drückt leicht zu, dabei zieht er mich näher zu ihm, sodass meine Lippen und seine sich fast berühen. „Dann mache ich dich fertig", flüstert er und ich kann mich nicht mehr bewegen.

„Ich hoffe, wir verstehen uns", sagt er und entfernt sein Griff von meinem Hals, bevor er sich von mir entfernt und ein paar Sekunden später höre ich, wie die Tür zu geht. Erschrocken bleibe ich noch wie angewurzelt auf der Stelle und kann kaum denken, geschweige denn was sagen. Er hat mir gedroht. Mein Herz schlägt unglaublich schnell und ich habe ein mulmiges Gefühl in mein Bauch. Mein Körper spürt sich so an, als wäre er taub. Kein einziger Gedanke kommt von mir, es war so, als wäre  mein Kopf komplett leer. Es war still im Raum. Kein Geräusch war zu hören, aber trotzdem spürte ich etwas unheimliches im Raum. So, als würde er noch immer im Raum sein. Als würde er noch immer dicht vor mir stehen und seine Wörter wiederholen sich plötzlich in mein Kopf. Dann mache ich dich fertig ... Dann mache ich dich fertig.

ZwangsheiratWo Geschichten leben. Entdecke jetzt