Das U-Boot von Law lag ruhig in einer Bucht vor Anker. Wir hatten Hancock und Ivankov getroffen, welche auf einem Marineschiff reisten. Hancock hatte vorgeschlagen nach Amazone Lily zu fahren, um dort Ruffy die verdiente Ruhe zugönnen.Und nun befanden wir uns hier, auf einer „friedlichen" Insel im Calm Belt. Es waren nun fast schon zwei Wochen vergangen und Ruffy wollte immer noch nicht aufwachen. Ich besuchte ihn jeden Tag, saß stumm neben ihm auf einem Stuhl und starrte ihn an. Manchmal redete ich auch mit ihm und erzählte ihm, wie ich seinen Bruder kennengelernt habe und was er mir alles über seinen kleinen Bruder erzählt hatte.
Im Moment aber, lag ich draußen im Gras und beobachtete die Wolken.
Leise zwitscherten die Vögel und alles schien so, als wäre nie etwas passiert, als wäre die große Schlacht nie gewesen, als wäre alles noch beim Alten.
„Ace, was meinst du wäre besser für Ruffy? Das er denkt, du seist Tod oder das er weiß, dass du lebst aber an mich gebunden bist und dich somit auch nie wieder sehen wird?", er schien über die Frage auch schon nachgedacht zuhaben, denn er murmelte etwas vor sich hin. „Beides hat seine Vor- und Nachteile. Warten wir ab was passiert, wenn er aufwacht.", stumm stimmte ich ihm zu. Was konnte man denn auch jetzt großartig entscheiden? Wir konnte nur abwägen, was besser wäre und genau das taten wir.
Ein lautes Krachen ließ mich hochfahren.
„Ruffy! Er ist wach!", rief ich und sprang auf. Hektisch rannte ich in Richtung U-Boot, doch ich sah nur noch wie er in den Wald stürmte. Außer Puste blieb ich stehe und schaute Jimbei und Law verwirrt an. „Lass ihn erst einmal. Ich werde mich gleich darum kümmern.", sagte Jimbei nur und folgte Ruffy in einem gemächlichen Tempo.
„Sag mal Law, was wirst du jetzt eigentlich machen?", fragte ich ihn und drehte mich zu ihm um. „Er wird elendig verrecken, wenn ich herausfinde, dass er Ruffy falsch behandelt hat.", knurrte Ace und ich musste mir ein schmunzeln verkneifen. „Ich werde morgen abreisen.", antwortete er mir schlicht. Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht ausversehen „Ich weiß." zu sagen.
In der Zeit in der wir hier auf Amazone Lily waren, hatte ich mir Laws Seele sehr genau angesehen. Ich wusste was er vor hatte und es war unfair von mir, ihn mit meinen Teufelskräften auszuspionieren, aber ich fand ihn einfach zu interessant.
„Was für Teufelskräfte hast du?", ich schlug mir die Hand vor den Mund. Warum zum Donnerwetter habe ich ihn das gefragt? Erstaunt wandte er sich zu mir um, musterte mich mit einem Kritischen Blick. Natürlich wusste ich, was für Teufelskräfte er besitzt. Und ich wusste auch, wenn er einen Room um mich bildet, dass er mein kleines Geheimnis bemerken wird. Mürrisch wandte er sich wieder von mir ab, schien mich einfach ignorieren zu wollen.
„Los, zeig sie mir!", forderte ich ihn in einem Befehlston auf. Ruckartig hielt er in seiner Bewegung inne. „Niemand erteilt mir einen Befehl.", knurrte er schon fast. Man er muss echt genervt von mir sein. „Kein Wunder, du hast ihn auch in letzter Zeit echt den letzten Nerv geraubt.", stellte Ace nüchtern fest woraufhin ich etwas dümmlich drein blickte. Law interpretierte meinen Blick leider falsch ein und fühlte sich provoziert. „Bepo!", nun war es nur noch ein Knurren. Keine Sekunde später erschien der Eisbär vor mir und wollte auf mich einschlagen. Hektisch wich ich nach hinten weg.
Bepo schlug auf mich ein und ich versuchte seinen Schlägen zu gut wie möglich auszuweichen. Erstaunt stellte ich fest, dass dieser Eisbär ein hervorragender Nahkämpfer war.
Na gut kleiner Eisbär, du willst also mit mir spielen.
Als ich das nächste Mal nach hinten sprang, um auszuweichen, stieß ich mich gleich wieder vom Boden ab, direkt auf Bepo zu. Er war überrascht über meinen plötzlichen Angriff, sodass er seine Deckung vernachlässigte. Schwungvoll prallte ich gegen ihn und riss ihn zu Boden. Ich legte meine Hand auf seinen pelzigen Kopf. „Puppet", der Körper des Bären pulsierte kurz. Elegant sprang ich von ihm runter. „So mein Kleiner, aufstehen.", kicherte ich und Bepo tat was ich von ihm verlangte. Stumm stellte er sich neben mich. „Du wirst mich nicht wieder angreifen, auch nachdem ich dich wieder freigegeben habe, verstanden?", meine Stimme hatte einen drohenden Unterton angenommen. Der Eisbär nickte leicht. Ich legte meine Hand auf seinen Arm und ließ in frei. „So und jetzt zu dir, Law.", etwas verärgert stierte ich ihn an. Er erwiderte meinen Blick, nicht weniger verärgert.
„Ich weiß, dass du von der OP-Frucht gegessen hast."
„Zeig sie mir!", ich provozierte ihn weiter. Anscheint riss bei ihm nun endgültig der Geduldsfaden. Er hob seine Hand.
„Room"
Es bildete sich eine Kuppel um uns beide. Er wollte etwas Weiteres sagen, doch hielt inne. „Was zum?!", er wich etwas zurück. Die Kuppel verschwand und ich grinste ihn fies an. „Überrascht?", meine Stimme klang gehässiger als gedacht. Ohne auf eine Antwort zu warten drehte ich mich in Richtung Wald, um zu Ruffy zu gehen.
„Room, Shambles ", Law erschien plötzlich direkt vor mir. Erschrocken wich ich etwas zurück. „Ja, bin ich.", räumte er ein. „Was bist du?", seine Stimme hatte einen rauen Unterton angenommen, bei dem ich Gänsehaut bekam. „Ich bin ein normaler Mensch mit Teufelskräften.", ihm schien die Antwort nicht zu reichen. „Du bist kein normaler Mensch. Ein normaler Mensch besitzt nur eine Seele.", er erschien mir etwas ratlos. „Dann bin ich eben kein normaler Mensch mit Teufelskräften, besser?", ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
„Du hast mich mit Absicht so weit gebracht, bis ich meine Teufelskräfte nutze, nur damit ich das sehe.", ich war erstaunt über seine Fähigkeit, schnell Zusammenhänge zu erkennen. „Gut erkannt."
„Warum?"
Es war eine einfache Frage, so schien es zumindest. Ich wusste nämlich selbst nicht genau, warum ich ihn dazu gebracht hatte. Ich wollte, dass er es sieht, aber warum ich es wollte ist mir nicht ganz klar. Ich fühlte mich so, als schulde ich ihm etwas, da ich fast sein ganzes Leben kannte, ohne, dass er mir etwas erzählt hatte.
Wehmütig schaute ich ihm in die Augen.
„Ich schuldete dir etwas."
Mit diesen Worten ging ich an Law vorbei, in den Wald hinein.
Law hielt mich nicht auf.
DU LIEST GERADE
Wenn Wille und Geist sich brechen lassen
FanfictionYanola (OC) ist 19 Jahre alt und Gefangene der Marine in Impel Down. Sie sitzt auf Level 1 fest und kann sich glücklich schätzen, dass ihre Teufelskräfte nicht entdeckt wurden. Durch diese Kräfte erfährt sie von Portgas D. Ace, der auf Level 6 gefan...