Ich folgte der Spur der Verwüstung.Jimbei erkannte ich schon vom Weiten und sah auch, dass er Ruffy gegen einen Felsen drückte. „Hör auf nur daran zu denken, was du verloren hast!", schrie Jimbei den Strohhutjungen an. „Du kannst das, was du verloren hast, nicht wieder bekommen! Was ist es denn, was du jetzt noch hast?", diese Worte schienen Ruffy erreicht zu haben, denn er gab seinen Widerstand kurz danach auf.
Als Jimbei ihn losließ rutsche er zu Boden.
Vorsichtig hob er seine Hände hoch und zählte an ihnen seine Cew, seine Freunde, ab. „Ich habe nur noch meine Freunde!", rief er und fing an zu weinen.
Tief in mir spürte ich den Stolz, den Ace verspürte. „Er ist reifer als ich gedacht hatte.", sagte er und ich musste schmunzeln. „Manchmal braucht es nur eine andere Situation, um neue Facetten an einem Menschen zu erkennen, obwohl man glaube alles über diesen Menschen zu wissen.", sagte ich leise und lehnte mich an einem Baumstamm, um die beiden zu musterte. Ich beachtete nicht mehr das, was geredet wurde, sondern konzentrierte mich auf die Seelen der beiden.
„Wenn du ihn sehen willst, dann ist jetzt der beste Zeitpunkt Ace.", er schien zu überlegen. „Ich kann es so aussehen lassen, als wärst du ein Geist der sich bedanken möchte.", Ace musste über diese Vorstellung lachen.
„Also, wie sieht's aus?"
Ich wusste, das Ace auf dem Sofa lag und darüber nachdachte. Die Entscheidung war nicht leicht, denn so oder so, Ruffy wird seelische Schmerzen haben.
Ich selbst wüsste nicht genau was ich tun sollte. Entweder entscheidet man sich dafür, den Menschen nie wieder zu sehen und in der Gewissheit zu lassen man sei Tod oder man entscheidet sich dafür, den Menschen noch einmal gegenüber zustehen. Doch was dann aus dem Menschen wird, wenn man sich ihm zeigt weiß man nicht. Wird er es dadurch besser verkraften oder macht es die Situation vielleicht sogar noch schlimmer?
Mein Herz zog sich schmerzlichst zusammen, als eine alte Erinnerung aufkeimte.
„Willst du meinen Rat hören?", bot ich dem schwarzhaarigen an. „Ich weiß, dass du sagen würdestich solle mich ihm zeigen. Stimmt doch, oder?" „Ja."
Ich war wirklich dafür, dass sich Ace Ruffy zeigen sollte. Denn wann hätte er die nächste Gelegenheit dazu, sich richtig von seinem geliebten Bruder zu verabschieden? Ein Mensch bekommt immer nur eine Chance sich zu verabschieden, doch Ace hat eine zweite bekommen. Er könnte Ruffys Erinnerung an den Tod von ihm etwas abschwächen, könnte ihm dadurch vielleicht sogar helfen, die Sache besser zu verkraften.
Aber das ist nur die eine Seite der Medaille.
„Nein, ich brauchte Ruffy nicht zutrösten, Jimbei wird es genauso gut können.", sagte Ace plötzlich und ich war über seine Antwort nicht überrascht. „Wie du meinst.", ich stieß mich vom Baumstamm ab und ging zurück zum U-Boot. Unterwegs breitete sich ein mulmiges Gefühl in meinem Magen aus, denn Lyanell hat sich schon lange nicht mehr bewegt. Sie hat bestimmt etwas vor und muss jeder Zeit darauf vorbereitet sein, dass sie ausbrechen will.
Als ich schon das Gelb von Laws U-Boot durch die Bäume hindurch schimmern sah, beschleunigte ich meine Schritte ein wenig. Ich muss mit Law reden und ihn um etwas Bitten.
Plötzlich gaben meine Knie nach.
Verdammt, ich hab's doch geahnt, dass Lyanell etwas vorhat. Taumelnd stütze ich mich an einem Baum ab und schleppte mich mühsam zum Ausgang des Waldes. „Endlich ist es soweit, ich kann wieder raus.", kicherte Lyanell und es lösten sich zwei, von insgesamt fünf Ketten.
„Soweit kommt's noch, dass ich dich wieder raus lasse.", presste ich hervor und erreichte die kleine Bucht. Ich hoffe Law war in der Nähe, denn jetzt brauchte ich seine Hilfe.„Law!", rief ich laut und hoffte auf eine Antwort. „Law, verdammt noch mal!", rief ich wieder und atmete schwer.
Endlich ließ sich der schwarzhaarige blicken.
„Was schreist du denn-", er brach ab, als er mich sah. Mühsam rang ich nach Luft, hielt mir den Bauch und taumelte stark. „Auch er kann dir jetzt nicht mehr helfen mich aufzuhalten.", die nächsten zwei Ketten löste sich und ich sackte auf den Boden. „Law, du hast sie gesehen, oder? Meine identischen Seelen?", er nickte. „Tausche die dunklere gegen ein Vakuum aus!", schrie ich ihn schon fasst an, als Lyanell langsam an die Oberfläche kam. Stück für Stück übernahm sie meinen Körper. „Jetzt mach schon!", rief ich wieder, als ich mich gegen meinen Willen erhob.
Mein Körper pulsierte plötzlich, die letzte Kette sprang in zwei und dann verlor ich die Kontrolle.
Lyanell hatte nun die vollständige Macht über mein Handeln. Hilflos sah ich mit an, wie sie anfing zu lachen. „Endlich frei! Darauf habe ich so lange gewartet.", genüsslich leckte sie sich über die Lippen als sie Law erblickte, der das ganze Schauspiel beobachtete hatte. „So eine schmackhafte Seele.", säuselt sie und ging auf den schwarzhaarigen zu.
„Das lässt du schön bleiben!", zischte ich und stemmte mich gegen ihre Kontrolle. Kurzzeitig erlangte ich wieder die Macht über meinen Körper. „Law, verdammt noch mal! Entweder machst du was ich dir gesagt habe oder du kannst deiner Seele und damit deinem Leben schon mal Lebewohl sagen.", brachte ich heraus bevor mich Lyanell wieder zurück drängte. „Dieses Biest hat mich tatsächlich überrumpelt.", Lyanell grinste fies und ging weiter auf Law zu.
„Room", die mir schon bekannte Kuppel bildete sich um meinen Körper und um Law. „Das wagst du nicht.", sagte Lyanell und besah sich das ernste Gesicht von Law. „Tut mir leid, aber ich habe nicht vor heute zu sterben.", er änderte leicht seine Position. „Shambles". Ein immenser Schmerz fegte durch meinen Körper. Es wurde etwas herausgerissen und zurück blieb ein Loch. Mir wurde kurz schwarz vor Augen, die ich energisch versuchte weg zublinzeln.
Law stand wenige Meter vor mir. Mein Blick ging zu dem wabernden Ätherischen Etwas, was neben mir stand. Es war eine ätherische Abbildung von mir oder besser gesagt von Lyanell. Wütend straffte ich meine Schulter, ging auf Lyanell zu und packte sie an der Kehle. „Ich hab dir doch schon einmal gesagt, dass ich dich nie wieder raus lassen werde!", zischte ich und drückte ihre Kehle fester zusammen. „Und ich habe dir gesagt, dass mir das scheiß egal ist!", fauchte sie zurück und stieß mich von sich weg.
Langsam begann sich Lyanells Körper zu verfestigen. „Wie?!", fragte ich entsetzt, als plötzlich Lyanell in Fleisch und Blut vor mir stand. „Denkst du etwa, ich habe nichts Neues gelernt, seit meinem letzten Ausbruch?", kicherte sie fies und drehte sich um. „Lebwohl, Yanola.", sie wollte schon gehen, doch ich hielt sie auf. Grob packte ich sie am Handgelenk und schmiss sie zu Boden. „Du bleibst schon hier und gehst wieder in meinen Körper. Dich lasse ich doch nicht frei rumlaufen.", ich setzte mich auf ihr Becken und hielt ihre Handgelenke mit einer Hand fest.
„Hand", meine freie Hand versank in ihrem Körper und suchte nach der Seele. Brutal packte ich sie, wollte das Lyanell Schmerzen hat, damit sie sich nicht wehren konnte. Ich spürte wie sie langsam an Kraft verlor und lockerte den Griff um ihre Handgelenk und mehr Kraft aufwenden zu könne, ihre Seele wieder in meinen Körper zu packen.
„So leicht mache ich es dir nicht.", sagte sie plötzlich. Sie befreite sich ihre Hände und griff mit einer nach der Hand von mir, die in ihrem Bauch steckte. Die andere legte sie auf meine Brust. „Du weißt, ich kann dir ganz schnell deine Eltern nehmen.", erschrocken weiteten sich meine Augen.
Wie konnte ich nur vergessen, dass Lyanell gelernt hatte Seelen aus Körpern zu saugen?
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Wenn Wille und Geist sich brechen lassen
FanfictionYanola (OC) ist 19 Jahre alt und Gefangene der Marine in Impel Down. Sie sitzt auf Level 1 fest und kann sich glücklich schätzen, dass ihre Teufelskräfte nicht entdeckt wurden. Durch diese Kräfte erfährt sie von Portgas D. Ace, der auf Level 6 gefan...