„Ja, du bist wach.", beantwortete er sich seine Frage selbst. Er entfernte sich von mir, sodass ich mich aufrichten konnte. Ich sah, dass ich auf einer Art Krankstation lag. Und als ich meinen Blick schweifen ließ erblickte ich den bewusstlosen Jimbei. „Wo bin ich? Und wer bist du?", fragte ich den Mann der gerade dabei war irgendetwas einzuräumen. „Du bist auf meine Schiff.", er drehte sich noch nicht einmal um, sodass ich nur einen Rücken betrachten konnte. „Wie bin ich hier hergekommen?", ich setzte vorsichtig meine nackten Füße auf den kalten Boden und ignorierte die Tatsache, dass er mir nicht seinen Namen genannte hatte.Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nur ein Kittel an hatte. Leicht drehte sich dieser Typ zu mir um. „Falls du deine Klamotten suchst, die sind der Schublade dahinten.", sachte tapste ich auf die besagte Schublade zu. „Einer von Whitebeards Leuten hat dich mir übergeben. Ich war eigentlich nur gekommen, um dem Strohhut zu helfen, aber dieser Blondschopf ließ nicht locker.", erzählte er mir während ich mich anzog.
Ich schloss kurz meine Augen. Danke, Marco, vielen Dank.
„Jetzt bin ich mit Fragen dran.", ruckartig drehte sich der schwarzhaarige zu mir um.
„Wer bist du?"
„Ich heiße Yanola, komme aus dem North Blue und besegle die Grande Line schon seit einer Weile.", er schien ein wenig von meinen Auskünften überrumpelt zu sein. „Alleine?", fragte er dann nach einer kurzen Weile. „Ja, alleine.", er hob erstaunt eine Augenbraue in die Höhe. Es blieb eine Weile still. „Sonst noch Fragen?", fragte ich und zog mir meine Fingerlosen Handschuhe an.
„Ja, eine.", er lehnte sich an den Tresen hinter sich. „Was hast du mit dem Strohhut zu tun?", ich war etwas verwundert über diese Frage, lächelte ihn aber dann an. „Ich kenne seinen Bruder Ace.", ich benutze absichtlich die Gegenwartsform und dies schien er zu bemerken. „Ace ist tot.", sagte er nüchtern und ich musste kichern als Ace entrüstet aufbrüllte. „So schnell sterbe ich nicht, du verdammter Idiot!", ungewollte brachte mich dies so sehr zu lachen das mich ein verdutzter schwarzhaariger anblickte.
„Tut mir leid, aber deine Aussage stimmt nicht so ganz.", kicherte ich immer noch. Seine Augenbraue hob sich ein weiteres Mal in die Höhe. Langsam hob ich meinen Arm, streckte ihn nach vorne weg und zeigte ihm meine flache Hand. „Materialize", sagte ich und sammelte Energie. Der Typ stellte sich in Abwehrposition.
Aus meiner Handfläche kamen leuchtete Kugeln geflogen und formten einen Körper. Langsam aber sicher erkannte man den schwarzhaarigen Dickschädel, der etwas verdattert zu sein scheint. Ich stoppte den Energiefluss, bevor sich Ace Körper verfestigte.
„Siehst du.", ich sah meinen Gegenüber herausfordernd an. Seine Augen blitzen wild auf und er schien es nicht gern zu haben, wenn man ihn eines Besseren belehrte. „Hey Yanola, wie hast du das denn jetzt wieder gemacht?", Ace drehte sich zu mir im und sah mich verwirrt an. „Teufelskräfte", flötete ich abermals und er musste lächeln. „Ich schick dich wieder zurück ...", ich legte meine Hand auf seine Schulter und keine Sekunde später verwandelte sich sein Körper in Nebel, den meine Hand aufsaugte. Als ich aufsah, traf mich ein auffordernder Blick. „Das ist der Grund, warum einer der Whitebeard-Piraten mich zu dir gebracht hat, denn du hast Ruffy gerettet.", er schwieg.
Ich ordnete meine Gedanken etwas und mir fiel wieder ein, dass ich noch immer nicht seinen Namen wusste.
„Da du mir anscheint nicht sagen willst wer du bist ... ", ich schaute ihn ernst an. „ ... muss ich es wohl selber herausfinden.", mit diesen Worten suchte ich nach seiner Seele. Ungehemmt fing ich an, mich durch sein Leben hindurch zuwühlen. Er versteifte sich etwas und ihm schien mein durchbohrender Blick nicht zu gefallen. „Stimmt etwas nicht, Trafalgar Law?", fragte ich mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht. „Woher kennst du plötzlich meinen Namen?", er war etwas erschrocken, ließ sich aber nichts anmerken. „Steckbrief.", log ich.
Er schien mir zu glaube.
Mit einem Kopfnicken zeigte er zu einer Tür.„Folg mir, ich bring dich zum Strohhut.", stumm folgte ich ihm durch den Gang. Er öffnete die nächste Tür auf dem Gang und ich trat in eine Art Intensivstation ein. Ruffy lag an einem Atemgerät und bandagiert auf einer Liege. Ein Gerät piepte in regelmäßigen Abständen und bestätigt, dass der Strohhutjunge noch lebte. Ich starrte Ace Bruder eine Weile stumm an.
Warum ist es nur so weit gekommen? Warum musste diese verdammte Marine Ace nur unbedingt hinrichten wollen? Es war nichts so verlaufen, wie ich es mir gedacht hatte. Nur der Notfallplan hatte funktioniert, doch genau diesen wollte ich eigentlich vermeiden.
Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. Ich wollte irgendwo drauf einschlagen, etwas zertrümmern, jemanden Schmerzen zufügen. Die Wut brodelte heiß in mir und ich spürte leider, dass Lyanell dadurch hellhörig wurde. Zitternd vor Wut versuchte ich meine Gedanken auf etwas anderes zu lenken, versuchte meinen Gefühlen nicht nachzugeben.
Ich wusste, wenn ich es zuließe, würde Lyanell die Kontrolle übernehmen und sie richtet wirklich nur Unheil an. Ich ließ meine Gedanken eine Weile kreisen und lenkte sie dann schließlich auf ein trauriges Thema.
Ruffy
Er wurde von seinen Freunden getrennt, hat seinen Bruder verloren und steht nun vor einem psychischen Zusammenbruch. Wie viel kann ein einzelner Mensch eigentlich ertragen? Wie viel Schmerz hält man aus, bevor man daran stirbt? Ungewollt sammelten sich Tränen in meinen Augen, die ich energisch wegblinzelte. Hörbar atmete ich aus.
Mein Körper entspannte sich langsam und fand seine gewohnte Ruhe wieder.
„Warum hast du ihn gerettet?", ich sprach diese Frage aus ohne darüber nachgedacht zu haben und strich gedankenverloren über das Laken, welches Ruffys Körper verdeckte. „Es wäre doch langeilig gewesen, wenn er jetzt schon gestorben wäre.", ich hörte sein Grinsen förmlich heraus. Langsam drehte ich mich zu ihm und blickte ihn traurig an.
„Du hast etwas mit ihm vor, hab ich recht?", er blinzelte kurz etwas irritiert, antwortete dann aber nur mit einem fiesen Grinsen.
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Wenn Wille und Geist sich brechen lassen
FanfictionYanola (OC) ist 19 Jahre alt und Gefangene der Marine in Impel Down. Sie sitzt auf Level 1 fest und kann sich glücklich schätzen, dass ihre Teufelskräfte nicht entdeckt wurden. Durch diese Kräfte erfährt sie von Portgas D. Ace, der auf Level 6 gefan...