Kapitel 11

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Meine Schwester hatte mir bereitwillig Auskunft über sämtliche Beziehungen gegeben. Auch über die, über die nur gemunkelt wurde. Mein plötzliches Interesse weckte ihre Aufmerksamkeit und ich hatte Mühe, sie wieder loszuwerden.

Jetzt saß ich auf meinem Bett, mit dem Laptop vor meiner Nase.
Meine Tante hatte mir endlich das Passwort für ihr unendlich geheimes Internet gegeben, von dem niemand außer mir wissen durfte.
Mein Gott, sie konnte es aber auch dramatisch machen.
Nachdem ich dann alles, was ich hätte checken konnte, überprüft hatte, schwebten meine Finger kurz über der Tastatur, bis ich mit einem Seufzen aufgab.
Ich ließ meine Hände ‚One Direction’ googlen.
Knapp eine Milliarde Einträge lachten mir entgegen.
Ups.
Vielleicht hätte ich sie doch kennen sollen?
Ich las zwei Stunden lang Twittereinträge, Tumblr-Accounte und Websites durch, bis ein Klopfen an der Tür mich aufschreckte.

„Jap.“, sagte ich und ließ meinen Blick schnell durch mein Zimmer schweifen. Es sah aus wie ein Saustall.

Egal.
Louis kam herein, schloss die Tür hinter sich und warf sich neben mich aufs Bett. Fragend sah ich ihn an. Wie kam er auf den Gedanken, dass er mir einfach so auf die Pelle rücken durfte?

„Ich langweile mich…“, jammerte er. Ich hatte gerade gelernt, dass er sich gerne kindisch verhielt und im Moment benahm er sich wirklich nicht sonderlich erwachsen.

„Und was soll ich jetzt machen?“, fragte ich irritiert. Lou schob seine Unterlippe vor und sah mich bittend an.

„Beschäftige mich!“, verlangte er. Ich fing an zu lachen und piekste ihn in die Seite. Er rollte sich geschickt weg und nahm meinen Laptop gleich mit.

„Gib ihn wieder her!“, rief ich. Doch er schüttelte triumphierend den Kopf.

„Dann treten wir mal ein, in die Tiefen von ‚Josyland’!“, jubelte er und reckte seine Faust in die Luft.

Ich sprang vom Bett auf und rannte ihm hinterher, als er mit meinem Laptop verschwinden wollte.

Louis lief über den Gang und durch die Lobby. Ich jagte ihm hinterher. Alle Internetseiten mit One Direction waren noch geöffnet, ich wollte auf keinen Fall, dass er die sah.
Natürlich sah er keinen Vorteil darin, mir meinen Laptop einfach wiederzugeben, sodass ich ihn immer noch verfolgte, als er den Gang zurück rannte und in seinem Zimmer schließlich anhielt.
Überrascht sah ich mich um. Mein Gott, es war noch viel unordentlicher als bei mir. Louis fing an über meinen entsetzten Gesichtsausdruck zu lachen.

„Ist ja nicht so, als müsste ich aufräumen.“, sagte er achselzuckend. In dem Moment ging die Tür auf und Harry spazierte herein.

Das nutzte ich, um Louis meinen Laptop wieder zu entreißen.

„Hey, hast du so große Sehnsucht nach mir gehabt, dass du dich in unser Zimmer gewagt hast?“, fragte Harry frech.

Ich klemmte mir meinen Laptop unter den Arm, zeigte ihm einen Vogel und marschierte in mein Zimmer.

Love Turns You Upside Down (Book 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt