Kapitel 4

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Als wir endlich im Hotel ankamen, zerrte ich meinen Koffer dann wieder alleine hinter mir her. Zugegeben, das Ding war im Moment mein größtes Problem. Fynja redete ununterbrochen, während Elyas schwieg und mir den Weg zu meinem Zimmer auf der kleinen Karte vom Hotel zeigte. Ich wurde noch tausendmal von Fynja geherzt, dann durfte ich mich auf den Weg in mein eigenes Reich für die nächsten Wochen machen.

Das Hotel war klein und gemütlich. Es hatte Zimmer für zwanzig Personen, eine Bar, zwei Essensräume, eine Küche und eine Lobby mit Riesenfernseher und Rezeption.

Es hatte gerade die richtige Größe um einen Menschen ohne Orientierungssinn, wie mich, nicht zu verwirren denn zu meiner eigenen Überraschung fand ich mein Zimmer auf Anhieb.

„Scheiß Ding!“, meckerte ich meinen Koffer an, als er sich nicht über die Schwelle schleifen lassen wollte. Neben mir ging die Tür auf und drei Jungs kamen heraus. Zwei Braunhaarige und ein Blonder. Der eine Braunhaarige sah, wie sehr ich mich abmühte, lächelte mich vorsichtig an und streckte dann die Hand aus.

„Darf ich?“, fragte er. Ich überließ ihm ohne viel Protest meinen Koffer.

Natürlich schaffte er es ohne viel Aufwand, den Koffer in mein Zimmer zu wuchten.

„Danke.“, sagte ich kühl. Ich war sauer auf ihn, weil er es geschafft hatte und ich nicht.

Er grinste recht selbstgefällig, wie ich fand, kam wieder aus meinem Zimmer heraus und streckte mir die Hand hin.

„Kein Problem, ich bin übrigens Louis.“, stellte er sich vor. Ich warf einen Blick auf die anderen beiden, die dümmlich vor sich hin grinsten, ignorierte seine Hand und ging in mein Zimmer.

„Ist mir egal.“, sagte ich und knallte die Tür zu.

Mein Bett war wundervoll. Man sank richtig darin ein. Und mein Fernseher war ebenfalls wundervoll, wobei ich vermutlich jeden Fernseher super gefunden hätte, bei dem ich nicht mit meiner Schwester streiten musste, was wir uns ansahen.

Ich ließ alles im Eingang stehen, warf meine Flipflops in die Ecke und rief erst einmal Isi an. Eigentlich hieß sie Isabelle, aber alle nannten sie Isi. Sogar meine Eltern, komisch eigentlich, dass sie das nicht auch bei mir hinbekamen.

„Und wie ist es so?“, fragte sie. Ich musste grinsen, als ich an mein Zusammentreffen mit Louis dachte.

„Ach eigentlich ganz schön. Hier im Hotel ist so eine Boyband. Fynja sagt, die sind berühmt oder so...“, fing ich an, wurde aber von der hellauf begeisterten Stimme meiner Schwester unterbrochen.

„Eine BOYBAND? Frag Fynja sofort, wie die heißen! Jetzt SOFORT, Josy, bitte!“, rief sie. Ich seufzte. In Anbetracht der Tatsache, dass ich heute Abend alleine bestimmen konnte, was ich im Fernsehen guckte, stand ich auf und öffnete vorsichtig die Tür. Ich wollte nicht noch einem von dieser sagenumwobenen Boyband, die anscheinend jeder außer mir kannte, begegnen. Ich sah mich links und rechts im Gang um, aber da ich alleine war, beschloss ich, dass man es wagen konnte, das Zimmer zu verlassen. Dummerweise kamen mir die drei entgegen, als ich die Lobby betrat. Der Braunhaarige fing an breit zu grinsen, der Blonde sah einem anderen Mädchen hinterher und Louis kam schnurstracks auf mich zu.

„Um noch einmal auf vorhin zurückzuko-...“, fing er an. Ich hielt meine Hand hoch und zeigte auf mein Handy.

„Ich telefonier gerade!“, sagte ich zuckersüß, ignorierte, dass er mich irritiert anstarrte und die anderen beiden anfingen zu lachen und ging zur Rezeption um meine Tante zu fragen, aus welcher Band diese Jungs entstammten.

„Hey, Fynja, Isi will unbedingt wissen, wie diese Band heißt. Könntest du mir eventuell Auskunft geben?“, fragte ich meine Tante und lächelte entschuldigend. Mit großen Augen sah sie mich an.

Love Turns You Upside Down (Book 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt