Kapitel 22

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„Josy, wirf mal die Pommes rüber!“, schrie Louis durch den Speisesaal. Ohne eine Miene zu verziehen, griff ich in die Schüssel, die vor mir stand und schmiss ihm die Pommes quer durch den Raum auf den Tisch. Er grinste.

„Dankeschön, Schatz!“, rief er und sammelte sie auf. Ich schmunzelte.

„Kein Problem, Schatz.“, antwortete ich. Wir verwirrten alle um uns herum, weil wir uns seit vorhin ‚Schatz’ nannten. Ganz besonders verwirrt war Harry. Niall war sehr an seinem Essen interessiert, Liam warf uns einen irritierten Blick zu und Zayn zwinkerte einmal, dann hatten sie sich daran gewöhnt. Doch Harry schreckte jedes Mal hoch, wenn das Wort wieder fiel.

Irgendwie tat er mir leid.         

Mit beiden Händen griff ich noch einmal in die riesige Schale mit den Pommes und legte sie sorgfältig auf meinen Teller. Dann klatschte ich einen großen Klecks Majonäse und Ketchup daneben und ging wieder zurück zu meinem Platz neben Louis.

Kaum saß ich, legte er mir seine Hand aufs Bein. Ich schüttelte unmerklich meinen Kopf und musste mir auf die Lippe beißen, um mein Lachen zu unterdrücken.

Wir fütterten uns gegenseitig mit Pommes Frites und benahmen uns auch ansonsten wie Kleinkinder, die miteinander im Sandkasten spielten.

Als ich ihm wieder eine Pommes mit Majonäse unter die Nase hielt, schob er beleidigt seine Unterlippe vor.

„Ich will nicht immer die ekligen mit Majo!“, jammerte er. „Ich will auch mal eine mit Ketchup!“

Ich musste so lachen, dass er mir ein paar Pommes in den Mund warf, damit ich endlich still war.

„Was ist nur los mit euch?“, fragte Liam irgendwann verwundert.

„Sonst seid ihr doch auch nicht so nervig!“, fügte Zayn amüsiert hinzu. Ich grinste nur.

„Wir sind ein Paar.“, erklärte Louis todernst. Das Wort ‚Paar’ zog er so in die Länge, dass es fast keinen Sinn mehr ergeben hätte. Liam fing an zu lachen und auch Zayn und Niall fingen an loszuprusten. Nur Harry saß mit großen Augen, in denen ein ungläubiger Blick lag, da.

Ich aß einfach ungerührt meine Pommes weiter und tat so, als würde mich all das nichts angehen.

„Meinst du das jetzt ernst?“, wollte Zayn wissen, nachdem er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.

„Hab ich dich jemals angelogen?“, war Louis’ Gegenfrage. Zayn schüttelte den Kopf.

„Ich glaube nicht.“, antwortete er. Louis klatschte in seine Hände, warf eine Pommes in die Luft und fing sie mit dem Mund wieder auf.

„Siehst du, da hast du deine Antwort.“, sagte er. Geräuschvoll schob Harry seinen Stuhl zurück, stand auf und warf Lou und mir noch einen sowohl enttäuschten als auch verletzten Blick zu, bevor er sich auf den Weg aus dem Speisesaal machte.

Ich seufzte. Louis küsste mich auf die Wange und flüsterte „Das wird schon“ so leise in mein Ohr, dass es niemand außer mir hören konnte.

„Ihr scheid schüsch tschuschammen.“, nuschelte Niall mit vollem Mund. Ich fing an zu lachen und stand auf, um mir noch etwas zu trinken zu holen. Doch in dem Moment, in dem ich stand, zog Louis mich auf seinen Schoß und schlang seine Arme um meine Taille. Ich lächelte.

Er hauchte mir einen Kuss auf den Nacken und verursachte eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper.

Fast reflexartig schloss ich meine Augen und genoss das, was er mit mir anstellte. Seine Hände strichen über meine Arme und er schob meine Haare zur Seite. Den neu erschaffenen Platz an meinem Nacken nutzte er für zahlreiche Küsse.

Love Turns You Upside Down (Book 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt