„Du musst was?“, fragte mein Kumpel Flynn.
Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und nickte nur. Ich brauchte dringend Mitleid.„Also...du musst deine Sommerferien in der Karibik verbringen, weil du dich besoffen hast?“, hakte er nach. Wieder nickte ich. Er seufzte.
„Oh man, ich wünschte, ich hätte solche Eltern. Ich betrinke mich jedes Wochenende und werd trotzdem nicht in die Karibik geschickt!“, beklagte er sich.
Ich hob mein Gesicht aus meinen Händen und funkelte ihn böse an.
Er grinste frech.„Hey, komm, da gibt's bestimmt auch einen Fernseher, auf Fußball musst du also nicht verzichten. Und am Strand joggen gehen klingt doch auch verlockend...“, fügte Chris hinzu.
„Wenn es keinen Fernseher gibt, halten wir dich übers Handy auf dem neuesten Stand. Vorausgesetzt, du hast da Empfang...“, gab Luke lachend zu bedenken.
Die Zahl meiner weiblichen Freunde hielt sich eher in Grenzen, kurz gesagt, ich hatte nur zwei.
Allerdings würden wohl meine männlichen Freunde nicht mehr lange überleben, wenn sie meine Strafe weiterhin schön redeten.„Ich hasse euch.“, murmelte ich.
„Nein, du liebst uns, Josy!“, rief Flynn und legte dramatisch seine Hand auf sein Herz. Ich warf grinsend ein Kissen nach ihm.
„Idiot!“, grummelte ich
Gemeinsam packten wir meinen Koffer, was allerdings etwas mehr Zeit beanspruchte, denn sie inspizierten sämtliche meiner Klamotten und erzählten mir detailreich, wie ich in jedem aussah.
Jungs.
Schließlich schafften wir es doch. Mein Koffer war so voll, dass ich mich darauf warf, damit er zuging. Den Gefallen tat mir der Koffer aber nicht.„Du bist zu dünn.“, stellte Chris trocken fest und setzte sich ebenfalls auf meinen Kofferdeckel.
„Nein, ich sehe super aus!“, widersprach ich gespielt entrüstet.
Chris grinste amüsiert.„Dagegen habe ich auch nichts gesagt, Josymaus!“, raunte er mir zu. Er hatte die Angewohnheit, mit jedem weiblichen Wesen zu flirten, was bei allen außer mir auch immer gut ankam.
Mir war das eigentlich nur peinlich. Ich wollte nicht, dass er mit mir flirtete, dazu kannte ich ihn und seine Mädchengeschichten eindeutig zu gut. Ich war so etwas wie sein Winggirl. Falls das so hieß.
Ich suchte ihm die guten Mädchen raus. Da ihm meistens egal war, wie intelligent das jeweilige ‚Mädchen der Woche’ war, gestaltete sich meine Aufgabe recht einfach:
Ich hatte denen, die meines Erachtens gut genug für ihn waren, zu erzählen, wie süß, lieb und nett er war. Dafür, dass sie sich dann für ihn interessierten, bekam ich einen High Five von Chris und meistens einen Schokoriegel oder so etwas in der Art.
Mittlerweile machte ich es mir allerdings zur Aufgabe, kluge Mädchen für ihn zu finden. Die Klugen waren aber oft schlau genug, ihn intuitiv abzulehnen, was für mich der Anreiz war, immer weiter zu suchen.„Können wir jetzt bitte, bitte, Fußball spielen gehen?“, seufzte ich verzweifelt, als mein Koffer endlich zu war. Alle drei fingen an zu lachen. Luke stand auf, legte mir einen Arm um die Schulter und zog mich mit sich nach draußen. Flynn griff nach meinem Fußball und er und Chris folgten uns.
„Womit haben wir dich nur verdient, Josy?“, fragte Flynn immer noch lachend. Sie würden es nie zugeben, aber sie würden mich vermissen in den nächsten sechs Wochen. Ich war immer die, die ihnen erklärte, wie Mädchen funktionierten, wenn sie kurz vor dem Verzweifeln waren und überhaupt nicht mehr wussten, wie wir tickten.
Und ganz besonders würden sie es vermissen, dass ich sie im Fußball spielen fertig machte.
DU LIEST GERADE
Love Turns You Upside Down (Book 1)
FanfictionAls Josy von ihren Eltern zu ihrer Tante und ihrem Onkel in die Karibik verbannt wird, will sie einfach nur wieder nach Hause. Denn im Hotel ihrer Tante machen auch One Direction Urlaub. Josy hat keine Ahnung, wer sie sind und will es auch gar nicht...