Kapitel 7

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Al war cool. Ich mochte sie.

Nachdem wir zusammen das Fußballspiel geguckt hatten, ging sie in ihr Zimmer und ich sprang unter die dringend nötige Dusche.

Das kalte Wasser prasselte auf meinen Körper und es fühlte sich unendlich angenehm an. Es war wirklich zu warm hier.

Ich wickelte mich in ein Handtuch und lief durch das Zimmer, während ich meine Sachen aus dem Koffer in den Schrank räumte.

Dann rief ich noch einmal kurz Luke und Chris an. Die beiden konnten es kaum glauben, dass ich ein Mädchen gefunden hatte, das tickte wie ich.

Meine Tante kam noch einmal kurz um zu fragen, ob alles in Ordnung war, dann schloss ich die Tür ab und ließ mich auf mein weiches Bett fallen.

Innerhalb von Sekunden war ich eingeschlafen.

Am nächsten Morgen wachte ich von der Hitze auf, die es zuhause definitiv nicht so früh schon gab.

Es war gerade einmal sechs Uhr morgens.

Ich zog mir meinen Bikini an und beschloss, am Strand joggen zu gehen.

Um diese Uhrzeit, die man wirklich nur als ‚früh’ bezeichnen konnte, würden sich die fünf schon nicht am Strand herumtreiben.

Taten sie auch nicht.

Beim Joggen konnte ich mich schon immer entspannen. Es machte meinen Kopf klar und brachte irgendwie ein gutes Gefühl mit sich.

Meistens vergaß ich allerdings die Zeit, wenn ich joggte. Ich dachte mir dann Geschichten aus und verschwendete keinen einzigen Gedanken daran, was ich sonst noch alles erledigen musste.

Nach ungefähr zehn Minuten hörte ich trotz meiner Musik, dass jemand hinter mir lief.

„Hey Josy.“, sagte Louis.

„Tschüss.“, sagte ich kühl und beschleunigte mein Tempo.

Mein Gott, verfolgten sie mich mit Absicht oder war das alles Zufall?

Ich war gerade mal den zweiten Tag hier und irgendwie hatte ich schon mehr Zeit damit verbracht, mich mit ‚One Direction’ herumzuärgern, als zu entspannen.

Dummerweise war Louis sportlich und hatte mit meinem Tempo absolut kein Problem.

„Und wie geht's dir so? Hast du gut geschlafen? An die Hitze hier muss man sich erst einmal gewöhnen...“, fing Louis an zu reden. Ich blieb abrupt stehen, stemmte meine Hände in die Hüfte und sah ihn böse an.

Verwirrt blieb er ebenfalls stehen.

„Was ist los? Laufen wir nicht weiter?“, fragte er.

„Nein, wir laufen nicht weiter. Ich versuche mich zu entspannen. Das geht aber nicht, wenn du mir auf die Nerven gehst okay?“, sagte ich genervt. Er grinste und nickte.

„Alles klar. Also joggen wir schweigend.“, sagte er. Ich verdrehte die Augen und lief wieder los.

Für kurze Zeit herrschte tatsächlich Ruhe, bis er mich von der Seite ansah.

„Was ist denn jetzt schon wieder?“, fragte ich seufzend.

„Ach nichts...Ich hab mich nur gefragt, ob du nachher mit uns frühstücken möchtest, wir ha-...“, begann er, doch ich unterbrach ihn.

„Nein.“, antwortete ich schlicht, ohne ihn anzusehen.

„Einfach ‚Nein’?“, fragte er nach. Ich nickte und konzentrierte mich auf den Horizont.

„Einfach ‚Nein’“, wiederholte ich bestätigend.

„Wow, also normalerweise werde ich nicht so abgewiesen...du bist tatsächlich die Erste, die mich ablehnt...“, sagte er. Er klang fast ein wenig beeindruckt.

Ich holte einmal tief Luft und blieb dann wieder stehen.

„Hatten wir nicht die Abmachung getroffen, dass wir nicht reden?“, fragte ich mit einer Stimme, die der einer Mutter glich, die ihrem kleinen Kind gerade etwas so ausführlich erklärte, dass niemand es nicht verstehen konnte.

„Naja, diesmal hast du ja angefangen, da dachte ich, es ist oka-...“

Nein“, sagte ich mit Nachdruck. Er hob abwehrend die Hände, doch in seinen Augen glitzerte es frech.

„Schon okay...“, verteidigte er sich und machte die „Mund-abschließen-und-Schlüssel-hinter-sich-werfen“-Geste.

Er hielt immerhin fast zehn Minuten lang seine Klappe. Dann sah ich schon aus den Augenwinkeln, wie er seinen Mund öffnete und begann, etwas zu sagen.

„Wag es ja nicht.“, zischte ich, bevor das erste Wort aus seinem Mund kam. Louis fing an zu lachen.

„Es tut mir leid, ich rede eben gerne.“

„Das ist schön. Aber nicht mit mir.“, sagte ich.

Ohne, dass er es gemerkt hatte, hatte ich uns zurück zum Hotel gelotst, sodass mich nur noch ein paar hundert Meter von einer kalten Dusche und meiner Ruhe vor diesem Jungen trennten.

Er brachte mich netterweise noch zu meinem Zimmer und lächelte mich dann an, als ich meine Tür aufschloss.

„Bis gleich beim Frühstück.“, sagte er euphorisch.

„Hoffentlich nicht.“, grummelte ich und knallte ihm bereits zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden die Tür vor der Nase zu.

Love Turns You Upside Down (Book 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt