„Josy, was machst du hier alleine mit einem Glas in dem sich mit Sicherheit eine Flüssigkeit befindet, für die du noch zu jung bist?“, fragte Louis und setzte sich neben mich auf den freien Barhocker.
„Ich besaufe mich.“, sagte ich und kicherte leise. Louis zog grinsend eine Augenbraue nach oben.
„Wie viele davon hattest du denn schon?“, wollte er wissen. Er nahm mir das Glas aus der Hand und trank einen Schluck. Etwas angeekelt verzog er sein Gesicht.
„Zu viele.“, gab ich zu.
„Und das schmeckt dir?“, fragte er überrascht. Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, aber es hilft, den Schmerz zu unterdrücken.“, erklärte ich ernst. Das war der Nachteil von Alkohol. Wenn man zu viel davon hatte, begann man die Wahrheit zu erzählen, egal ob man wollte oder nicht.
„Wollen wir nicht lieber irgendetwas anderes dagegen machen?“, fragte er mit mitleidigem Blick. Böse sah ich ihn an. Ich wollte nicht mit diesem Blick angesehen werden.
„Und was genau schwebt dir vor, falls ich fragen darf?“, war meine Frage. Einen Moment lang sah er mich abschätzend und prüfend an. Ich hielt seinem Blick stand und fragte mich, wonach er suchte.
„Kannst du Poker spielen?“, fragte er vorsichtig.
„Nope. Erstens hab ich die Regeln schon nicht verstanden, als mein Opa sie mir erklären wollte und zweitens bin ich ein bisschen zu benebelt um ein ernstes Gesicht machen zu können, wenn ich ein gutes Blatt habe. Warum fragst du?“, antwortete ich. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich plapperte zu viel.
Er schüttelte nur den Kopf.
„Egal.“, sagte er und sah in die andere Richtung. Das kleine freche Funkeln in seinen Augen war mir trotzdem aufgefallen.
„Lou, was hattest du im Sinn?“, wollte ich neugierig wissen. Er grinste und wurde leicht rot.
„Ähm… So etwas wie Strippoker oder so.“, gab er zu. Mein Mund blieb fast offen stehen.
„Und du dachtest, ich mache da mit oder was?“, fragte ich entsetzt.
„Ja, also zumindest dachte ich, es könnte lustig werden…“, erklärte er peinlich berührt.
„Vermutlich hätte ich trotz fehlender Kenntnisse mitgemacht, wenn ich noch betrunkener wäre. Aber Gott sei Dank kann ich noch so klar denken, dass ich nicht mitmache.“, sagte ich gespielt gelangweilt. Mit großen Augen sah er mich an. Langsam verstand er, dass ich etwas anders war, wenn ich betrunken war.
„Vielleicht sollte ich dir noch einen Drink bestellen…“, überlegte er.
„Vielleicht sollte ich jetzt besser gehen.“, stellte ich fest, griff nach meiner Tasche und stand auf. Der kurze Moment der Unsicherheit auf meinen eigenen Beinen war schnell vorüber.
DU LIEST GERADE
Love Turns You Upside Down (Book 1)
Fiksi PenggemarAls Josy von ihren Eltern zu ihrer Tante und ihrem Onkel in die Karibik verbannt wird, will sie einfach nur wieder nach Hause. Denn im Hotel ihrer Tante machen auch One Direction Urlaub. Josy hat keine Ahnung, wer sie sind und will es auch gar nicht...