POV Toni
Shelby nimmt einen roten Filzstift und fragt: „Willst du die Überschrift schreiben?" „Hm ne, ich glaube meine Handschrift ist nicht so gut. Deine ist hübscher", antworte ich ehrlich. Ich merke, wie Shelby durch dieses Kompliment etwas mehr strahlt als sie es eh schon tut. Sie zieht das blaue Papier etwas näher an sich ran und fängt an die Überschrift zu schreiben. Ich sitze ihr im Schneidersitz gegenüber und betrachte ihre Hand beim Schreiben. Irgendwie hat diese Situation eine sehr angenehme Stimmung jetzt, wo wir sitzen. Ich nehme mir eines der anderen weißen Blätter und mein Notizheft und fange an meine Stichpunkte zu übertragen. „Kannst du mir mal bitte den dunkel-roten Stift geben", Shelby schaut mich lächeln an und streckt ihre Hand aus. Ich nehme den Stift und halte ihn in ihre Richtung. Beim Nehmen des Stiftes berühren sich unsere Hände und wir schauen uns in die Augen. Dann schaut Shelby ruckartig wieder runter auf die Überschrift. Macht sie das mit Absicht?
Irgendwie weiß ich nicht, was Shelby eigentlich will. Erst ist diese Sache auf der Insel zwischen uns gewesen und dann hat sie alles abgebrochen, nachdem wir gerettet wurden. Jetzt spüre ich schon wieder dieselben Vibes wie auf der Insel. Was soll das bedeuten? Egal. Ich schreibe weiter meine Stichpunkte und obwohl ich mir Mühe gebe ist meine Handschrift echt nicht die Beste. Dann schaue ich auf Shelbys Handschrift und merke, wie schön sie eigentlich ist. „Du hast wirklich ne hübsche Handschrift", sage ich. „Danke", Shelby lächelt zurück.
Nach einigen Minuten weiterer Arbeit an dem Plakat lehnt sich Shelby zurück, so dass sie sich auf ihren Händen stützt. „Ich glaube wir machen jetzt besser eine Pause, nicht dass wir uns noch überarbeiten", sagt Shelby ziemlich neutral; „Möchtest du vielleicht etwas trinken?". Shelby steht auf und ich überlege etwas. „Ja ne Cola wäre cool", antworte ich ihr. „Ok ich hol was.", Shelby geht aus dem Zimmer und ich steh auf und setze mich auf den Sitzsack, der in ihrem Zimmer liegt. Ich schaue mir ihre Wände an, die verhältnismäßig leer sind. Ihr Zimmer ist aber ziemlich hübsch. Mit Liebe eingerichtet. Zumindest sieht es so aus.
„Hier deine Cola", sagt Shelby als sie durch die Tür wieder reinkommt. Sie reicht mir das Glas und setzt sich auf ihr Bett. „Danke". „Setz dich doch mit aufs Bett, du musst nicht so auf dem Boden sitzen", Shelby klopft etwas mit der flachen Hand neben sich aufs Bett und schaut mich erwartungsvoll an. Ich sitze zwar nicht wirklich auf dem Boden, aber der Sitzsack ist wirklich etwas niedrig, also stehe ich auf und setze mich mit aufs Bett.
„Wie geht es dir eigentlich so?", frage ich. Ich möchte es wirklich wissen, immerhin hat sie viel durchgemacht und jetzt wirkt sie fast wie zurückgesetzt auf die Zeit vor dem Flugzeugabsturz. Shelby schaut mich an und sagt erstmal nichts. Dann schaut sie wieder von mir weg, geradeaus in die Leere. „Es geht so." sagt sie dann ziemlich ruhig. Ich sage nichts und trinke etwas aus meinem Glas. „Ich fühle mich ziemlich einsam, obwohl wieder viele Leute um mich herum sind.", ergänzt Shelby, wobei sie niedergeschlagen wirkt. Ich schaue Shelby an und überlege zu fragen, warum sie den Kontakt nach der Quarantäne beendet hat, aber dann entscheide ich mich dagegen.
Dann merke ich, wie Shelby sich etwas weiter wegdreht und noch niedergeschlagener wirkt. Shelby läuft eine Träne über die Wange und sie wischt sie schnell weg und tut so als würde sie sich einfach nur das Auge reiben. Jetzt muss ich was sagen: „Shelby, ist alles ok?". Ich weiß, dass hier gerade ganz viel nicht ok zu sein scheint, aber ich weiß nicht, was ich sonst sagen sollte. Auf meine Frage hin, dreht sich Shelby zu mir und wie aus dem nichts umarmt sie mich. Instinktiv lege ich meine Arme auch um sie. Shelby hat ihren Kopf auf meiner Schulter abgelegt, was ich ziemlich genieße, auch wenn die Umstände etwas unangenehm sind. „Toni ... Ich liebe dich.", Shelby überrascht mich extrem. Dass sie das sagen würde, hatte ich nicht gedacht. Sie setzt sich wieder normal hin und schaut mich erwartungsvoll an. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, also schaue ich einfach zurück. Dann sage ich: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll-". Shelby unterbricht mich mit etwas, was ich noch weniger erwartet habe. Sie lehnt sich in meine Richtung, fässt mit einer Hand an meinen Kopf, zieht mich ein wenig an sich ran und küsst mich. Ich bin überwältigt von der Situation. Tausend Gefühle durchziehen mich. Einerseits finde ich es einfach nur toll von ihr geküsst zu werden, andererseits bin ich überrascht von Shelby. Es ist auch etwas unangenehm in dieser Situation, mit diesen Umständen, hier mit ihr zu sitzen.
Ich löse mich von ihr und sage: „Shelby, ich mag dich auch."
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Understood - The Wilds Fanfiktion
FanfictionDiese Geschichte ist eine Fanfiktion zur Serie "The Wilds" von AmazonPrime. Nachdem die Mädchen von der Insel nach hause kommen, tritt langsam der Alltag wieder ein. Toni und Shelby kommen, wie der Zufall es will, auf die selbe Schule, auch wenn sie...