POV Shelby
Gestern war merkwürdig. Ich verstehe was Toni meint, aber ich verstehe nicht, warum sie mich nicht einfach in Ruhe lässt, solange ich mich noch unsicher fühle. Am besten wäre es, wenn wir erstmal nicht mehr darüber reden. Diese Diskussion ist sowieso total sinnlos.
Olivia und die anderen haben uns zum Shoppen eingeladen. Die achte Unterrichtsstunde ist gerade vorbei und mein Vater holt mich mit seinem schwarzen Auto ab. Eigentlich habe ich keine große Lust auf Shoppen, aber absagen werde ich nicht. „Shelby, wie war dein Schultag?", mein Vater schaut mich im Rückspiegel an. „Recht gut. In Biologie haben wir für unseren Vortrag eine 2 bekommen" „Warum keine 1?", mein Vater klingt unzufrieden. War ja klar, dass das kommt. Es ist egal was ich mache, immer gibt es etwas, was ich noch verbessern muss. „Wir haben einen Teilbereich nicht gut genug erklärt. Zumindest nach der Meinung von Herr Jefferson", gebe ich ihm zurück. Er schaut nur weiter unzufrieden, sagt aber nichts mehr. Als wir zuhause sind, packe ich schnell meine Schulsachen weg und ziehe mir etwas Besseres zum Shoppen an. Mein Portemonnaie packe ich in eine kleine Handtasche, die mir meine Mutter mal zum Geburtstag geschenkt hatte. „Ich fahr dann los", rufe ich meinem Vater entgegen, als ich aus der Tür gehe.
Olivia winkt mir zu, als sie mich schon vom weiten vor der Mall sieht: „Hey Shelby!" „Hi", entgegne ich ihr, „Sind die anderen schon da?" „Jane und Mary sind schon da". Mary und Jane kenne ich aus der Kirchengemeinde. Eigentlich sind sie ganz nett, aber in manchen Sachen haben sie ziemlich veraltete Meinungen. Sie denken Homosexualität kommt durch Dämonen, die man dann austreiben muss. Mich wundert es sowieso, warum sie nichts dagegen hatten, dass Toni mitkommt. Eigentlich wissen alle, dass sie lesbisch ist, weil sie ziemlich offen damit umgeht. Schließlich kommen auch Toni und Rachel und wir gehen zusammen in das erste Geschäft.
„Sucht ihr eigentlich etwas bestimmtes?", frage ich in die Richtung von Jane, während ich mir ein Shirt ansehe. Sie schaut mich an und sagt: „Nicht direkt, aber heute Abend gehen wir auf eine Party. Vielleicht finde ich dafür etwas" „Wenn du möchtest, kannst du gerne mitkommen", fügt Mary hinzu. Ich denke nach, ich will nicht, dass mir jemand aufdrängt ein alkoholisches Getränk zu trinken. Dann fasst Olivia an meinen Arm und sagt: „Keine Sorge, niemand muss Alkohol trinken ... und du kannst auch noch jemanden mitbringen, wenn du nicht allein auftauchen möchtest". Sie lächelt nett und geht die Reihe weiter, um sich Jeans anzuschauen. Ob es wohl komisch wäre, wenn ich Toni mitbringen würde? Nicht dass da alle mit ihrem Freund auftauchen und ich bringe dann Toni mit... das wäre irgendwie ungut.
„Na gut, ich schau mal, ob ich kommen kann", sage ich und überlege, ob ich meinen Vater um Erlaubnis bitten soll, oder ob ich lieber heimlich verschwinde. Mein Vater ist zwar streng, aber ich denke nicht, dass er etwas mitbekommen würde, wenn ich mich davonschleiche. Er hat einen recht tiefen Schlaf und geht nach dem Abendessen in sein Büro, dass er abends nicht mehr verlässt.
„Hey Toni, wie findest du dieses Shirt?", Olivia hält ein grünes Shirt hoch. „Sieht hübsch aus", sagt Toni. Jane und Mary scheinen sich währenddessen etwas zuzuflüstern. Ich dachte mir doch, dass sie etwas gegen Toni haben, auch wenn sie es nicht offen zeigen. „Ich hasse Shoppen", flüstert mir Toni entgegen, die plötzlich neben mir steht. Ich hebe eine Augenbraue und sage: „Ich finde es ganz nett... es macht doch spaß." „Mir nicht", sagt Toni immer noch leise, aber ich ignoriere es gekonnt und schaue mir lieber die hübschen Blusen an, die vor mir hängen. Ich nehme eine pinke Bluse hervor; „Wie findest du die?". Toni hebt ihre Schultern hoch, also hänge ich die Bluse zurück.
Wir gehen noch in ein paar andere Läden, aber ich kaufe mir nur eine Jeans, weil mir nichts anderes wirklich 100% zugesagt hat. Toni hat eine Sporthose gekauft, die ihr irgendwie recht gutsteht. Olivia, Mary, Rachel und Jane haben sich Shirts gekauft und noch Schmuck oder so. Ich habe darauf nicht wirklich geachtet.
Als wir die Mall verlassen, bleibe ich noch etwas länger stehen, um noch kurz mit Toni allein reden zu können. „Hast du Lust auf die Party mitzukommen, zu der ich eingeladen wurde?", ich hoffe wirklich Toni kommt mit. Sonst bleibe ich auch lieber zu Hause. Ich würde ungern unnötig das Risiko eingehen von meinem Vater erwischt zu werden. „klar, sag mir einfach Bescheid, wohin ich soll.", sagt Toni, ohne groß zu überlegen. „Ich kann dich auch mitnehmen. Dann weißt du mal, wie es ist auf dem Gepäckträger mitzufahren", Ich schmunzle etwas als ich das sage und Toni lächelt mir leicht entgegen. Die anderen Mädchen sind weg und ich sehe hier niemanden, der mich direkt kennt, also gebe ich Toni einen leichten Kuss auf die Wange, bevor ich mich in Richtung Zuhause aufmache.
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Understood - The Wilds Fanfiktion
FanfictionDiese Geschichte ist eine Fanfiktion zur Serie "The Wilds" von AmazonPrime. Nachdem die Mädchen von der Insel nach hause kommen, tritt langsam der Alltag wieder ein. Toni und Shelby kommen, wie der Zufall es will, auf die selbe Schule, auch wenn sie...