Kapitel 1

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Katelynns Sicht.

Wiedermal lief ich mit meinem,gerade so, zusammengekratzen Geld in Richtung Supermarkt.

Seit zwei Tagen hatte ich kaum was gegessen.

Es war sieben Uhr morgends und keiner war auf den Straßen.

Diese Stille und Einsamkeit erdrückte mich beinahe.

Was sollte bloß aus mir werden?

Diese dreckigen Kleider, nur ein wenig Geld und ein Zimmerchen zum schlafen.

Ich war ein einziges Häufchen Elend...

Ich trug meine langen,blond-braunen Haare wie immer offen und meine Kleider waren die von gestern.

Als Kind hatte ich trotz der Einsamkeit immer diesen Glanz in meinen grau-blauen Augen,doch seit ich weiss,dass das Leben für mich einfach nie schön sein würde, existiert dieser Glanz nicht mehr.

Wann hab ich bloß das letzte mal gelacht?

Als ich endlich den langen Weg zum Supermarkt hinter mich gebracht hatte, spürte ich schon die Blicke auf mir. Ja ich weiss ich sehe grässlich aus, starrt mich nicht so an.

Doch eigentlich war ich diese Blicke gewohnt. Was sollte man schon anderes erwarten?

Ich hatte 5€,aus der Tasche eines Bürokaumanns geklaut.

Damit kaufte ich mir eine große Flasche Wasser und zwei belegte Brote.

Das müsste für heute reichen.

Die Frau an der Kasse starrte mich regelrecht an,doch ich sagte nichts.

"3,95€ bitte",meinte sie mit ihrer kratzigen Stimme. Ich wusste das sie rauchte.

Sie war mitte 40 und hatte schwarze Haare.

Ich streckte ihr die 5€ entgegen und was bekam ich zurück? Natürlich weniger als es eigentlich richtig ist.

Leute ,die nicht normal sind werden gerne abgezockt,aber so ist das nunmal.

Ich sagte aber wieder nichts,nahm meine Sachen und verließ den Laden.

Mein Magen knurrte,doch die Uhrzeit zum essen war es noch nicht.

Langsam füllten sich die Straßen und immer mehr Leute starrten mich an.

Wäre ich einer dieser Menschen, hätte ich mich genauso angesehen. Ich kanns ihnen nicht übel nehmen, aber es nervt nach einer Zeit.

Ich ging erstmal den langen Weg zurück zu meinem versifften Zimmerchen.

Dort legte ich mich wieder schlafen. Ich schlief oft. Was sollte ich sonst tun?

Sowas wie Freunde, Familie oder sonstiges kannte ich nunmal nicht.

Gegen 13uhr wachte ich dann wieder auf.

Ich nahm mein eines Brot und fing an zu Essen.

Als ich fertig war,machte ich mich auf in den Stadtpark.

Überall sah man Paare, die sich verliebt anschauten und lachten.

Ich konnte davon nur träumen.

Eines Tages wollte ich meine große Liebe finden. Aber wer wollte schon so jemanden wie mich?

Ich setze mich auf eine Bank und versuchte die starrenden Blicke zu ignorieren. Die Sonne schien und so fing ich an Nachzudenken.
Was wäre aus mir geworden, wäre ich in einer Familie aufgewachsen?
Wie viele Freunde hätte ich?
Was wäre wenn ich meine große Liebe gefunden hätte?
Warum haben mich meine Eltern so früh verlassen? So ein schlimmes Kind konnte ich wirklich nicht sein.

Schon oft hatte ich mir über all das Gedanken gemacht, doch ich würde keine Antworten erhalten.

Ein dumpfer Kinderschrei ließ mich aus meinen Gedanken erwachen.

Ein Vater kitzelte seine Tochter gerade durch. Sie schrie und lachte.

Ich musste lächeln. Ich liebte es andere Menschen glücklich zu sehen,obwohl ich es selber nicht war.

Sie zeigten mir immer wieder, dass man für ein Lächeln alles geben sollte.

Als mir die Bank zu unbequem wurde, stand ich wieder auf und setzte mich, ein bisschen weiter entfernt, unter einen großen Baum.

Er spendete mir Schatten und Geborgenheit.

Die Blicke der Menschen ließen nicht nach, doch einer verfolgte mich wortwörtlich.

Als ich es nichtmehr aushielt,drehte ich mich zur Seite um zu schauen,wer mich da so instinktiv anstarrte.

Blauen Augen,wie die eines Werwolfs, sahen mich direkt an. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Diese Augen fesselten mich zu sehr.

Ich wollte unbedingt wissen wem diese Augen gehören. Noch nie hat mich soetwas so gefesselt.

Ich nahm meinen Blick von den Augen und blickte dann in das Gesicht eines Jungen. Ich studierte jeden Millimeter seines Gesichts.

Seine braunen Haare fielen ihm leicht ins Gesicht und seinen Mund hatte er ein wenig geöffnet, so,als würde er etwas sagen wollen.

Weitere Minuten starrten wir uns einfach nur so an, bis er sich plötzlich umdrehte und ging.

Eine Weile beobachtete ich noch alles und dachte,über das was gerade passiert war, nach. Dann verließ ich den Park und machte mich auf den Weg zurück.

Doch dieser Junge verschwand nicht aus meinen Gedanken...

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Hey,durch dieses Kapitel habt ihr nun einen Einblick in Katelynns Leben bekommen und ich hoffe es hat euch gefallen!
Es ist zwar nicht so spannend,aber bei den 1. Kapiteln ist das meistens so.
Bis dann!❤

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