Kapitel 3

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Ein weiteres Kapitel,weil ich gerade Lust hatte zu schreiben. Hoffe es gefällt euch und Happy Valentinsday!
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Am nächsten Morgen war es sehr kühl im Gegensatz zu gestern.
Ich lief mal wieder in Richtung Park. Ja der Park war mein Lieblingsort. Ich war eigentlich immer dort.

Bevor ich aber dort ankommen konnte,vernahm ich ein leises wimmern.
Ich schaute mich um und entdeckte dann ein Mädchen auf dem Bordstein sitzen. Sie hatte die Beine an ihren Körper gezogen und ihr Kopf lag auf ihren Knien. Ich konnte nicht anders und ging langsam auf sie zu.
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen an dem ich reden würde.
Mit krächzender Stimmte sagte ich: "he-hey, ist alles okay?"
Wow meine Stimme zu hören war echt komisch.
Das Mädchen hob ihren Kopf und schaute mich mit ihren verheulten Augen an.

Sie sagte nichts.

Ihre braunen Haare waren ein wenig zerzaust, so wie die meine. Ihr Make-Up war verschmiert aber trotz allem war sie hübsch.
"Kann ich dir irgendwie helfen?",fragte ich weiter.
Ich setzte mich neben sie und wartete auf eine Antwort.
"Nei-nein ist schon gut. Du brauchst nicht aus Mitleid mit mir reden",meinte sie daraufhin. Ihre Stimme zitterte.
"Ich bin nicht aus Mitleid hier bei dir, ich möchte dir helfen",sagte ich leise und schaute sie an.
"DU KANNST MIR ABER NICHT HELFEN, NIEMAND KANN DAS",schrie sie plötzlich.

Ich zuckte zusammen.

"Tut mir leid",flüsterte sie nach einem Moment des Schweigens.
Ich weiss, vielleicht ging es mich nichts an, aber ich konnte es nicht ertragen Menschen traurig zu sehen. Ich musste einfach helfen.
"Schon okay,wenn du willst kannst du mir erzählen was los ist. Wir kennen uns nicht,aber manchmal tut es einfach gut jemandem seine Sorgen zu erzählen",versicherte ich ihr und von Satz zu Satz wurde meine Stimme sicherer.
"Ich-ich weiss nicht"

"Ich bin Katelynn",meinte ich dann und streckte ihr meine Hand entgegen.
"Ebony,aber nenn mich Ebby " Sie nahm meine Hand entgegen und setze ein schiefes Lächeln auf.
Ich wollte zurück lächeln, doch ich konnte nicht. Es wäre kein echtes Lächeln gewesen.

Gerade wollte ich sie fragen ob sie mir nun erzählen wollte was los ist, da fing sie schon von selbst an: "Ich war vor ein paar Monaten mit einem Jungen zusammen. Sein Name ist Bennet. Ich dachte er wäre meine große Liebe und wir würden für immer zusammen bleiben. Aber eines Tages bekam ich plötzlich einen Anruf von ihm, indem er mir lachend mitteilte,dass ich eine Schlampe sei und er mich nie geliebt hätte. Ab da brach alles zusammen. In der Schule wurde ich gemobbt und jeder hasste mich. Ich kann einfach nicht mehr! Und jetzt trennen sich auch noch meine Eltern. Ich werde nicht mehr nach Hause gehen! Ich woll-wollte..." Kurz unterbrach sie sich durch ein Schluchzen.

"Ich wollte nie so jemand werden. Jemand der gemobbt wird und Jemand den jeder hasst. Nur wegen einem dämliche Junge bricht alles zusammen!", den letzten Satz schrie sie schon fast.
Im ersten Moment wusste ich nicht was ich sagen sollte. Ihre Tränen flossen ihr unaufhaltsam die Wangen hinunter.
Ich kannte das Gefühl von Liebe nicht also konnte ich ihr dazu nichts sagen, doch eins konnte ich...
Ich wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und umarmte sie.
Sie drückte mich ganz fest an sich und weinte in mein Shirt. Mir machte das nichts aus, das einzige was ich wollte war ihr zu helfen.
Als sie alle Tränen aufgebraucht hatte,löste sie sich von mir und flüsterte ein "Danke".

Ich sagte nichts.

Eine Weile saßen wir einfach nur so nebeneinander und ich fragte mich, warum sie mich nicht sofort weggeschickt hatte.
Ich sah heute besonders schlimm aus. Meine Klamotten waren dreckig und mein Gesicht von tiefen Augenringen geziert.

"Warum hast du mich nicht weggeschickt?", mein Mund wollte das unbedingt aussprechen.
"Wie meinst du das?",fragte sie verwirrt.
"Hast du mich überhaupt angesehen? Ich hätte mich vor mir gefürchtet, wäre ich du gewesen"
"Mich intressiert dein Aussehen nicht. Du hast mir geholfen und ich merke,dass du ein herzensguter Mensch bist. Nur sowas zählt",antwortete sie und lächelte mich an.

"Danke"

"Für was? Ich müsste dir nochmals danken"

"Danke für diese Worte. Sowas hat noch nie Jemand zu mir gesagt",flüsterte ich und senkte meinen Blick. Ich durfte jetzt nicht weinen.
Sie riss ihre Augen auf.
"Wie, sowas hat noch nie Jemand zu dir gesagt? Ich glaube das weisst du nicht,aber du bist wunderschön!"

Ich lachte auf.

"Wunderschön? Ich und wunderschön? Ich sehe schrecklich aus und das erkennt jeder."
Daraufhin sagte sie nichts mehr. Warscheinlich hing sie ihren Gedanken nach.
"Wo soll ich jetzt hin?",sagte sie plötzlich.

"Komm mit zu mir",kam es wie aus der Pistole geschossen aus meinem Mund.
Das war nicht typischen für mich, jedem anderen hätte ich sowas niemals angeboten. Ich hatte selber nichts also konnte ich mir eine zweite Person eigentlich garnicht leisten.

"Wirklich? Das soll jetzt nicht böse rüberkommen... aber hast du denn überhaupt sowas wie ein zu Hause?"
"Ich habe ein Zimmerchen. Komm mit wenn du magst."
Sie nickte nur und sah mich dankend an.
Ich war ihr dankbar,dass sie nicht weiter fragte warum ich nur ein Zimmerchen hatte oder überhaupt, warum ich so aussah wie ich aussah.
Doch irgendwie konnte ich ihr vertrauen. Im laufe der Zeit würde sie diese Fragen noch stellen, das wusste ich, aber das war es mir wert.
Langsam stand ich auf und gab ihr meine Hand um ihr aufzuhelfen. Sie schaute mich nur verwirrt an.
"Wir gehen jetzt zu meinem Zimmerchen"

Sie nickte.

Auf dem Weg, erzählte sie mir von sich und ich erfuhr,dass sie 16 war , ihre Hobbys Klavier spielen und Tanzen waren und das sie einen großen Bruder hatte.
Ich erzählte ihr nichts. Zwar konnte ich ihr vertrauen,aber man wusste nie ob man sich vielleicht doch täuscht.
Ebony... Ihr Name mit dem "E" am Anfang erinnerte mich wieder an den Zettel.
Immernoch wollte ich herausfinden von wem dieser Zettel war und immernoch hoffte ich den Jungen wieder zu treffen.
Ich wusste nicht was da an diesem Tag zwischen mir und dem Jungen gewesen war, doch ich wusste das ich ihn wiedersehen musste.
Als wir dann endlich bei dem kleinen,abgesifften Zimmerchen ankamen,wollte Ebby schon daran vorbei gehen,doch ich stoppte sie.
"Wieso stoppst du mich?",fragte sie verwirrt.
"Wir sind da...",flüsterte ich kaum hörbar. Es war mir unangenehm.
Sie hatte bestimmt ein richtiges Haus, ein schönes Zimmer und alles drum und dran. Ja und dann, dann kam mein Zimmerchen.

"Oh", sagte sie nur.

Langsam wurde es dunkel und wir legten uns schlafen. Wir hatten noch eine Kleinigkeit gegessen, uns gewaschen und jetzt lagen wir zu zweit auf meiner Matratze.

"Schlaf gut",murmelte ich.

Bevor ich einschlief,hörte ich Ebony noch "Gute Nacht Kateylnn" flüstern.

Ebonys Sicht.

Katelynn schlief schon, doch ich konnte nicht schlafen.
Es gab mehrere Gründe.
Ich dachte an Bennet und musste mir das schluchzen unterdrücken, ich wollte wissen was Katelynns Geschichte war , die Matratze war richtig unbequem und ich fragte mich ob meine Familie sich wohl Sorgen um mich machte.
Ich würde erstmal nicht nach Hause kommen und ich hoffte das es für Katelynn okay weare. Ansonsten würde ich unter einer Brücke schlafen.
Mein Kopf war voll und immer neue Gedanken kamen hinzu.
Ich ließ einen frustrierten Schrei aus meinem Mund und hoffte ich hätte Katelynn nicht aufgeweckt.
Ich war ihr mehr als dankbar, denn unter der Brücke wäre es wirklich nicht sehr schön gewesen.

Ohne es zu merken, schlief ich letztendlich dann doch ein...

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