" Ein bisschen Melancholie - ist manchmal ok. ein bisschen traurig sein - und den Grund nicht versteh'n. ein bisschen depressiv - aber trotzdem entspannt, denn glückliche Menschen sind nicht interessant."
- Kraftklub ~ Melancholie•••
Simon riss die Wohnungstür auf und sah in mein verheultes Gesicht. "Wo warst du?!" fragte er aufgebracht. Ich stürmte an ihm vorbei in die Wohnung. Zog meine Schuhe und meine Jacke aus. Bevor ich in 'mein' Zimmer flüchtete, drehte ich mich noch kurz zu ihm um. "Simon, du bist nicht meine Mutter." Entgegnete ich in ernstem aber auch verletztem Ton. Ich ging in mein Zimmer, verschloss die Tür und legte mich auf mein Bett. Ließ den Tränen freien Lauf und schrie die Wut und Verzweiflung aus mir raus. Mir egal ob die anderen es hörten.
Nach mehrerem Ertrinken in Selbstmitleid schlief ich kaputt und mit Tränen in den Augen ein, auch wenn es erst 15 Uhr war. Ich war seelisch am Ende meiner Kraft.
Ich wurde durch heftiges klopfen an meiner Tür wach. Mein Kopf tat höllisch weh, jedoch bemühte ich mich trotzdem aufzustehen. "Læy? Bitte mach auf." ich wollte gerade die Tür aufschließen bis ich hörte das Ju an meiner Tür klopfte. Was macht der denn hier?! Ich wich zurück und legte mich wieder ins Bett. Ich mach ihm nicht die Tür auf. Ganz sicher nicht. "Læy bitte!" Ich lachte ungläubig. Der gibt einfach nicht auf. "Geh weg! Ich will nicht mir dir reden!" rief ich zurück. Es dauerte eine Weile bis ich wieder eine Antwort bekam. "Bitte Læy. Lass mich rein. Ich will nur reden." rief er jammernd, wenn ich richtig gehört hatte. "Nein." Sagte ich schon fast flüsternd. Aber er liess nicht locker. "Weisst du noch? Als wir uns gestritten hatten. Da hast du auch auf stur gestellt. Bis du dann ausgerastet bist und am Frühstückstisch rumgeschrien hast? Das hab ich immer an dir bewundert. Ich könnte nicht so Ignorant sein. Manchmal würd ich es gern." sagte er und seine Schritte entfernten sich von meiner Tür. Sein Ernst?! Naja, soll er ruhig abhauen. Hat er ja schon immer gemacht. Die Probleme einfach stehen gelassen. Ich werde ihn jedenfalls nicht aufhalten.
Ich spielte jetzt ungefähr schon 2 Stunden Smash auf dem 3Ds von Simon, nur um mih abzulenken. Ich hatte gerade keine Lust auf meine Gedanken, denn diese würden mich nur wieder dazu bringen etwas zutun was ich nicht geplant hatte. Aber er lief ja noch nie so wie geplant. Und das sollte auch diesmal nicht so laufen, wie mir bald bewusst wurde.
Jemand klopfte an meiner Tür. "Wer auch immer da ist. Geh weg!" rief ich. Es war bestimmt schon wieder Simon, bei dem Versuch mich aufzumuntern. Aber diesmal war er es nicht. "Hey Læy, lässt du mich rein." fragte eine bekannte Stimme, die ich wirklich nicht erwartet hätte. Auch wenn er bestimmt nicht die Absichten hatte die mir vorschwebten, war ich mir sicher das er mir nichts vorwerfen wird. "Komm rein." ssgte ich nachdem ich die Tür aufgeschlossen hatte. Er betrat das Zimmer und setzte sich zu mir aufs Bett. Ich schloss die Tür hinter ihm wieder ab und schaute ihn erwartungsvoll an. "Also, was ist?" fragte ich ein wenig genervt weil ich mir ziemlich sicher war, was er gleich sagen würde. "Ich wollte nach dir sehen. Ich kann doch meine Læy nicht verpassen." sagte er grinsend. "Cheng?" fragte ich. Er schaute mich aufmerksam an. "Hat Ju dich her geschickt?" Er schüttelte mit dem Kopf. "Nein, er wollte eigentlich nicht das ich dich besuche. Bin aber trotzdem hier." Danke. Dachte ich ohne es auszusprechen. Er war immer für mich da, egal was passiert war. "Und wie gehts dir so?" ich nickte. "Joah,.. Ganz gut." log ich, denn mir ging es dreckiger als noch nie zuvor. Aber was will man anderes erwarten in der Lage in der ich mich befinde. "Und jetzt nochmal ehrlich?!" sagte er. Wie durchschaute er mich immer? "Mir geht es scheisse, ok. Mir gings noch nie so schlecht." sagte ich gequält. Er nahm mich in den Arm und sagte nichts. Das brauchte ich jetzt. Denn trotz der Wut die ich auf diesen Jungen hatte, liebte ich Ju. Gott, ich liebte ihn verdammt! Mir rollten ein paar Tränen die Wange hinunter. "Cheng? Kann ich dich was fragen?" Cheng schaute mich an und nickte. "Wie ging es Ju nachdem ich weg war?" fragte ich in der Hoffnung das er mir gleich sagen würde, es ging ihm gut. Diese Antwort würde mir wehtun, aber ich würde mir sicher sein das ich sein Leben nicht zerstört hatte. Aber es kam anders. "Soll ich ehrlich sein?" ich nickte. Was für eine Frage?! "Ok, er lag manchmal stundenlang schluchzend auf seinem Bett und wenn er gerade mal niht weinte dann starrte er Löcher in die Decke und versank in seinen Gedanken in Trauer." Das war nicht die Antwort die ich wollte und doch musste ich sie ertragen. Ich musste ertragen das ich seine Welt auf den Kopf gestellt hatte und dies nicht zum Guten. DAS musste ich ertragen und damit leben. Aber wir hatten wenigstens eine Gemeinsamkeit. Als wir beide getrennt waren versanken wir beide Zuhause in Melancholie und starrten vor uns hin. Obwohl ich das wohl auch schon davor getan hatte. Nur nicht so extrem. Und ich tat es schon wieder. Ich starrte Löcher in die Wände, starrte Gegenstände an mit Gedanken oder ohne. Mit staubleerem oder übervollem Kopf. Und ich tat es schon wieder. Ich hatte meinen Kopf auf Chengs Schulter gelegt und philosophierte vor mich hin. Und mir wurde immer mehr klar, dass ich noch einmal mit Ju reden sollte. Ob ich ihm verzeihen würde, konnte ich nicht versichern. Und wenn ich ihn verzeihen würde.. ob ich mich mit ihm wieder verstehen würde wäre auch nicht sicher..
"So ich muss wieder los. Überlegs dir." sagte Cheng mit versicherter Miene. Es schien, als ob er immer noch Hoffnung in unserer Beziehung sah ich war jedoch nicht so überzeugt davon. Ich legte mich aufs Bett und schloss die Augen. Ich musste nachdenken. Und zwischen den Erinnerungen, zuckten die Lichter der Vergangenheit an meinem inneren Auge vorbei. Will er mich überhaupt zurück? Will ich ihn zurück? Will ich zu ihm zurück? Was machte das für ein Sinn? Es wäre nicht so wie früher. Aber, war das nötig? Dass alles wie früher wird? Oder war es besser, wenn wir von vorne anfangen würden? Wenn überhaupt.. Was er wohl gerade macht? Liegt er auch gerade auf seinem Bett? Denkt nach? Oder macht er sich einen schönen Abend mit Cheng? Denkt nicht an mich und hat Spass? Sollte ich ihn morgen besuchen? Mit ihm reden? Oder ihn gehen lassen? Und wenn er nochmal kommt, sollte ich mich auf ihn einlassen? Ihm vergeben? Nicht vergeben? Sauer sein? Entspannt? Ist zwischen uns dann alles wieder gut? Oder stehen diese Sachen immernoch zwischen uns? Oder die Hauptfragen..
Liebe ich ihn noch?
Mit dem Kopf voller unbeantworteter Fragen schlief ich von kopfschmerzen geplagt ein.
Ich schreckte mitten in der Nacht auf. Schweissgebadet. Warum? Schlecht geträumt? Nein. Aber Erkenntnisse gewonnen. Ich musste mit ihm reden. Das geht so nicht weiter. Und wenn ich ihn wecken muss. Ich sprang auf und warf mir einen zu großen Pulli über. Schnell in die Schuhe geschlüpft und aus der Tür gestürmt.
Ich rannte die Treppe hoch und klopfte an der Tür. Ein paar Augenblicke später wurde die Tür geöffnet von .. Ju. "Was wollen sie.." ,er hob den Kopf und realisierte wer ich war, "Oh, Læy?" ich lächelte. "Hi." sagte ich schüchtern lächelnd. "Wir müssen reden." ergänzte ich ernst. "Ehm, ok. Komm rein." entgegnete Ju überrascht. Ich trat durch die Wohnungstür und stand nun planlos im Flur. Ju schaute mich an. Die ganze Zeit. "Äh.. Wollen wir in mein Zimmer gehen?" fragte er vorsichtig. Ich nickte unsicher und ging zum bestimmten Ort. Setzte mich auf sein Bett. Er setzte sich neben mich und trommelte nervös mit seinem Fingern auf den Oberschenkeln herum. "Hör zu." sagten wir beide gleichzeitig, während wir uns den anderen zuwendeten. "Du." sagte ich. "Ok. Also, Læy.. Es tut mir so leid." er atmete tief durch. "Ich habe soviel scheiße gebaut. Soviele Fehler gemacht. Ich hätte das anderes nie gewollt. Ich war damals so glücklich, das ich alles als selbstverständlich ansah. Ich will nicht das wir im Streit auseinander gehen. Das mit Joulina war so falsch. Sie hat mich einfach überrumpelt und dann als ich versucht habe dir alles zu erklären habe ich es nur noch schlimmer gemacht. Es tut mir alles so leid. Ich hätte mich melden sollen. Hätte dich anrufen sollen. Ich hätte so viel machen können, aber habe alles verbockt. Es tut mit so leid." Während seiner Enfschuldigung kamen mir die Tränen. Ich liebe ihn verdammt! Und bevor er weiter reden konnte drückte ich meine Lippen auf seine und er erwiederte. Unsere Gesichter entfernten sich kurz voneinander und ich hatte Zeit ihm in Augen zusehen. "Versprich mir das du nie wieder so einen Bullshit fabrizierst!" sagte ich lächelnd, immernoch mit Tränen in den Augen. Er nickte eifrig und war wie es schien überglücklich. Ich küsste ihn wieder und es artete in eine Knutschorgie aus. Damit hatte ich kein Problem. Wir legten uns auf sein Bett und küssten uns, immer und immer wieder.
Und damit bitte ich euch, mich hiermit als zurzeit glücklichstes Mädchen der Welt zu erklären!
Das war Kapitel 32. Er tut mir schrecklich Leid, dass so lang kein Kapitel mehr kam. Ich hatte in den letzten 2 Wochen einfach überhaupt keine Lust zu schreiben. Aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen und auch wenn mancher jetzt denken mag, dies war das ende. Ich versichere euch das es das noch nicht war, aber es wird wohl bald so sein.
Haut raus.
Eure Tabea.
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Und am Ende sind alle Zitate doch wahr.( Julien Bam FF)
Hayran KurguIch bin ein ganz normales Mädchen. Mit Schicksalsschlägen die sich manche im Traum nicht vorstellen können. Es ist schwierig. Ich habe mich verändert, ja. Aber das heisst doch noch lange nicht das er mich nicht wieder erkennen würde oder? Ob er mi...