15

2.2K 113 4
                                    

"Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde."
-Henry Louis Mencken

•••

Am nächsten Tag lief alles wie erwartet. Ju ignorierte das ganze Thema und kassierte nebenbei wütende Blicke von Cheng. Ich saß wortlos neben den anderen und starte beim Frühstück nur auf meinen Teller. Manchmal schaute mich Rhianon, Simon oder Felix besorgt an. Sie fragten mich was los sei. Ich antwortete nicht. Starrte einfach nur auf den Tisch,  hoffte darauf dass ich eventuell irgendwann Laser aus meinen Augen schießen kann und und allen die mir noch einmal die gleiche Frage stellen, den Mund wegbrennen kann. Aber das wird warscheinlich nicht passieren. Also hoffte ich darauf, das sie allein aufhören. Taten sie aber nicht. Bis unser Hauptgesprächsthema nur noch meine Laune war. "Hey, jetzt sag doch mal was los ist!" Kahm es von Felix. "Komm schon." Drängelte Rhianon. Ich antwortete einfach nichts. Saß nur da. "Redest du überhaupt noch mit uns?" Fragte gerade die Person, die ich am wenigsten hören wollte, Ju. Ich sprang auf: "NEIN, ICH REDE NICHT MEHR MIT EUCH, WEIL EUER HAUPTTHEMA NUR NOCH MEINE LAUNE IST! THEORETISCH HAT ES EUCH NICHT ZU INTERESIEREN WIE ES MIR GEHT! KÜMMERT EUCH UM EURE SCHEISS TOUR UND NICHT UM MICH!" Keifte ich und alle im Speisesaal starrten mich an. Mir egal. Ich stürmte in unser zimmer und schmiss mich auf's Bett. Im nu liefen die Tränen von meinen Augen bis zum Kinn Marathon. Ich sah nichts mehr unter den salzigen Tropfen.

Irgendwann um die Mittagszeit kahm jemand herein, ich sah ihn aber nicht, da ich mich mit dem Rücken zur Tür gedreht hatte. Die Tränen klebten an meinem Gesicht,  das war kein schönes Gefühl. Aber Schluss mit dem rumgeheule. Aber ich konnte ja nicht ahnen... Ich vermutete das es Rhia war, ich lag aber falsch.  Ju setzte sich neben mich und starrte mich noch ein gefühlte Ewigkeit an. Warum musste er es mir so schwer machen? Konnte er nicht einfach sagen was er wollte und dann wieder gehen? Nein, er machte es mir unnötig schwer. Nach einer Weile nervte es einfach nur noch. "Willst du nen Passbild?" Fragte ich wütend und genervt. Er schaute mich verwundert an. "Ich wollte mich nur endschuldigen. Das gestern, ich meine meine Reaktion. Das war nicht inordnung. Das weiss ich. Tut mir leid." Ich richtete mich auf. Er schien sichtlich bedrückt. Ich will sauer auf ihn sein, aber kann es nicht. Es geht einfach nicht. "Sag mir erst, warum Cheng so gerastet ist gestern!" Er seufzte. "Cheng.. Er hat.. Er meinte..." ich schaute ihn erwartungsvoll an. "Ach, Ich kann und darf es dir einfach nicht sagen!" Sagte er. "Das darf doch jetzt nicht wahr sein. Weist du was, wenn du deiner..." ,ich machte eine Denkpause, ".. einer.. Freundin nicht mal sagen kannst was los ist, dann bin ich dir anscheinend nicht soviel wert, wie du mir." Ich schob ihn aus der Tür. " Wir treffen uns um halb 1 vor dem Hotel, dann fahren..." konnte er noch herausrücken,  bevor ich die Tür schloss. Ich fühlte mich, als ob mir grad jemand das Herz eigenhändich heraus gerissen und in eine  Ecke geschmissen hatte. Wie konnte er so wenig vertrauen in mich haben.  Wahrscheinlich hatte es doch etwas mit mir zu tun. Aber was. Ich hatte meiner Meinung nichts falsch gemacht.

Ich machte mir noch ein paar Gedanken, jedoch nicht lang, da wir bald los mussten. Ich räumte alles zusammen und ging mit etwas Verspätung nach unten. Die anderen standen schon alle unten. Rhianon hatte ich die ganze Zeit,  in der sie ins Zimmer herein und immer wieder heraus gerannt ist, gekonnt ignoriert. Jedoch würde mir das jetzt nichts mehr nützen, die Zuschauer würden das merken. Ich versuchte trotzdem abstand zu den anderen zu halten. Keine Lust auf dumme Fragen. Wir fuhren mal wieder eine Weile bis es dunkel wurde. Ich fuhr wieder ohne Lampe,  was mir diesmal aber zum Verhängnis wurde, ich fiel über ein paar auf dem Weg liegenden Ästen. Mein Gesicht war voller Blut, da meine Stirn blutete und mein Knöchel pochte tausendmal schneller als mein Herz im Moment.  Natol, und der der noch übrig blieb um mir zu helfen war Ju, da dieser als einzigster noch hinter mir war. Er hielt sofort und nahm mich auf den Arm. Nun lag ich in seinen Armen, schon wieder. "Jetzt kannst du mich nicht mehr wegdrücken." Ich streckte ihm beleidigt die Zunge raus, brachte jedoch nichts. "Ist ja ok. Weisst du was, ich vertrau dir. Aber du darfst nicht ausrasten." Ich nickte. "Ok, also. Cheng hatte mich gefragt, ob da was zuwischen uns läuft und dann hatte ich halt so gesagt: 'Nein.'" Ich machte große  Augen, es bildeten sich Tränen. "Nein, warte. Ich habe das nur gesagt, weil er mir vorher gesagt hat, dass..."

Uuhh.. böser Cliffhanger. Ich bin fies, ich weis. Nächstes Mal kommt ja schnell. Und danke für über 600 Reads, bedeutet mir viel.
Haut raus.
Eure Tabea<3

Und am Ende sind alle Zitate doch wahr.( Julien Bam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt