30 Josie

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Zu sagen, ich wäre nervös, beschrieb nicht einmal annähernd das, was ich gerade fühlte.
Lukas hatte sich selbst übertroffen. Er schien sich wirklich Gedanken darüber gemacht zu haben, wie es sein sollte, wenn wir das erste Mal miteinander schlafen.
Ich kam von der Arbeit im Café nach Hause, heute zum Glück nach der Frühschicht und er wartete im Wohnzimmer auf mich.
Erstaunt sah ich mich im Raum um und dann ihn an.
„Was ist das hier?", fragte ich verblüfft. Auf dem Teppich zwischen Couch und Fernseher lag unsere Bettwäsche.
Die Rollläden waren heruntergelassen und das Licht der dimmbaren Lampen im Raum sorgte für eine stimmungsvolle Beleuchtung.
Auf dem Wohnzimmertisch standen zwei Kerzen, die einen angenehmen Geruch verströmten.
„Wonach sieht es aus?", fragte er, stand von der Couch auf und kam auf mich zu. Verlegen lächelte er. „Ich hoffe, es ist nicht zu viel. Ich wollte nur ..." Er räusperte sich leise. „Ich dachte, na ja, du magst es vermutlich romantisch und es soll nicht so sein, dass wir das ... äh, schnell hinter uns bringen."
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. „Das ist toll, Lukas, wirklich!"
Er atmete erleichtert aus. „Ich wollte nur nicht, dass wir es in deinem Schlafzimmer machen. Weil ich dachte, na ja, du hast da eventuell schlechte Erfahrungen mit Max gemacht und ..."
„Danke." Ich küsste ihn erneut und seufzte leise auf, als er den Kuss erwiderte und mich näher an sich heranzog.
Er löste sich von mir und fragte mich, ob ich vorher noch etwas essen wollte. Ich verneinte.
Ich würde jetzt definitiv nichts essen können.
Wir setzten uns auf den Teppich, zwischen unseren Decken.
„Bist du nervös?", fragte er vorsichtig.
Ich nickte.
„Musst du nicht. Everything is okay."
Er schob eine Hand in meine Haare, küsste zuerst sanft meine Lippen und dann meinen Hals.
In meinem Unterleib begann es zu ziehen und Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus.
Ich entspannte mich unter seinen Berührungen, die sich so vertraut anfühlten und genoss die Hitze, die er durch meinen Körper jagte.
Und ab diesem Moment war es ganz leicht. Wir zogen uns gegenseitig aus, sanken auf den Teppich, während wir uns küssten, und berührten und als er mich ansah und fragte, ob ich es wirklich tun wollte, nickte ich heftig.
Seine Hand fuhr über meinen Oberschenkel nach oben, bis er meine Klitoris erreichte und sanft mit einem Finger in mich eindrang, während sein Daumen meine Mitte umkreiste.
Die Anspannung, die sich in meinem Unterleib breitmachte, baute sich unerträglich auf und keuchend hob ich die Hüften und drängte mich gegen seine Finger, passte mich seinen Bewegungen an. Ich stöhnte seinen Namen und schloss die Augen, als die Lust in mir explodierte.„Everything okay?", fragte er sanft und küsste mich.
Ich nickte erschöpft und versuchte, meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. „Willst du immer noch Sex mit mir haben?", fragte er und grinste.
Ich nickte atemlos.
Er kniete sich hin, nahm ein Kondom vom Wohnzimmertisch und riss die Verpackung auf.
Mit geöffneten Lippen nickte ich und beobachtete, wie er das Kondom überstreifte.
„Wenn ich dir wehtue, sag was, okay? Oder, wenn dir etwas nicht gefällt..."
Ein letztes Mal sah er mich fragend an, doch als ich nichts tat, um ihn aufzuhalten, schob er vorsichtig meine Beine auseinander und drang in mich ein.
Ich atmete aus und schloss die Augen. Es war so einfach.
Er bewegte sich mit gleichmäßig langsamen Bewegungen, beobachtete mich dabei und verteilte sanfte Küsse auf meinem Körper, während er darauf wartete, dass sich mich seinen Bewegungen anpassen würde.
Doch ich konnte nur daran denken, dass es nicht bloß ein rein und raus sein sollte.
Ich wollte, dass es ihm gefiel.
Dass es mir gefiel.
Doch an dieser Position konnte ich nichts Positives finden.
Ich spürte, wie er sich in mir bewegte, doch ich selbst spürte nichts.
„Können wir ... äh ..."
Ich schluckte. „Also das ist nicht..."
Lukas zog sich aus mir heraus und küsste mich.
„Dreh dich um", raunte er dann.
„Wie?", fragte ich verwirrt und sah ihn fragend an.
„Dreh dich auf den Bauch", sagte er schwer atmend. „Und dann auf die Knie."
Ich tat, was er sagte.
Ich brauchte einen kurzen Augenblick, um Bettdecke und Kissen unter mir zu sortieren, sodass ich nicht zu einer Seite kippte und keuchte erschrocken auf, als er mit seiner Hand in meine Haare griff und diese zu einem Zopf zusammen zwirbelte. Er beugte sich über mich und seine Lippen verteilten sanfte Küsse auf meinem Hals, während ich seine Hand spürte, die sich zwischen meinen Beinen hindurchschob, und begann meine Mitte zu massieren. Wow.
Das war neu. Überrascht darüber, dass er sich gerade bloß um mich kümmerte, hörte ich auf nachzudenken. Alles, was mir durch den Kopf ging, waren seine Berührungen und das Verlangen nach ihm. Als ich kurz davor war, erneut den Höhepunkt zu erreichen, ließ er mich los. Ich hörte, wie er ein zweites Kondom aufriss und es wechselte, ehe er erneut in mich eindrang. Es fühlte sich wunderbar an. Seine Hände begannen meine Brüste zu massieren, während er in mich stieß.
„Ist es okay so?", fragte er sanft.
„Ja", keuchte ich. „Das fühlt sich so gut an!"
„Du fühlst dich so gut an", stöhnte er.
Seine Hand fand ihren Weg erneut zwischen meine Beine und ich hörte, wie er leise lachte, als ich zufrieden aufstöhnte. „Lukas", wimmerte ich, statt ihm eine Antwort zu geben. „Bitte ..."
„Soll ich dich so kommen lassen?", fragte er dann. „Oder möchtest du noch ..."
„Lukas!"
Ich rief seinen Namen, unfähig auszudrücken, was ich fühlte, oder was ich wollte.
Doch er verstand mich auch so.
Der Orgasmus explodierte in meinem Unterleib.
Mein ganzer Körper zitterte, ich hatte die Kontrolle verloren.
Seine letzten, schnellen Bewegungen wurden immer fahriger, bis er schließlich aufstöhnte und sich ein letztes Mal in mich stieß.
Einen Augenblick lang fühlte ich mich so berauscht, dass ich kaum wahrnahm, was passierte.
Lukas zog sich vorsichtig aus mir heraus und griff nach den Papiertüchern, um das Kondom abzurollen, dann legte er sich wieder hin und zog mich in seine Arme. Sein Blick verhakte sich mit meinem und ich keuchte überrascht über das Verständnis, das in diesem Moment zwischen uns herrschte, auf.
„Alles in Ordnung?", fragte er leise.
„Mehr als in Ordnung", flüsterte ich. „Das war ... Ich kann es gar nicht in Worte fassen. So habe ich das noch nie erlebt. Danke, dass du mir gezeigt hast, dass es so sein kann."
Er drückte mir einen sanften Kuss auf die Schläfe und murmelte irgendwas Unverständliches, während ich meinen Kopf gegen seinen Brustkorb lehnte, die Augen schloss und den Mund zu einem breiten Lächeln verzog.
In diesem Moment war alles in Ordnung. Meine Gedanken waren leer.
Es gab nur noch ihn und mich.
Irgendetwas in mir veränderte sich.

Verlieb dich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt