Mike war als erster bei Elfi angekommen. Vorsichtig half er ihr wieder hoch.
Ich dagegen sah mir erschrocken die Wunde an ihrem Bein an. Eine klaffende Wunde. Und etwas bewegte sich darin.
Vor Schmerzen bäumte Elfi sich auf. Mitleidig sah ich zu ihr, doch jetzt konnte ich nichts machen.
Jonathan stand schnell auf und holte ein Messer und einen Holzlöffel. Den Löffel gab er Elfi, das Messer behielt er.
„Beiß drauf.", sagte er und nickte auf den Löffel. Etwas unsicher nahm Elfi den Löffel in den Mund.
Jonathan atmete einmal tief durch und schnitt dann mit dem Messer eine größere Wunde in Elfis Bein.
Schreie hallten durch die Mall. Schmerzerfüllte Schreie.
Als Jonathan fertig war, sah er Elfi an. „Das kann jetzt noch mehr weh tun.", sagte er mitleidig zu ihr.
Elfi nickte und biss stärker auf den Holzlöffel. Nebenbei hielt sie Mikes Hand. Bestimmt war diese schon extrem gequetscht.
Wieder atmetet Jonathan aus und dann griff er in Elfis Wunde. Er wühlte dort praktisch herum. Wollte das kleine Monster aus ihrer Wunde holen.
Elfis Schreie waren schlimmer. Sie brachen mein Herz. Wie gerne würde ich etwas für sie tun können.
Sie riss sich den Löffel vom Mund, schrie noch einmal und rief dann: „Stop!"
Immer wieder rief sie „Stop" bis Jonathan aufhörte.
„Ich krieg das alleine hin.", keuchte Elfi. Ihre Stimme klang schmerzlich.
Gekonnt streckte Elfi ihre Hand aus und schrie. Das Monster fing an sich hin und her zu bewegen. Elfi schrie mehr als bei Jonathans Operation.
Die Scheibe hinter uns zerbrach mit einem lauten Krachen. Ein Splitter kam in meine Hand und ein Tropfen Blut tropfte aus der Wunde, als ich die Scherbe entfernte.
Mit einem allerletzten Schrei beförderte Elfi das Monster aus ihrem Bein und schleuderte es weit weg von sich.
Es robbte noch ein Stück weit und wurde dann zerquetscht. Überrascht sahen wir auf.
Es waren Joyce, Hopper und der andere Mann. Wir begrüßten uns und der Mann stellte sich endlich vor. Er hieß Murray.
Ich setzte mich auf eine Bank und beobachtete die anderen. Will kam auf mich zu. Ich begrüßte ihn Lächelnd.
Wie immer machte sich ein kleines prickeln in meinem Bauch bemerkbar. Will setzte sich neben mich und nahm meine Hand.
„Ich will dir was sagen, Leo.", begann er. Neugierig schaute ich ihn an, doch er hatte seinen Blick auf unsere verschlungenen Hände gerichtet.
„Es kann sein, dass das heute unser letzter Abend sein wird. Ich hab kein gutes Gefühl, aber bevor ich sterbe will ich dir was sagen." Endlich sah er mich mit seinen dunklen Schoko- Augen an.
Sein Blick ging mir bis in die Seele. „Du bist total hübsch, Leo. Du bist so optimistisch, immer und ich fühle mich einfach wohl bei dir, weißt du. Ich habe es schon damals gefühlt. Bei- bei unserem Kuss, in meinem Wohnzimmer. Weißt du noch?" Schüchtern lächelte er mir zu. Ich konnte nicht anders als zurück lächeln.
Das Ganze war einfach zu schön um wahr zu sein.
„Ach, naja, um's kurz zu fassen: Ich hab mich in dich verliebt, Leo.", gestand Will schließlich und sah mir tief in die Augen.
Ich musste mich zusammenreißen, nicht aufzuspringen, laut zu kreischen und eine Art Ententanz aufzuführen. Will, ja, genau, DER Will, hatte mir gerade erzählt, dass er in mich verliebt ist!
„Ich", schüchtern steckte ich mir eine dunkle Strähne hinters Ohr. „Ich hab mich auch in dich verliebt, Will Byers.", sagte ich.
Er schaute ein wenig überrascht, dann lehnte er sich vor und legte seine Lippen sanft auf meine. Träumerisch verschloss ich meine Augen.
Unser erster Kuss hätte so sein sollen!
Ich verschränkte meine freie Hand mit Wills und ließ mich auf meiner Glückswelle treiben.
Das Prickeln in meinem Bauch breitete sich über meinen ganzen Körper aus und es war nicht mehr zu stoppen.
Will nahm eine Hand aus unseren und führte sie an meinen Nacken. Zärtlich streichelte er mein Haar.
Auf einmal quietschte jemand ganz in unserer Nähe. Wir fuhren erschrocken auseinander.
Alle starrten uns an. Max hatte gequietscht, das sah man an ihrem Gesichtsausdruck.
Ich errötete augenblicklich, genauso wie Will.
„Sagt bloß, ihr habt vorher gar nicht mitbekommen, dass ihr aufeinander steht!", quietschte Max.
„Das war sooo auffällig!", rief sie.
Naja, Will hatte es nicht mitbekommen... genauso wenig wie ich.
Mein Blick streifte zwischen den Schaulustigen umher.
Max sah extrem aufgeregt aus, wie als hätte sie selber gerade ihren ersten Kuss gehabt.
Elfi war noch immer erschöpft, aber lächelte mir glücklich zu.
Mike war etwas überrascht, genauso wie Steve und Nancy.
Lucas sah ziemlich amüsiert aus, so auch Dustin.
Erica sah ein wenig angeekelt aus. Kleine Kinder, eben... Spaß.
Robin sah unwissend aus. Aber belustigt.
Jonathan und Joyce sahen aus als würden sie gleich platzen vor Stolz. Und sie sahen aus als wüssten sie schon von Anfang an Bescheid.
Ich erhob mich von meiner Bank, zog Will mir mir und stellte mich zu den anderen.
„Haben wir nichts zu besprechen?", sagte ich. Ein wenig nervten die Blicke doch.
„Naja, nur damit ich das richtig verstehe" meinte Steve. „Dieses fleischige Ding ist so eine Art Waffe?"
„Genau.", bestätigte Nancy seine Aussage.
„Aber es benutzt Menschen, anstelle von Schrauben, Metall und diesem Zeugs?"
„Richtig.", bestätigte Nancy ihn erneut.
Steve schüttelte sich ein wenig angeekelt.
„Sicher, dass es da draußen ist?", fragte Joyce etwas unsicher.
„Ja", antwortete Max. „Elfi hat es ihm richtig gegeben, aber es ist entwischt."
„Wenn wir das Tor schließen...", überlegte Will laut.
„Also das Gehirn vom Körper trennen...", vollführte ich seinen Gedanken.
„Ja, theoretisch.", meinte Lucas.
Ich lächelte Will an. Es war wie Gedankenübertragung gewesen.
Will lächelte mir wieder ins Herz. Es war so wunderschön sein Lächeln. Ich umarmte ihn kurz, was er freudig erwiderte.
Hopper nahm Elfi zur Seite und umarmte sie. Es war süß die beiden so zu sehen. Max hat mir letztens alles erzählt über Elfi. Sie tut mir leid und sie so glücklich zu sehen, ist etwas wirklich schönes.
„Hallo!", rief Murray aufgeregt und wedelte mit ein paar Blättern in der Luft herum. Dann knallte er das Papier auf den Tisch und fing an zu erklären.
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Eine andere Welt || Stranger Things
أدب الهواة›„Warte was-", warf Lucas ein. „Du kannst es auch spüren?", erschrocken zeigte er mit dem Finger auf mich.‹ Hi, mein Name ist Leonora, aber alle nennen mich Leo. Ich komme eigentlich aus San Francisco, doch nach einer Gehirnoperation habe ich komisc...