Der Sauna Test

1.7K 75 0
                                    

Es war soweit. Die Freibad- Gäste waren gegangen. Das Freibad hatte geschlossen und wir konnten loslegen. Billy war duschen. Gemeinsam hatten wir sechs uns versteckt und warteten.

Als Billy endlich fertig war und er an seinem Spind stand, konnten wir starten. Mike machte ein paar Geräusche und somit auf sich aufmerksam. Ich zuckte zusammen. War das nicht eigentlich ziemlich gefährlich was wir hier taten?

„Wer ist da?", rief Billy. „Wir haben geschlossen."

Doch Mike achtete nicht auf ihn. Unbekümmert machte er weiter Krach.

„Hey! Wir haben geschlossen, sagte ich!", rief Billy. Seine Stimme klang nun leicht angesäuert, schon das machte mir Angst. Wie wohl seine Stimme war wenn er unglaublich wütend war?

Mike krachte eine Tür zu. „Wir haben geschlossen!", rief Billy wieder. Wütend ging er auf die Tür zu die wir abgesperrt hatten. Er schlug auf die Tür ein, doch sie wollte nicht aufgehen.

Plötzlich ging das Licht aus. Natürlich war das geplant, aber die Dunkelheit jagte mir doch einen leichten Schrecken ein.

„Billy...", flüsterte Mike durch das Walki- Talki.

„Wer ist da?", flüsterte Billy zurück.

„Billy...", machte Mike wieder. Seine Stimme klang ein wenig gruselig.

„Wer ist da, verdammte Scheiße.", Billy fing an zu fluchen. Gewaltvoll riss er jeden einzelnen Duschvorhang zur Seite, doch wie erwartet fand er niemanden.

Mike wiederholte ständig Billys Namen.

„Du findest das wohl lustig, was?", fragte Billy. Seine Stimme klang wutverzerrt und gefährlich. Wie als hätte ein Löwe geknurrt.

Mike fing an zu lachen. „Hol mich doch.", sagte er belustigt.

„Wenn ich dich finde, ist das deine Beerdigung.", drohte Billy ihm.

„Dann komm und hol mich, Billy.", flüsterte Mike.

Billy knurrte. Er kam in einen Raum an den die Sauna angrenzte. Durch das Glasfenster in der Tür war die Rettungspuppe zu sehen die wir hingegangen haben. Siegessicher fing Billy an zu grinsen.

„Hab ich dich.", knurrte er. Er ging zur Tür und riss diese auf, doch leider fand er nur die Puppe und das Walki- Talki, durch welches Mike gesprochen hatte.

„Dreh dich um, Billy.", flüsterte Mike zuletzt.

Überwältigt drehte Billy sich um. Dort stand Elfi. Sie sah gefährlich aus.

„Hi.", sagte sie und schleuderte ihn mit ihrer Kraft in die Sauna, so dass er gegen die Wand krachte und zu Boden glitt. Billys Aufprall in der Wand hinterließ ein großes Loch.

Blitzschnell stürmten wir aus dem Hinterraum in dem wir uns versteckt hatten. Will und ich verriegelten die Tür und stellten die Sauna auf maximale Temperatur. Mein Herz raste wie ein Formel 1 Auto. Ich hatte schreckliche Angst.

Billy machte ein wütendes und gleichzeitig sehr verzweifeltes Gesicht. Wäre er nicht so gefährlich hätte ich vermutlich Mitleid mit ihm.

„Max?", flüsterte er und sah seine Stiefschwester fassungslos an.

Doch Max verzog keine Miene. „Fangen wir an.", sagte sie knapp.

„Max! Lass mich raus hier!", flehte Billy sie an.

Ich sah Max an. Hatte Angst, dass sie schwach werden würde. Dass sie ihn freilassen würde. Doch meine Sorge blieb sinnlos. Max sah immer noch so aus wie gerade eben.

„Lasst mich raus!", schrie Billy. „Ihr verdammten Hosenscheißer! Ihr findest das wohl witzig... Ihr denkt wohl das ist irgend so ein krankes Spielchen?! Findet ihr das lustig?! Öffnet die gottverdammte Tür!"

Billys Gesicht hatte sich gerötet. Durch die Wärme hatten seine Augen angefangen zu tränen. Die Sauna- Röte ließ ihn gefährlich aussehen.

„ÖFFNET DIESE TÜR! ÖFFNET DIESE TÜR!"

Ängstlich sah Max zu mir. Sie stand mir am nächsten. Billy setzte sich auf den Boden und schrie nur noch undeutliche Wörter. Ausdrücke, Flüche. Die Temperatur hatte nun ihr Maximum erreicht. Wir schauten uns gegenseitig an. Alle waren gespannt was nun als Nächstes passieren würde.

Billys Schreie wurden leiser. Stattdessen fing er an zu weinen. Zu schluchzen. So erbärmlich, dass er mir nun ein wenig leid tat.

„Was ist denn, Billy?", fragte Max während sie sich langsam der Tür näherte.

„Es ist nicht meine Schuld...", schluchzte Billy. Ich sah wie er den Kopf hob. „Ich schwöre es ist nicht meine Schuld, Max."

„Was- Was ist nicht deine Schuld?", fragte Max vorsichtig.

„Ich habe Dinge gemacht... und die sind wirklich schlimm. Er wollte es. Er hat mich dazu gezwungen.", winselte Billy. Sein Gesicht war mit Tränen übersät.

„Wer hat dich gezwungen?", fragte Max ihn.

„Keine Ahnung... es war wie ein Schatten, ein riesengroßer Schatten. Bitte, Max."

„Zu was hat er dich gezwungen, Billy?"

„Es ist nicht meine Schuld, Max! Ok?! Es ist nicht meine Schuld. Er hat mich gezwungen! Ich wollte ihn aufhalten. Ok! Bitte glaub mir...", Billys letzte Worte gingen in seinem Schluchzen unter.

Max legte ihre Hand auf die Scheibe. Ihr liefen Tränen über die Wangen. Ein erbärmlicher Anblick. Es musste sie zerreißen ihn so zu sehen. Ihren einzigen Bruder. Stiefbruder.

Ich ließ meinen Blick zu Will gleiten. Erschrocken fasste er sich an den Nacken. Gänsehaut überkam mich.

Ich rieb meine Schläfen, Übelkeit überkam mich. Dann sah ich es. Ich sah wie Billy mit einer spitzen Scherbe das Fenster einschlug. Schnell riss ich meine Augen auf.

„Max! Weg von der Tür!", rief ich.

Erschrocken drehte sie sich um. „Weg von der Tür!", schrie ich abermals.

Doch es passierte schon. Billy schlug die Scheibe ein und wedelte mit seiner spitzen Scherbe rum.

„Lass mich hier raus, du Schlampe! Lass mich raus, sonst schlitze ich dich auf!", schrie Billy Max an.

Ängstlich kam Max zu mir gerannt. Ich nahm sie schützend in den Arm.

Lucas zielte mit seiner Steinschleuder auf Billy und schoss ihm einen Stein an die Stirn.

„Max, komm zu mir!", rief er ihr zu. Sofort entriss sich Max meiner Umarmung und rannte rüber zu Lucas.

Plötzlich fingen die Lichter an zu flackern. Wir schauten uns hektisch um. Billy kam nun wieder zum Vorschein. Seine Augen und Adern waren pechschwarz. Er sah so unglaublich gefährlich auch. Ein Schauer durchfuhr mich.

Mehrmals lief Billy gegen die Tür. „Leo, komm hinter!", rief Will mir zu, doch ich hörte nicht.

Schon durchbrach Billy die Tür. Er stand mir gegenüber. Ich schaute ihm in die Augen. So wie er mir. Verzweifelt versuchte ich irgendetwas zu tun, doch er grinste nur und schubste mich gegen die Wand.

Getroffen fiel ich zu Boden.

Eine andere Welt || Stranger ThingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt