Kapitel 4

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Nach dem Telefonat beschließe ich noch in die Stadt zu fahren, da ich nichts zu tun habe.

In der Stadt angekommen beschließe ich für morgen Abend ein Spiel für die Kinder zu kaufen, damit ich mich mit ihnen beschäftigen kann. Danach kaufe ich mir noch Pflegeprodukte und ein paar Bücher. Da noch nicht wirklich viel Zeit vergangen ist setze ich mich noch in ein Café. Ich bestelle mir dort einen Chai Latte. Während dieser abkühlt stöbere ich in einer Zeitung, die noch zufälligerweise in meiner Handtasche liegt.
“Kann ich mich zu dir setzen?“, höre ich eine raue Stimme “hier ist alles voll.“
Ich schaue auf und vor mir steht ein Junge in meinem Alter. “Klar“, sage ich und widme mich wieder meiner Zeitung. Mein Tischnachbar schlürft währenddessen an seinem Kaffee.
“Luca, stimmt's?“ Überrascht schaue ich auf und will gerade zur Frage ansetzen, woher er das weiß, doch er kommt mir zuvor “Du bist in meinem Philsophie-und Sportkurs.“

“Oh, achso. Und du heißt?“

“Harry.“ Harry hat schulterlange hellbraune glatte Haare, aber einen Teil davon hat er zu einem kleinen Dutt gebunden, was erstaunlicherweise gut aussieht. Außerdem hat er blaue Augen, einen Septum und ein paar Tattos. Eigentlich stehe ich ja nicht auf diesen Typ Mann, aber Harry steht es. Er sieht verdammt gut aus.

“Warum bist du von Miami hierhergekommen?“, baut er ein Gespräch auf.

“Das frage ich mich auch“, antworte ich leicht gereizt. Harry scheint wohl zu merken, dass ich auf dieses Thema nicht gut zu sprechen bin, und spricht etwas anderes an.

“Hast du morgen Abend vielleicht Lust mit mir und meinen Freunden etwas zu unternehmen? Dann kannst du gleich ein paar neue Leute hier kennenlernen.“

Geknickt erkläre ich ihm, dass ich babysitten bin.

“Samstag vielleicht?“

“Das weiß ich noch nicht genau, weil meine Eltern nach Australien fliegen und ich weiß nicht ob sie abends oder früher fliegen“, antworte ich.

“Ich gebe dir meine Nummer und du meldest dich dann einfach bei mir, okay?“, fragt er und schiebt mir einen Zettel zu.

“Okay.“ Lächelnd stecke ich den kleinen Zettel in meine Handyhülle. Dann verabschiede ich mich, da es draußen schon dämmert

Zu Hause mache ich dann meine Hausaufgaben für Mathe und gehe dann noch wie üblich auf meinen Balkon und lese mein Buch weiter.

Am nächsten Morgen fahre ich dann in die Schule und Lila wartet schon auf mich. Sie drückt mir einen Kuss auf die Wange und schlendert dann mit mir in die Schule. Wir laufen an einer Gruppe Jungs vorbei und ich erblicke Harry. Wir beide lächeln uns zu und dann werde ich auch schon von Lila weitergezogen. Sie zieht mich auf einen Platz und guckt mich geschockt an.

“Harry hat dir gerade zugelächelt“, sagt sie aufgeregt, worauf ich anfangen muss zu lachen, da ich nicht so recht weiß was sie von mir will.

“Dieser Typ ist unnahbar. Er hat erst ein Mädchen an sich rangelassen. Die anderen sind ihm nicht gut genug“, erklärt sie mir.

“Wir haben uns gestern in einem Cafe unterhalten und er will sich am Samstag mit mir und seinen Freunden treffen. Er wirkt eigentlich ganz nett“, erzähle ich ihr. Mit jedem Wort weiten sich ihre Augen noch mehr.

“Du hast doch zugesagt, richtig?“

“Ich habe gesagt, dass ich es noch nicht weiß.“

Lila haut sich leicht gegen die Stirn “Das ist der Schulschwarm, mit ein paar anderen Jungs, und du sagst 'vielleicht'?!“

“Er hat mir seine Nummer gegeben, damit ich ihm Bescheid geben kann“, grinse ich sie an.

“Okay, ich ziehe meinen Hut vor dir. Du hast im Leben gewonnen Mädchen“, plappert Lila.

Strangers (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt