Dinner for two

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Charlotte

Ich zuckte zusammen, es war mehr als deutlich wer hier das sagen hatte. Eigentlich war ich viel zu müde um überhaupt noch Essen zu gehen. Anscheinend musste ich meine Wunderpille wieder schlucken. Ich folgte ihm nach draußen. Als wir auf dem Parkplatz waren sah ich zu ihm, er sah mich an.
,,Warum bleibst du stehen?"
,,Welches Auto?"
,,Ach so, das da." Er legte wieder seine Hand auf meinen Rücken und ich ging mit ihm zu seinem Wagen.
Ich stieg auf den Beifahrersitz ein und schnallte mich an.
Er stieg ebenfalls ein.
,,Jace, muss ich Angst vor dir haben?", fragte ich ihn.
Er sah mich kurz verwirrt an, fasste sich schnell wieder.
,,Solltest du, aber warum fragst du mich das jetzt?"
,,Tust du mir was?", fragte ich ihn.
Der letzte Kerl der auf mich gestanden hatte, ließ meine Schwester und mich entführen und meine Schwester gnadenlos vergewaltigen.
,,Ich tue dir heute nichts Charlotte", sagte er und startete seinen Mercedes.
,,Gut zu wissen."
,,Ich werde ein Laptop und Handy für Isabella besorgen lassen."
Ich schüttelte den Kopf.
,,Brauchst du nicht, ich mache das morgen. Sobald sie aus dem Krankenhaus entlassen wird, packe ich ihre Sachen und schicke sie mit Ava weg. Ich mache das ganze schon", sagte ich.
,,Mach mal halb lang Charlotte, du brauchst Isabella noch hier. Du kennst hier niemanden. Meine Mutter und Schwester werden dir natürlich helfen, aber du brauchst auch deine Schwester."
,,Stopp mal. Wieso?"
Ich war mehr als verwirrt. Warum sollte Isabella hier bleiben und wofür brauchte ich sie hier.
,,Du kannst unsere Hochzeit natürlich auch alleine planen", sagte er sarkastisch.
,,Hochzeit?", fragte ich ihn.
Er hielt an der Seite an und drehte sich zu mir.
,,Sag mal leidest du an Amnesie sowie deine Schwester oder hast du unseren Deal vergessen."
,,Nein habe ich nicht, aber was ist jetzt mit der Heirat?", fragte ich leise und sah ihn etwas verängstigt an.
Seine Augen wurden zu schlitzen.
,,Hast du es dir anders überlegt?"
Ich schüttelte den Kopf.
,,Du willst Isabella wegschicken. So wie ich dich einschätze willst du auch nicht, dass sie New Orleans wieder betritt und deswegen müssen wir in den nächsten paar Monaten heiraten. Ein weiterer Grund wäre, dass meine Mum möchte dass ich endlich heirate. Also Charlotte kriegen wir das hin oder nicht?"
Ich war schockiert.
Ich war noch so jung, ich konnte doch nicht wirklich jetzt schon heiraten.
,,Ich werde Isabellas Studienkosten begleichen lassen. Mach dir da keine Sorgen. Außerdem hat sie meinen vollen Schutz genauso wie dein Vater. Du kannst ihm sagen, dass die Sache mit Carter abgeschlossen ist."
Ich nickte nur.
,,Danke."
,,Du solltest dich nicht bedanken Kleines, wir haben einen Deal. Ich kriege drei Dinge von dir und du das was vereinbart ist. Das ist ein Deal kein Gefallen."
Ich nickte, ich vergass immer wieder, dass diese Leute nicht normal waren.
,,Trotzdem Danke."
Er lachte.
,,Mal sehen ob du immer noch dankbar sein wirst, wenn du mir gibst was ich will."
Auge um Auge. Zahn um Zahn!
Das hatte meine Mutter immer gesagt.
,,Jace ich sehe kein Vorteil für dich im Deal."
Er grinste.
,,Gut so, dann kommt alles sehr überraschend für dich", sagte er geheimnisvoll.
,,Was ist mit Kindern? Jack meinte, das wenn wir Kinder haben sollten, eins dein Nachfolger sein wird."
,,Richtig."
,,Das geht nicht."
,,Dann missachtest du Punkt Drei unseres Deals, vollkommene Unterwerfung und Loyalität."
,,Ich kann Isabella nicht mal da drin haben. Wie soll ich meine eigenen Kinder da rein lassen?"
Er sah mich kurz dunkel an und parkte vor einem Restaurant.
,,Das besprechen wir ein anders mal."
,,Nein es ist ein ..."
,,Steig aus!", zischte er. Er duldet kein Widerspruch.
Ich stieg aus und lief ihm hinterher.
Wir betraten das Restaurant und Jace verlangte nach einem Tisch für zwei.
Der werte Kellner führte uns zu einem Tisch am Fenster.
Ich setzte mich.
,,Ma'am die Speisekarte. Was wünschen Sie zu trinken?"
,,Wasser bitte."
Ich nahm die Karte an mich und ich hörte am Rande zu, was Jace bestellte.
Ich entschied mich für den Schisch Tawouk. Gegrilltem Hähnchenbrust mit Gemüse und Kartoffeln.
Ich nahm mir eine Tablette aus meiner Tasche und schluckte sie unauffällig als mein Glas Wasser kam.
,,Also nochmal, ich will das du in den nächsten drei Monaten eine Hochzeit auf die Beinen stellst. Ich werde auf dem nächsten Ratstreffen, was schon am Sonntag ist, unsere Verlobung bekannt geben. Ich überlege mir auch bis Sonntag wann genau wir heiraten und das werde ich dir dann mitteilen. Ich wäre dir Dankbar wenn das vorerst nur deine Familie weiß und alle anderen erst wenn wir die Karten verteilen."
Ich nickte nur, ich tue das für Izzi.
,,Über Kinder brauchen wir vorerst nicht sprechen. Ich will dass du ordnungsgemäß verhütest, wenn du es schon nicht tust."
,,Was das angeht", ich musste ihn etwas ganz wichtiges dazu sagen.
,,Keine Kommentare", sagte er strickt.
,,Jace, du..."
,,Nein", er brauchte mich zum schweigen.
Das verletzte mich etwas, aber darüber müssten wir sprechen.
,,Ma'am ihr Essen. Ich wünsche guten Appetit, Sir ihnen auch."
Der Kellner lächelte freundlich und ich lächelte zurück.
Ich nahm mein Handy raus und checkte ob jemand mir etwas geschrieben hatte.
Ava: Wo bist du? Immer noch im Krankenhaus?
Ich schrieb ihr schnell, dass ich in spätestens einer Stunde da wäre.
,,Weiß deine Familie von uns?", fragte ich ihn.
,,Außer Jack und meinem Vater niemand."
,,Wie wird die Reaktion sein?", fragte ich interessiert. Nicht das mir jemand eine Kugel ins Gehirn schoss.
,,Gemischt, meine Mutter wird glücklich sein, meine Schwester wahrscheinlich auch. Mein Vater ist es. Die Ehefrau meines Verstorbenen Onkels wahrscheinlich nichts so. Jack mag dich. Ansonsten wirst du akzeptiert. Mach dir da keinen Kopf", sagt er gelangweilt.
Dann fiel mir noch etwas wichtiges ein.
,,Kann ich arbeiten?"
Er sah mich überrascht an.
,,Warum fragst du mich? Mach was du willst."
Wow. Damit hätte ich nicht gerechnet.
,,Wirklich?", hackte ich nochmal nach.
Er sah mich prüfend an.
,,Ich bin dafür das Frauen arbeiten, wenn sie es wollen. Wenn du willst mach, wenn nicht dann nicht", stellt er klar.
Vielleicht kommen wir ja doch zurecht.
,,Was macht man eigentlich mit einem Literatur Studium?", fragt er mich interessiert.
Er interessiert sich für mich.
Mein inneres Mädchen hüpfte umher.
,,Ich könnte in einem Verlag arbeiten oder so. Ich wollte eigentlich auch Autorin werden oder besser gesagt ich bin es. Vielleicht."
Ich war selbst irgendwie verwirrt.
,,Du schreibst Bücher? Ernsthaft?"
Ich nickte.
,,Ok. Das überrascht mich jetzt wirklich, ich bin nicht so der Bücher Fan."
Ich nickte. Waren viele nicht.
,,Ich würde trotzdem gerne etwas von dir lesen."
Ich lächelte.
,,Es sind Skripte. Ich war noch nie bei einem Verlag oder so. Sie sind auch im Internet veröffentlicht, aber nur als E- Book."
Er schien fasziniert zu sein.
,,Wow. Du musst eine blühende Fantasie haben."
,,Kann man so sagen", sagte ich verlegen.
Er grinste und ich war mir sicher, dass ich rot anlief.
,,Du hast eine Schwester?"
,,Mira."
,,Wie alt ist sie den?"
Er sah mich intensiv an.
,,19."
Ich nickte.
Sein Blick wurde mir zu unangenehm. Warum tat er das immer wieder? Vielleicht um mich zu verunsichern.
,,Muss ich noch etwas wissen?", fragte ich ihn interessiert.
Er schien einen Moment zu überlegen, seine Gesichtszüge waren ganz locker. Er hatte die komplette Kontrolle über jede Geste und Mimik. Wie konnte das nur sein?
,,Du solltest meine Nerven nicht strapazieren. Du solltest dich so viel wie möglich vor mir in acht nehmen und das ist das erste und letzte Mal, dass ich dich warne. Ich wiederhole mich ungerne und das sich mir jemand widersetzt oder widerspricht, kann ich nicht leiden. Es kam schon oft vor, dass ich den Gegenüber umbrachte, weil er nervte."
Ich hatte nicht mal gemerkt, dass ich zitterte. Seine harten Worten hatten mich anscheinend getroffen und wie.
,,Bist du fertig?", fragt er.
Mein Essen lag noch halb auf dem Teller, aber ich nickte. Ich konnte nichts mehr runter bekommen.
,,Ich bräuchte die Rechnung", rief Jace einem vorbeigehenden Kellner zu.
,,Kommt sofort."
,,Ich hoffe du hast keinen Freund oder Affäre zurzeit. Nicht das du nach unserer Verlobung in den Schlagzeilen bist."
Ich schluckte, sagte aber nichts.
,,Ich nehme mal an, dass es nicht so ist?", fragt er.
Ich nickte leicht.
,,Also,..."
,,Die Rechnung", sagte der Kellner.
Warum musste man mich immer genau dann unterbrechen, wenn ich ihm etwas wichtiges sagen musste?
Jace bezahlte mit einer Kreditkarte und ich stand auf. Ich folgte Jace nach draußen.
,,Ich bringe dich nach Hause."
Ich wollte gerade sagen, dass ich selber nach Hause gehen kann, aber sein Blick erlaubte mir kein Wort in den Mund zu nehmen. Ich stieg stumm in seinen Wagen ein und ließ mich nach Hause fahren.
,,Danke Jace. Gute Nacht."
Ich schaute nicht nochmal zurück, sondern stieg aus.

Jace
Ich hatte Charlotte nach Hause gefahren und jetzt saß ich in meinem Büro und wartete auf einen meiner wichtigsten Vertrauten Matt, er war ein Computer Genie und Hacker.
Unterdessen dachte ich an Charlotte. Sie war süß, das war keine Frage. Sie war auch eine Anführerin. Wenn sie etwas wollte ließ die ganze Familie nach. Sie hatte das letzte Wort, sie war sehr naiv gewesen ohne einige Dinge über mich zu wissen einen Deal einzugehen. Einen Deal der ihr ganzes Leben in meinen Händen legte. Ich würde mich für alles rächen, für jeden Tropfen Blut.
,,Hey Boss, du siehst angespannt aus. Soll ich später wieder kommen?"
Ich sah Matt an und schüttelte den Kopf.
,,Setz dich. Ich war in Gedanken."
Er setzte sich. Er war echt nur ein Strich in der Landschaft. Wenn man ihn betrachtet, ein braunhaarige Typ der Locken auf dem Kopf und eine Nerdbrille auf der Nase hatte, konnte man gar nicht denken, dass er eigentlich eine Kampfmaschine ist. Er hatte seinen schwarzen Gurt in Karate und kein bisschen Muskelmasse.
,,Also, es gibt tatsächlich nicht viel zu erzählen. Dafür ist Isabella viel interessanter. In allen Bereichen, Chiara Charlotte Annalena Sanchez hat keinen Freund, keine Affären, keine Freunde, einfach gar nichts. Natürlich kann ich ihre One Nicht Stands oder Affären nicht wirklich raus kriegen."
,,Sie ist schlauer als manche denken. Alles versteckt."
,,Sie hatte bei ihrer Tante in New York gelebt und dort studiert. Mehr findet man über sie nicht. Sie hat kein Twitter und auch kein Facebook, nutzt, aber Instagram. Sie hat die üblichen Kommunikation Apps und sie ist anscheinend Autorin", erzählt.
,,Ansonsten findet man nichts? Das alles wusste ich auch so."
Sie war ein verschlossenes Buch. Wie konnte das sein? Was tat sie in ihrer Freizeit?
,,Hobbys?"
,,Ich habe nur das schreiben."
,,Mit wem trifft sie sich? Da muss doch irgendwas sein?", bohrte ich nach.
Matt schüttelte den Kopf.
Das durfte doch nicht wahr sein.
,,Okay. Erzähl mir über Isabella."
Brauchte ich es überhaupt zu wissen? Charlotte war wichtiger gewesen.
,,Isabella Sanchez. Dated in einen Typen namens Tom Freeland."
,,Ernsthaft?", die kleine Sanchez dated einen Typen. Ich grinste.
,,Sie ist tatsächlich sehr unvorsichtig, was ihre persönlichen Dinge anbelangt. Das wundert mich nicht. Charlotte ist die, die auf alles aufpasst. Wie soll sie Isabella von New York aus kontrollieren?", überlegte ich und Matt nickte.
,,Beide waren im selbem Abschluss Jahrgang. Ansonsten habe ich eine Liste von Freunden, alle aus der Highschool."
Ich nickte. Isabella hatte Freunde und war kontaktfreudig.
,,Sie arbeitet bei ihrem Vater und wird Medizin studieren. Ihre Hobbys sind schwimmen, Klavier spielen, wandern, tanzen und backen."
Ich nickte.
,,Du hast einiges gefunden."
Er nickte.
Es nervte mich tatsächlich sehr so wenig von Charlotte zu wissen.
,,Ihr lasst sie beschatten?", fragte ich Matt, der nickte.
,,Gut, ich muss alles wissen. Ich muss wissen wie sie ist und was sie tut."
Matt nickte.
,,Darf ich fragen, was genau du von den Sanchez Mädchen willst? Oder besser gesagt von der älteren."
Ich grinste.
,,Erfährst du am Sonntag."

Revenge before Love, Der Kartell- Rat 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt