Wedding

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Charlotte

Wahrscheinlich waren alle viel aufgeregter als ich selbst, ich hatte nur Angst. Angst, dass meine Träume alle Platzen könnten. Mir wurde von meinem Vater immer eine perfekte Welt gezeigt, wo ich einmal glücklich verheiratet sein werde und eine Familie haben werde, von meiner Mutter hatte ich die grausame Welt gezeigt bekommen. Keine Gnade, keine Leidenschaft einfach nur schmerz. Jetzt stand ich hier vor einem Menschen großen Spiegel und betrachtete mich selbst in meinem Brautkleid. Ich hatte es teilweise selbst entworfen. Alles saß perfekt, zu perfekt. Es war zu schön um wahr zu sein.
Ich hatte bisher nur auf mein Kleid gestarrt.
Mein Blick wanderte nach oben und blieb an meinen Augen hängen. Schwarze Wimpern umrandeten meine Augen, das grau schien beinahe zu strahlen.
Meine Lippen waren in einem zarten Nude Ton bemalt worden und meine Wangen strahlten in einem Rosa ton.
Meine Haare fielen glatt über meinen Rücken und es war hinten lediglich eine Klammer drin.
,,Du musst lächeln", erinnerte mich Paul.
,,Ich kann nicht."
Er lächelte.
,,Das ist normal, sobald du Jace siehst wirst du strahlen und breit lächeln", sagte er sanft.
,,Auch dann nicht."
Mir lief eine Träne aus meinem Augenwinkel direkt auf meinen Rock.
,,Tut mir leid, meine Mum ist Tod. Wahrscheinlich wünschte ich mir nur, dass sie dabei wäre", entschuldigte ich mich mit einer Lüge.
,,Ist das wirklich alles?", fragte er mich.
,,Ich will meinen Dad, Ava oder Izzi nicht sehen. Dad will ich erst sehen, wenn er mich nach unten begleitet. Ich will nicht in Tränen ausbrechen, nicht heute."
Paul nickte, doch es war zu spät. Meine Familie stürmte ins Zimmer.
,,Leute! Ihr solltet nicht hier sein!", schimpfte Paul.
,,Darf man jetzt nicht mehr seine eigene Tochter sehen?"
,,Sie weint ansonsten."
,,Du siehst wunderschön aus", schluchzte Dad.
Ich sah ihn an und bekam selbst Tränen in den Augen.
Ich umarmte ihn.
,,Vorsicht Charlotte!", warnte mich Paul und ich ignorierte es.
,,Ich wollte dir das geben. Das ist ein Armband hat deiner Mutter gehört. Ich will das du es trägst und das ist die Kette deiner Großmutter."
,,Ich nehme die Kette, das Armband will ich nicht", sagte ich und drückte es Izzi in die Hand.
,,Sie kann es haben."
,,Also etwas altes haben wir doch schon mal", sagte Paul und nahm die Kette und machte Sie mir um.
,,Das geliehene ist das Armband", er machte es mir um.
,,Aber ..."
,,Und das blaue dein Saphir Clip in den Haaren."
,,Saphir?, keuchte ich fassungslos.
,,Ja, ist von Jaces Mutter. Ein Geschenk."
Ava umarmte mich. Izzi schien sehr traurig zu sein.
,,Wir sind meistens getrennt, jetzt schon wieder", weinte sie.
Ich fing an heftig zu weinen und umarmte meine Schwester fest.
,,Ich liebe dich unfassbar viel!", sagte ich zu ihr.
,,Ava, Isabella. Ihr müsst jetzt nach unten, es fängt in drei Minuten an", sagte Paul in Eile und kam schon wieder mit Puder zu mir.
Er puderte mir unter meinen Augen.
,,Besser, obwohl deine Augen etwas rot sind. Ich gehe an den Treppen. Bei meinem Stichwort, kommt ihr", sagte er und beeilt sich.
Mein Vater nahm meine Hand in seine.
,,Letzte Chance durch zu brennen."
Ich lachte.
,,Ich liebe dich, Dad."
,,Ich hoffe, du weißt was du tust und ich hoffe Isabella weiß es eines Tages zu schätzen."
,,Muss sie nicht Dad."
Er kräuselte nur seine Lippen.
,,Jetzt!" Ich hackte mich bei Dad ein und wir gingen die Treppen runter.
Die Dekorationen hatte ich noch nicht gesehen, aber es roch so gut nach Pfingstrosen, Rosen und Orangenblüten.
Es war tatsächlich alles mit weißen Blumen dekoriert. Wie es abgemacht war und zwischen durch ragte eine hell orange-rosane Rose.
Die Dekoration war perfekt!
Wir schritten zu Jace, er trug einen schwarzen Sakko und sah wie immer perfekt aus.
Ich wusste das mich alle ansehen, doch ich schaute nur zu Jace. Wohin sollte ich sonst schauen um nicht völlig bescheuert zu wirken?
Als wir bei ihm ankamen, drückte mein Vater einen Kuss auf meinen Handrücken und gab Jace meine Hand. Es fühlte sich so an als ob mein Dad alle Verantwortung und Recht an mich an Jace gab und das fühlte sich bisher sehr schlecht an.
,,Wir haben uns heute versammelt, um zwei Menschen mit einander zu verbinden", fing die Pfarrerin an.
,,Zwei Seelen sollen eins werden. Vor Gottes Auge und der der Menschen."
Ich sah sie an, aber lächelte nicht. Ich hatte Angst vor dem was jetzt kam. Das war ein Gebiet, dass ich noch nie betreten hatte.
Die Pfarrerin lächelte mir zu. Jace drückte meine Hand, er hatte meine Unsicherheit gesehen.
,,Wir haben uns heute versammelt, da Jayson Cedric Rodriguez und Chiara Charlotte Annalena Sanchez den Bund der Ehe eingehen wollen."
Was? Jace hieß Jayson Cedric?
Jace war nur ein Spitzname?
Wie wenig ich über den Mann mir gegenüber wusste.
,,Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand."
Hält allem stand...
,,Die Liebe hört niemals auf", sprach sie weiter.
,,Und so hoffen wir, dass sie euch beistehen wird. Also frage ich dich Jayson Cedric Rodriguez, willst du Chiara Charlotte Annalena Sanchez als deine Frau? Wirst du auf Sie achten, ihr die Treue schwören in guten sowie schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit bis der Tod euch scheidet? So antworte mit einem >>Ich will<<
,,Ich will", sagte Jace.
,,Nun frage ich dich, Chiara Charlotte Annalena Sanchez, willst du Jaydon Cedric Rodriguez als deinen Mann? Wirst du auf ihn achten, ihn die Treue schwören in guten sowie schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit bis der Tod euch scheidet? So antworte mit >>Ich will<<
Ich sah Jace an, hörte meine Familie in der erste Reihe schluchzen sowie Jaces Mutter. Mein Herz pochte mir bis zu meinen Hals. Meine Wangen glühten.
,,Ich will", flüsterte ich.
Das war laut genug, dass Jace und die Pfarrerin es hören konnten.
,,Mit der Kraft meines Amtes, erkläre ich euch zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen", grinste Sie.
Jace beugte sich runter. Ich hatte das Gefühl das mein Vater etwas lauter schniefte.
Ich konnte meine Tränen auch nicht mehr zurück halten.
Er gab mit ganz sanft einen Kuss auf den Lippen.
,,L'inferno non è niente in confronto alla vendetta!", hauchte er gegen meine Lippen.
,,Was?", keusche ich.
Er grinste böse.
,,Meine Rache beginnt jetzt", sagte er in mein Ohr und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

Revenge before Love, Der Kartell- Rat 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt