Family

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Charlotte

Es war Sonntag Nachmittag, Dad schien ziemlich schlechte Laune zu haben und Izzi machte sich darüber lustig. Ava wusste nicht so recht und ich überlegte gerade wie ich mit der ganzen Situation zu recht kommen sollte. Ich überlegte mir als aller erstes Dads Launen aus dem Kellern zu bringen.
,,Dad du musst mir schon vertrauen!'', er grummelte nur etwas unverständliches. Izzi lachte leise. Ich war völlig fertig, ich hatte eine Woche lang Provigil (Wachmacherpillen) geschluckt und merkte langsam wie mein Körper es nicht verkraftete eine Woche lang nicht zu schlafen. Leider konnte ich nicht schlafen, immer wenn ich mich hin legte kamen die ganzen Bilder wieder hoch. Ich hätte niemals zurück nach New Orleans kommen sollen, dann wäre das mit Izzi nie passiert, Dad hätte in Ruhe seine Schulden beglichen und ich wäre frei, frei von aller Last, Frei von Verantwortungen, Frei von der Verlobung, Frei von Jace, aber niemals Frei von Jocelyn. Diese Frau wird wahrscheinlich nicht ruhen bis ich oder Sie mit ihrer ganzen Harrison Clan verstarb.
,,Bei ihm bin ich in Sicherheit.'', versuchte ich es weiter.
,,Sicher vor wen?'',fragte Izzi mich.
,,Vor dir!'', neckte ich sie.
,,DAD!'', beschwert sich meine kleine Schwester.
,,Ich weiß Chiara'', sagte mein Dad und schien wieder seine Launen unter Kontrolle zu haben.
,,Also Dad, versprich mir, dass du nicht die ganze Zeit Trübsal bläst'', er stöhnte genervt.
,,Na schön, immerhin vermähle ich meine Tochter in diese Familie. Etwas Freundschaft schadet nicht.''
Ich seufzte erleichtert.
,,Was nicht heißt, das ich Jace mag.'' Ich schüttelte den Kopf.
,,Er ist ein sehr guter Mensch, Dad!'', mein Vater schnaubte.
,,Das werden wir sehen, ich werde dich nach der Hochzeit fragen, ob du glücklich bist. Wenn du ja sagst, werde ich es mir anders überlegen und ihn vielleicht mögen.'' Ich nickte. Wenigstens versucht er es.
,,Ach sei nicht immer so streng, nimm es lockerer. Charlotte ist ernst bei dieser Sache, akzeptier es!", schimpfte Ava und Dad schnaubte wieder nur.
,,Also Dad, ich wollte dir einen Freund von mir vorstellen, Tom", sagte Izzi.
Die Augen meines Vaters weiteten sich.
,,Freund? Wann hattest du den bitte dafür Zeit?", fragt er außer sich.
,,Ich sagte ein Freund und ich habe jede menge Freizeit", erinnert sie ihn.
,,Wir daten uns seit drei Monaten und ich finde du solltest ihn kennen lernen. Wir sind noch nicht zusammen, aber das kann sehr bald passieren", grinste sie.
,,Unwahrscheinlich", sagte ich bevor jemand anderes etwas sagen konnte.
,,Da wirst dich voll und ganz auf dein Studium konzentrieren!"
Dad nickte hastig.
,,Solange du hier bist, kannst du gerne Kontakt zu Tom haben, wenn du weg bist wird sich der Kontakt sowieso verringern."
Izzi schien zu überlegen. Ich hatte nichts dagegen, doch wollte ich Izzi auf keinen Fall zurück in New Orleans haben.
,,Stimmt, ich bin kein Fan von Fernbeziehungen. Das wird dann wohl nichts", sagte sie und kräuselt ihre Lippen.
,,Du kannst ihn trotzdem zum Essen einladen, vielleicht einfach im Taj Mahal. Dann kann ich ihn auch kennen lernen", sagte Dad und versuchte die Gefühle seiner Tochter nicht zu verletzten, wo ich ihr das gerade streng verboten hatte.
Ava sagte nichts dazu, sie musste in drei Wochen abreisen und würde erst wieder zur Hochzeit kommen und Izzi mitnehmen.
Es hupte.
,,Na dann sollten wir mal los", sagte Ava.
Wir standen auf uns verließen das Haus.
Dad schloss ab und wir drei Mädels stiegen hinten ein, Dad vorne.
,,Guten Abend ich bin Brian, Miss Charlotte kennt mich ja bereits."
Ich nickte.
,,Guten Abend, sagen Sie mal wie weit müssen wir den fahren?", fragte Izzi ihn.
Er lächelte.
,,Eine halbe bis Dreiviertel Stunde Miss Isabella", antwortete er ihr.
,,Wow er kennt meinen Namen", sagt Izzi leise.
Ich lächelte und legte meinen Arm um sie, um sie an mich zu ziehen. Ich gab ihr einen Kuss auf die Schläfe.
,,Das war gerade nicht böse gemeint", sagte ich zu ihr.
,,Ich weiß", sagte sie und lächelte.
,,Mein Studium wird viel schwieriger als deines und du hattest nie Zeit, obwohl es weniger war. Also würde ich mal schätzen, dass du recht hast."
Ich atmete erleichtert aus und nickte.
Die Fahrt verging ziemlich ruhig, nur kammen einige Male ein Kommentar von Dad wie lange es dauert und ich verdrehte lediglich meine Augen.
Als wir ankamen wurde ein großes Stalltor zum Anwesen geöffnet.
Dad stieg aus und murmelte ,,Gefängnis."
Ich lächelte.
,,Du kannst hier nicht ernsthaft wohnen!", sagte mein Vater zu mir.
Ich nickte bestätigend.
,,Werde ich auch nicht, Jace hat ein Haus, dass nur zwanzig Minuten von unserem entfernt ist", erklärte ich ihn.
,,Wirklich?", fragt er mich.
,,Ja, ich war doch vor einigen Tagen da Dad."                                                        Er schien zu überlegen.
,,Ich dachte ihr wart irgendwo an einem öffentlichen Ort", knurrte er.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Es war trotzdem schön, seine Köchin ist verdammt gut."
,,Bleibt ihr da stehen und tuschelt weiter oder kommt ihr?", fragte Ava uns.
Mein Vater verdrehte seine Augen und ich lächelte.
,,Dad? Lächeln!"
Er nickte ergeben.
Brian hatte gewartet bis wir fertig mit reden waren und klingelte erst jetzt, sofort wurde die Tür geöffnet und eine Frau kam zum Vorschein. Sie war in einem mittlerem Alter und lächelte breit.
,,Ihr habt doch nicht miteinander oder?", fragte mein Vater. Ich sah ihn empört an.
,,Dad!"
,,Du redest nur gut über ihn."
Ich lächelte und ignorierte ihn.
Ich schritt zu der Frau und hielt ihr meine Hand hin.
,,Hallo ich bin Charlotte", stellte ich mich vor.
Sie nahm meine Hand und schüttelte sie.
,,Dachte ich mir schon. Willkommen in der Familie! Ich bin Jaces Mutter Marlene."
,,Es freut mich sehr."
,,Mich auch."
,,Das ist mein Dad,..."
,,Daniel mein alter Freund!", hörte ich eine tiefe Männerstimme.
,,Jonathan!", sagte mein Vater und streckte seine Hand aus.
Er ergriff sie.
,,Charlotte, nehme ich an."
Ich nickte.
,,Es freut mich sehr! Ava, dich habe ich zuletzt in den Achtzigern gesehen."
,,Ja es ist lange her", sagte meine Tante knapp und lächelte verschmilzt.
,,Isabella, komm rein. Schön dich kennenzulernen", sagt Jaces Mutter zu Izzi.
Die streckt ihr die Hand aus und schütteln sie.
Ich nahm Izzis Hand in meine.
,,Also kommt mit", sagte Jaces Vater und führte uns in den Esssaal, er war riesig. Laut Jace wohnten hier auch viele. Nur Jack saß mit einer Frau da und ein Mädchen wirbelte im Kreis rum.
Das muss seine Tochter sein.
Dad und Ava setzten sich zu Jaces Eltern und das Mädchen kam zu uns.
,,Hallo ich bin die Melissa."
,,Na du", sagte Izzi und ging vor ihr die Hocke.
,,Ich bin Isabella, meine Freunde nennen mich Izzi. Das ist meine Schwester Charlotte, du kannst Sie Char nennen."
Die Kleine gab mir ihre Hand.
,,Hey Liebes", sagte ich.
Sie legte ihre Arme um meine Taille.
,,Sie scheint dich zu mögen", lachte die Frau, die gerade noch neben Jack gesessen hat.
,,Scheint so", bestätige ich fuhr meine Hand über Melissas Haaren.
,,Du bist meine neue Tante oder?", fragte sie mich neugierig.
Tante? Jetzt schon...
,,Ja die bin ich wohl", sagte ich lächelnd.
,,Ich bin Charlotte."
,,Andrea, Jacks Frau."
,,Freut mich, Jack ist ein guter Kerl."
Sie nickt.
,,Ich wollte dich vorwarnen", sagte Jack der sich zu uns gesellte. Melissa nimmt Izzis Hand und nimmt sie mit auf die andere Seite des Raumes.
,,Eigentlich haben wir es meiner Mutter verboten, aber sollte sie irgendeinen dummen Spruch raus lassen, ignorier es und nimm es nicht zum Herzen."
,,Ich kann es ihr ja nicht verübeln", murmelte ich.
Jack sah mich an.
,,Doch das ist alles Theater. Insgeheim ist sie froh meinen Vater losgeworden zu sein."
,,Was? Wie kannst du so was sagen?"
Andrea lachte.
Plötzlich legte sich eine Hand um meine Taille.
,,Da seid ihr ja", sagte Jace und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe.
,,Hi", sagte ich.
Andrea grinste, Jack schien nicht so recht zu Wissen und Jace fuhr mir über meine Wange.
,,Ich begrüße mal deine Familie", sagt er.
Ich nickte.
,,Wie habt ihr euch kennengelernt und wie habt ihr euch verliebt?", fragt mich Andrea interessiert.
Jack schien blass zu werden.
,,Das würde ich auch gerne wissen."
Eine streng aussehende Frau mit streng zurückgebundenen Haaren trat zu uns. Sie hatte ein Bodenlanges Kleid an und war definitiv über Fünfzig.
,,Andromeda, Jacks Mutter", stellte sie sich vor.
,,Charlotte."
Ich streckte meine Hand aus und sie sah sie nur an, weswegen ich meine Hand wieder senken ließ.
,,Freut mich", sagte ich lächelnd.
Sie beäugte mich skeptisch, aber ich lächelte weiter.
,,Andy komm mal kurz", rief Jaces Mutter.
Jacks Mutter schritt davon.
,,Entschuldige das Verhalten..."
Ich schüttelte den Kopf.
,,Schon gut, sie hat das gute Recht sauer zu sein. Sie ist schon seit Jahren allein."
,,Allein?", schnaubte Jack.
Andrea sah ihn streng an.
,,Ist ja schon gut, setzt dich."
Jace unterhielt sich mit Ava in der Ecke und Dad mit Jonathan. Marlene hatte sich Andromeda geschnappt. Ich setzte mich neben Izzi und sie spielte ein Klatsch Spiel mit Melissa.
,,Du scheinst Spaß zu haben", sagte ich zu ihr.
Sie nickte.
,,Sie ist mega süß."
,,Ich bin nicht süß!", klagt das Mädchen.
Ich lache leise.
,,Ich bin sechs."
Izzi schaut mich fragend an.
,,Was hat süß mit sechs zu tun?", fragte sie mich.
Ich zuckte mit den Achseln.
,,Muss sie wissen."
Sie kam zu mir.
Ich hob sie hoch und setzte sie auf meinem Schoß.
,,Gehst du zur Schule? Bestimmt!"
Sie nickte.
,,Ich bin in der zweiten Klasse."
,,Wie cool", sagte Izzi.
,,Dann bist du ja ein großes Mädchen!", sagte ich zu ihr und sie nickte.
Jace setzte sich neben mich.
,,Melissa lass Charlotte in Ruhe. Los hopp", sagte er.
,,Sie hat nichts getan", sagte ich als sie von meinem Schoß sprang und zu ihrer Mutter rannte.
Er nahm meine Hand in seine und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
Ich lehnte mich vor.
,,Jace?"
Er lehnte sich auch vor.
,,Andrea fragte mich wie wir uns kennengelernt haben", sagte ich zu ihm.
Er stöhnte.
Melissa rannte wieder zu Izzi und schleppte sie hinter sich her.
,,Sag wir haben uns zufällig irgendwo getroffen und ich hatte dir angeboten dich nach Hause zu fahren und ich hätte dich nach deiner Nummer gefragt. Dann hatten wir angefangen zu daten. Ist diese Geschichte einigermaßen angemessen?"
Ich überlegte.
,,Sagen wir es so, dass du mich aus einer brenzligen Situation gerettet hast und wir dann unsere Nummern getauscht haben. Das ist die Wahrheit und nicht zu viel Preis gegeben."
Er lächelte.
,,Schlaues Mädchen, da kommt meine Schwester Mira", sagte er.
,,Ahhhhh ist das Charlotte?", fragte sie ihren Bruder und schaut mich mit großen Augen an.
Sie kam um den Tisch, setzte sich auf Izzis Platz und hielt mir ihre Hand hin.
,,Es freut mich so so sehr Charlotte! Du gefällst mir sehr!", schwärmte sie.
,,Ich danke dir. Freut mich auch sehr Mira", lächele ich. Ich betrachtete sie genauer. Sie hatte wunderschöne grüne Augen und Haselnuss Braune Haare. Ihre markanten Gesichtszüge erinnerten mich an irgendeine Schauspielerin, deren Namen mir nicht einfiel.
,,Sie ist hübscher als auf dem Foto", sagte sie zu Jace.
,,Wir müssen unbedingt shoppen gehen, mir gefällt dein Kleidungsstil."
,,Machen wir, danke." sie war sehr nett und mir sofort sympathisch. Mit ihr würde ich mich verstehen, das stand fest.
,,Mira steh auf, das ist Isabellas Platz", sagte Jace bevor Izzi sich auf dem Platz neben Mira setzten konnte.
,,Alles gut", sagte Izzi.
Mira stand sofort auf.
,,Nein tut mir leid. Setzt dich, ich bin Mira", sagte sie und hielt Izzi ihre Hand hin.
,,Isabella", meine Schwester schüttelte ihre Hand. Mira entschuldigte sich und setzte sich uns gegenüber neben Jack hin.
Neben Jace saß Ava und neben ihr Dad. Am Kopfende saß Jaces Dad, der mit meinem Dad und Ava redete. Neben ihm Jaces Mutter, neben ihr Andromeda und dann Andrea, Jack und Mira. Neben Mira waren noch zwei weitere Plätze gedeckt und neben Izzi waren auch freie Plätze, die nicht eingedeckt waren. An diesem Esstisch konnten locker vierundzwanzig Leute Essen.
,,Deine Familie ist sehr nett", sagte ich zu Jace.
,,Danke."
Dennis kam durch die Tür in Begleitung einer Frau. Wahrscheinlich war das seine Mutter.
,,Hat er keinen Vater?", fragte ich Jace leise.
Er schüttelte den Kopf.
,,Er ist früh verstorben an Leukämie."
Ohh.
Jonathan klingelte mit seinem Löffel gegen sein Weinglas.
,,Nun da wir vollständig sind, sollten wir mit dem Essen beginnen. Vorab möchte ich allen für ihre Anwesenheit danken. Das Essen kann serviert werden!", sagte er letzteres etwas lauter.
,,Sehen Familientreffen bei euch immer so aus?", fragte ich Jace leise.
,,Immer."
Das Essen wurde serviert. Hestia war ja hier die Köchin, dass hatte sie mir selber gesagt und ich sah sie auch.
Sie und zwei Hausmädchen servierten das Essen.
Als sie Izzi Wein einschütten wollte, stoppte ich sie.
,,Sie ist Minderjährig."
,,Oh tut mir leid Charlotte."
,,Alles gut."
,,Ich trinke auch nicht danke."
Hestia lächelte mich freundlich an und gab uns beide stattdessen Wasser.
,,Du trinkst also nicht?", fragte Jace mich.
Ich seufzte.
,,Frag nicht."
Dieses Thema sollten wir umgehen.
Er hackte zum Glück nicht nach.
Es war für alle besser, weg vom Alkohol zu bleiben, vor allem für mich.
Als das Essen serviert wurde fingen alle an zu Essen und ich wusste dass mir Andromeda Blicke zuwarf die bestimmt nicht die der netten Sorte waren. Auch Dennis Mutter sah mich an, aber ich ignorierte alle.
Als wir fertig mit Essen waren, setzen sich die Erwachsenen auf die Sofainseln.
,,Charlotte, wir müssen reden", sagte Jaces Mutter. Ich lächelte sie an und stand auf.
Wir setzten uns einige Plätze weiter weg.
,,Ich weiß, dass du quasi keine Mutter hast und ich habe gerade mit Ava gesprochen und ich muss sagen wir kommen gut miteinander zurecht. Ich werde deine Schwiegermutter sein, aber ich will dir sagen, dass ich keinen Groll gegen dich hege und du mit mir reden kannst, egal was du brauchst, du musst nur Fragen und du kannst dich bei mir immer über Jace beschweren."
Ich lachte.
,,Danke Marlene."
Sie nickte und legte ihre Hand auf meine Wange.
,,Du bist ein gutes Mädchen."
Sie stand auf und ging zurück zu Ava.
Vor mir setzte sich Dennis Mutter.
,,Hallo Liebes."
,,Hallo, sie sind Dennis Mutter richtig?", sie nickte.
,,Amina", stellte sie sich vor.
,,Freut mich."
,,Mich Auch Charlotte."
Ich lächelte. 
,,Du siehst aus wie sie. Wie kann er dich lieben?", fragte sie mich.
Ich sah sie verwirrt an.
,,Jace?", fragte ich.
Sie lächelte nur und stand auf.
,,Du wirst diese Ehe bereuen Liebes", sagte sie und ging davon. Was sollte dieser Kommentar den bitte?
Sie versetzte mich in meinen Gedanken und plötzlich wurde mir schwindelig.
,,Char. Ich gehe mich kurz frisch machen."
Ich nickte.
Verdammt war mir schwindelig.
,,Charlotte?"
,,Mit ist schlecht Ava", sagte ich leise.
,,Steh auf", befahl sie leise und zerrte mich unauffällig aus dem Raum. Sie ging Izzi hinterher.
,,Was ist los?", fragte Izzi Ava.
,,Sieh mich an!", sagte Ava streng und knallte mich gegen die kalte Fliesenwand.
,,Was tust du?", fragte Izzi erschrocken.
,,Seit wann schläfst du nicht mehr?", fragte Ava mich.
,,Fünf", murmele ich. Meine Sicht wurde etwas klarer.
,,Schieb keine Panik. Hol Jack, aber unauffällig. Schaffst du das?", fragte Ava meine Schwester.
,,Fünf Tage heißt fünf Pillen?"
,,Sechs", murmele ich.
,,Verdammt Charlotte! Ich könnte dir echt eine Klatschen."
Ich spürte etwas an meinen Lippen und schmeckte Blut.
,,Du blutest aus der Nase. Bleib stehen, ich hole Tücher."
Ich presste meinen Körper an den Fliesen. Ich bekam Kopfschmerzen und mir war schwindelig.
,,Was hat sie?", hörte ich Jace sagen.
,,Sieh mich an", sagte Jack.
,,Verdammt ihr Kleid!", sagte Izzi.
,,Ava geh am besten wieder rein. Wir kümmern uns darum", sagte Jace.
,,Ja das mache ich. Sie hat fünf Tage nicht geschlafen, Jack. Sie ist seit sechs Tagen auf Provigil."
,,Jeden Tag?", fragt Jack geschockt.
,,Ja", antwortet Ava und geht. Diesen Anblick ist sie schon gewohnt. 
,,Sieh mir in die Augen Charlotte", sagte Jack.
,,Halt Sie fest", sagte Jack zu Jace.
,,Ich hole meine Taschenlampe.
,,Ich brauche... Schmerz Tabletten", sagte ich.
,,Charlotte was ist los?", fragte meine Schwester mich. Das hatte gefehlt.
,,Du kriegst keine Tabletten", sagte Jace streng.
,,Ich brauch es."
Jack leuchtete mir in den Augen und das war zu viel für mich.
Ich fiel nach vorne und mir wurde schwarz vor Augen.

Jace
,,Sie ist ohnmächtig geworden", sagte ich zu Jack.
Er sah mich überlegend an.
,,Halt Sie mit den Kopf nach unten über das Waschbecken. Sie blutet noch aus der Nase.
Ihren Kopf lehnte ich gegen meine Schulter und ging drei Schritte zurück mit ihr, um ihren Kopf über das Waschbecken zu halten.
,,Was jetzt?", fragte ich meinen Cousin.
,,Warten", sagte er nur.
,,Warum blutet sie aus der Nase?", fragte Isabella verängstigt.
,,Der Körper arbeitet nachts, wenn man schläft. Wenn er keinen Schlaf bekommt, können solche harmlosen Dinge passieren und dein Gehirn kann dich zwingen zu schlafen. Das tut es gerade, die Blutung hört auf. Jetzt wischen wir ihr Gesicht sauber und bringen Sie ins Bett. Geh du zurück, wir kümmern uns darum. Erzähl davon niemanden. Sag nur das es Charlotte nicht gut ging, falls jemand fragt."
Izzi nickte und ging an uns vorbei.
Jack machte mit feuchten Tüchern alles sauber und ließ das ganze Blut verschwinden. Das an ihrer Kleidung konnten wir natürlich nicht wegmachen.
Ich nahm Sie hoch.
,,Wir bringen Sie in mein altes Zimmer", sagte ich.
,,Geh vor und sag mir wenn jemand kommt, ich will nicht, dass das jemand sieht", Jack nickte verständnisvoll und ging vor.
,,Komm schnell Jace."
Ich beeilte mich mit Charlotte im Arm und stieg die Treppen hoch. Jack eilte hinter her und ging vor um meine Zimmertür zu öffnen.
Ich legte Sie auf meinem Bett und deckte Sie zu.
,,Also jetzt schläft sie?"
,,Sie muss durch schlafen", bestätigt Jack.
,,Warum nimmt Sie Provigil?", fragte Jack sich.
,,Ich denke nicht, dass Sie einen Grund hat ein derartiges Medikament einzunehmen!", grübelt er weiter.
,,Sechs Tage", dachte ich laut nach.
,,Vor sechs Tagen hatte Sie kein Grund, vor vier hätte ich verstanden", sagte ich laut.
,,Was? Warum?"
,,Elijah hat sie aufgegabelt und wollte ihr an die Wäsche gehen. Ich kam gerade noch rechtzeitig."
Jack schloss seine Augen.
,,Jace ich glaube, dass Sie Provigil schon länger nimmt. Sie hat Erfahrung damit, Sechs Tage ist für Normale Menschen nicht möglich. Wir würden nicht mal drei schaffen. Sie hat sechs genommen diese Woche!", erklärt er mir.
,,Ich kann Sie nur Fragen wenn Sie aufwacht."
,,Ava weiß was, sie war überhaupt nicht überrascht oder in Panik. Charlotte hat bei ihr gelebt, Jahrelang. Sie weiß etwas darüber."
Ich schüttelte den Kopf.
,,Wir werden aus ihr nichts raus kriegen, das...", ich deutete auf die schlafende Charlotte.
,,...hätten wir auch nicht raus gekriegt, wäre die Lage nicht schlecht gewesen. Sie musste dich rufen, diese Geheimnistuerei geht mir langsam auf die Nerven."
Jack schien tief nachzudenken.
,,Das ist nicht gesund, sie darf diese Tabletten nicht mehr nehmen, dass kann aber keiner kontrollieren, da es die umsonst in der Apotheke gibt. Auch wenn wir die Tabletten die sie noch hat weg schmeißen, sie kann sich jeder Zeit neue holen."
Ich stöhnte.
,,Auch das noch, ich lasse sie nach dem Vorfall mit Elijah zwar vierundzwanzig Stunden bewachen, aber jetzt muss ich auch darauf aufpassen lassen, wann Sie zur Apotheke fährt und was sie holt. Sie kann das mit dem Job vergessen. Zumindest Im nächsten Jahr. Ich muss Sie komplett beobachten. Jede einzelne Bewegung!"
,,Jace", versuchte mein Cousin mich zu beruhigen.
,,Das zwischen euch ist keine Liebe, was hast du vor? Du berührst Sie so lieb und sanft und das nebenbei. Du liebst Sie nicht, also was soll diese verdammt Schauspielerei?", fragt mein Cousin mich.
,,Ich will Sie. Punkt."
,,Das ist kein Grund. Ich habe es verstanden, du willst es niemandem sagen, aber sei gewarnt. Nicht das du es bereust, dein jetziges Tun und das was noch folgt!"

Revenge before Love, Der Kartell- Rat 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt