Revenge before Love, Der Kartell- Rat 1

Verrat

Jace

Matt stürmte in mein Büro, ich war in einem wichtigen Termin beschäftigt, hielt aber inne. Ich sah ihn fragend an.
,,Es ist sehr wichtig Boss!", gab er zu verstehen.
,,Entschuldigt mich", bat ich die Herrschaften.
Die Herren vor mir nickten. Ich stand auf und folgte Matt in sein Büro.
,,Was gibt es so wichtiges?", fragte ich ihn.
Wir waren in unserer Firma und da Matts Wand einfach eine Glaswand war, sah man auch, dass ich hier mit Matt war.
,,Ich habe ein Video von Ralph zugesendet bekommen."
,,Ralph beobachtet doch Charlotte?"
Matt nickte, seinem Gesichtsausdruck zur Folge, hieß das nichts gutes.
Ich setzte mich auf den Stuhl von Matt, er stand neben mir und startet das Video.
,,Das ist circa eine halbe Stunde her. Es hat gedauert es herunter zu laden und dann hatte ich es mir angesehen, aber du musst dir das auch ansehen", erklärte er.
Das einzige was ich bisher sah war, dass Charlotte durch einen Wald ging und Ralph musste von ziemlich weit weg ein Video machen, wir wollten ja nicht, dass Sie es erfährt.
Was ich dann sah ließ meine Adern erfrieren.
,,Jocelyn!", zischte ich.
Ich schüttelte den Kopf und sah mir das fünfzehn Minuten lange Video komplett an. Ich wollte kein Detail auslassen nur weil ich wütend war.
Charlotte und Jocelyn schienen beide wütend zu sein und mich überraschte es das Charlotte eine Pistole bei sich trug.
,,Das scheint kein freundschaftliches Treffen zu sein, Charlotte schien rasend vor Wut zu sein. Ich glaube nicht, dass Sie ihre Mutter mag", sagte Matt zu mir und ich nickte. Das glaubte ich auch.
,,Das sie Jocelyn mit einer Pistole bedroht und das Jocelyn auch Angst davor bekommt, heißt das sie keine Zweifeln hat, dass Charlotte schießen könnte wenn es sein muss. Sie hat Charlotte nicht ausgelacht oder sonst was. Sie hat regelrecht Panik bekommen", überlegte ich.
,,Es reicht mir langsam, ich rede mit Daniel."
Ich holte mein Handy raus und rief Isabella an.
Sie ging auch sofort dran.
,,Hallo?"
Sie kannte meine Nummer natürlich noch nicht.
,,Hey Izzi, hier ist Jace. Sag mal wo steckt deine Schwester oder schläft sie noch? Ich kann sie nicht erreichen!", log ich sie an.
,,Ach hi Jace. Char müsste dann beim Arzt sein, wenn sie noch nicht Zuhause ist."
,,Wo bist du den?", fragte ich sie interessiert.
,,Ich war gerade joggen und wollte gerade ins Haus", erklärt sie.
,,Ich muss dringend mit Daniel reden ist er da?"
,,Dad ist da ja."
,,Super. Sag ihm doch, ich bin auf dem Weg."
,,Mach ich Jace. Bis gleich."
Ich legte auf.
,,Charlotte ist jetzt dran!", sagte ich zu Matt.
,,Du kommst mit Matt, ich werde mit Daniel reden und du wirst Charlottes Laptop suchen!", befahl ich.
Matt nickte.
,,Ich nehme deinen, ich bin mir sicher, Daniel hat keine Ahnung was seine Tochter treibt", ich grinste. Charlotte war heute wirklich dran.

Charlotte

Ich war völlig erschöpft, ich hatte mich auf den hintersten Sitz gesetzt und geweint. Ich wollte nicht das mich jemand sieht, weswegen ich meine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte.
Ich stieg aus und lief nach Hause.
Bevor ich unser Haus betrat holte ich meinen Spiegel raus und sah nach wie ich aussah. So sollte mich Dad und Izzi keinesfalls sehen, man sah direkt das ich geheult hatte und wie.
Meine Augen waren rot unterlaufen. Wenn es Ava sah war es kein Problem, aber ich betete innerlich das es sonst niemand mitbekam.
Ich trat ins Haus und sah niemanden, zum Glück.
,,Charlotte?", fragte Ava.
,,Ja ich bins", sagte ich.
Ich stieg die Treppen hoch und Ava kam mir entgegen.
,,Dein Vater will dich sofort sehen."
Sie sah ernst aus.
,,Geht nicht. Sieh mich an", sagte ich leise.
Sie schüttelte den Kopf.
,,CHIARA!", schrie Dad.
Mein Herz blieb stehen.
Ava schloss ihre Augen. Ich sah einen Mann vor Dads Tür stehen.
Was zur...?
Ich trat in Dads Büro und sah Jace, Dad gegenüber sitzen. Dad schien sauer zu sein.
,,Alles ok Dad?", fragte ich ihn.
,,Was ist das?", fragte er mich. Ich trat ängstlich zu meinem Vater und sah auf den unbekannten Laptop.
Mein Herz blieb stehen.
,,Dad ich kann das erklären!", sagte ich.
,,WAS KANNST DU ERKLÄREN?!", schrie er und stand nur vor mir.
Meine trockenen Augen brannten.
,,Hör auf sie anzuschreien", mischte sich Ava ein.
,,Wie kannst du mich so dermaßen verraten?", fragt mein Dad mich enttäuscht und ich weinte.
,,Daniel!", zischte Ava.
Sie strich mir über den Rücken.
,,Wie kannst du es wagen meine Nichte verfolgen zu lassen?", schimpfte Ava. Jace zuckte mit den Schultern.
,,Sie hat zu viele Geheimnisse."
,,Setzt dich!", sagte er zu mir.
,,Ich glaube du bist allen eine Erklärung schuldig", sagte mein Vater ruhig.
Ich setzte mich neben Jace und mein Vater versuchte sich einzukriegen. Er war nie der Typ Vater gewesen der seine Kinder anschrie.
,,Wie lange läuft das schon?", fragte mein Vater.
,,Ich war fünfzehn als sie mich auf dem Heimweg aus der Highschool verfolgt hat und reden wollte", schluchzte ich.
,,Ich hatte abgesagt und sie hat das erstmal so hingenommen, obwohl sie wütend war."
Dad hörte mir zu ohne mich zu unterbrechen. Ich atmete tief durch und Jace hielt mir ein Taschentuch hin.
Ich nahm es ohne ihn anzusehen.
,,Ein Jahr später hatte sie angefangen immer wieder anzurufen und ich hatte ihr gesagt sie soll mich in Ruhe lassen. Ich hatte damals einen Jungen gedatet, Ben. Sie hat uns beide entführt und..."
,,WIE BITTE?", fragte mein Vater mich und Ava nickte.
,,Ja es stimmt. Wir wollten nicht stressen!", schütze sie mich.
,,Sie hat ihn vor meinen Augen töten lassen, Dad. Einen einfachen Jungen, der nicht mal mein Freund war. Nur weil wir Freunde waren", weinte ich.
,,Ich bin ausgerastet und habe das erst beste genommen was ich da liegen sah. Es war ein Brecheisen und ich habe den Typen der Ben ins Hirn geschossen hatte einen übergeschlagen und er ist gestorben", sagte ich.
,,Das mit Ben war deine Mutter?", fragt Dad mich fassungslos.
Ich nickte weinend.
,,Ava!", beschwerte er sich bei meiner Tante.
,,Sie sagte, es darf niemand davon erfahren, ansonsten würde sie dir oder Izzi das gleiche antun. Ich habe es Ava trotzdem gesagt, weil ich mich so alleine gefühlt habe", beichte ich. Mein Dad sah mich besorgt an.
,,Was will deine Mutter?"
,,Sie sagt, dass ich ihre Erbin bin und das es so bleibt."
Dad stöhnte.
,,Sie will das Isabella, Jace heiratet, weil sie mich schon jemandem anderen versprochen hat. Sie hatte es mir vor zwei Jahren gesagt, aber ich hatte verneint. Er heißt Jeremy Knight und sie hat ihn mir einmal hinterher nach New York geschickt, aber Ava hatte ihn vertrieben. Ich habe ihr klar gemacht, dass sie nichts mehr in unserem Leben verloren hat und das sie uns in Ruhe lassen soll. Tut mir leid Dad."
Ich holte seinen Revolver aus meiner Tasche und legte es vor ihm auf dem Tisch.
Dad schloss seine Augen.
,,Du hättest es mir sagen sollen", sagte Dad zu mir.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich konnte es nicht und ich hätte es auch nie."
,,Was hat das mit deinem Studium auf sich?", fragte Jace mich.
Ich sah ihn an und war schockiert. Er wusste es.
,,Was soll damit sein?", fragt mein Vater.
,,Ja was soll damit sein?", fragte ich Jace.
Er sah mich nur an und schwieg.
,,Ich wollte nur wissen wieso Literatur, aber das können wir ja irgendwann anders bereden. Was mich interessiert ist, warum Jocelyns Tod für Isabella ist."
,,Weil es so einfacher für sie ist", sagte Ava an meiner Stelle.
,,Unsere Mutter ist für uns gestorben. Was noch lebt ist Jocelyn, nicht mehr und nicht weniger", sagte ich kalt.
Jace nickte.
,,Mit so einer Reaktion von Jocelyn Harrison, habe ich gerechnet. Ich hatte, aber gedacht das sie Daniel kontaktieren würde, aber so ging das natürlich auch. Wir gehen morgen Essen, ich hole dich um 6 ab."
Er nahm den Laptop der vor Dad stand und verließ den Raum.
Jetzt musste ich sogar aufpassen wo, wie und was ich tat. Er ließ mich beschatten was hieß, er traute mir nicht und weil er mir nicht traut bin ich eine Bedrohung für ihn.
Er hat meine Jahrelange Mühe kaputt gemacht und nicht nur das. Er war dabei jedes einzelne Teil meiner Vergangenheit aufzudecken wie auch meine Geheimnisse. Ich würde nicht zulassen, dass er alles erfährt.