Come on

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Jace

,,Wer ist den da bitte weg gefahren?", fragte ich Matt, der vor meiner Haustür stand und sich nicht wohl in seiner Haut fühlte.
,,Charlotte", sagt er. Ich schaue zu Brian, der besorgt aussah.
,,Was ist hier los, Brian?", fragte ich ihn und er zuckte mit den Achseln.
,,Ich habe keine Ahnung. Miss Charlotte sah aber außer sich aus", erklärt er.
,,Matt?"
,,Sie hat dich mit Alexandra gesehen und hat mich gefragt, ob du mit anderen Frauen schläfst. Ich musste ihr die Wahrheit sagen, weil es ein Befehl war. Dann hat sie ihre Tasche genommen und ist weggefahren", sagt Matt mit Reue in seiner Stimme.
,,Was steht ihr dann noch so blöd rum? Findet Sie, verdammt!", sagte ich sauer.
Ich folgte Matt in die Garage. Er setzte sich vor seinen Bildschirmen hin und suchte Charlottes Standort. Das sie weggefahren ist, ist auch schon zehn Minuten her.
,,Warum zeigt der Bildschirm ihren Standort so abgehackt an?", fragte ich Matt.
,,Sie muss wahrscheinlich eine sehr schlechte Internetverbindung haben."
Wir beobachteten den Verlauf eine Weile.
,,Ihr Standort hüpft umher!", sagte ich sauer.
,,Ich kann dir ihren Standort nicht sagen bis es eindeutig ist", entschuldigt sich Matt.
,,Brauchst du auch nicht mehr." ich schaute auf meinem Handy.
,,Sie fliegt nach New York, sie hat die Kreditkarte benutzt und da das Ticket teuer ist, kriege ich eine SMS", sagte ich zu meinem besten Freund.
,,Was jetzt?", fragte Matt.
Ich seufzte.
,,Den Flug kriege ich nicht, aber den nächsten. Ich fliege ihr nach, halte du hier Stellung."
,,Sie wird dir das nicht verzeihen", sagt er monoton und reibt sich die Schläfe.
,,Du hast sie damit völlig kaputt gemacht."
,,Ich wollte Sie nicht verletzen. Ich habe versucht Sie dadurch zu schützen", sagte ich ehrlich.
,,Jetzt siehst du was dein Schutz gebracht hat. Nichts!" so hart hatte mich Matt noch nie verurteilt. Was machte dieses Mädchen nur mit ihm oder uns? Sie war immer noch eine Harrison- Sanchez und Matt hatte Mitleid mit ihr.
,,Hör auf Sie zu bemitleiden, ich kümmere mich darum", sagte ich streng.
,,Mit dieser Einstellung wird das nicht klappen, du musst nett sein", sagt er und sieht mich dabei ernst an.
Nett?!
Ich räusperte mich.
,,Ich glaube, ich muss sie eher verschleppen, dieser Sturkopf hat nichts mit Nettigkeiten am Hut", sagte ich barsch.
,,Versuch es doch mal mit Zärtlichkeit", bat er mich.
Matt könnte recht behalten, Charlotte wollte Zärtlichkeit, vielleicht klappt es ja doch.
,,Ich gebe mein bestes."
,,Nicht weniger Jace!", murmelt er.
Ich lächelte.
,,Du magst sie sehr was?", frage ich ihn grinsend.
,,Sie erinnert mich an Kayla", seufzte er und schaut zur Decke.
,,Sie hat Ähnlichkeiten mit ihr, außerdem sind wir sowas wie befreundet", erklärt er.
Er war mir keine Erklärungen schuldig, ich vertraute Matt. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen.
Zwar traute ich Charlotte nicht, aber in diesem Punkt hatte sie mein Vertrauen. Ich wusste, dass sie niemals Fremd gehen würde, was
man von mir nicht behaupten kann...

Charlotte

,,Danke behalten Sie den Rest." ich gab den Cape Fahrer meinen letzten Fünfziger Schein. Das war generell das letzte Bargeld was ich hatte.
Ich stieg aus und atmete die typisch New Yorker Abend Duft ein, Treibstoff und etwas frische. Nicht zu vergessen die ganzen Restaurant Düfte, den Wok um die Ecke roch man immer bis hier hin.
Ich starrte zu den Hochhaus hoch vor dem ich stand, das war mein Zuhause und das fühlte ich auch bis tief in mein Herz, egal wie sehr ich es hasste in einer Großstadt zu leben, ich würde für nichts mein Zimmer im 12. Stockwerk hergeben. Ich trat in das Gebäude und stieg in den Aufzug, aus dem gerade ein streitendes Ehepaar heraus getreten war. Wenn ich mich nicht täuschte, wohnten sie im achten Stock. Sie ignorierten mich, da sie zu sehr mit dem Streit beschäftigt waren. Ich fuhr hoch in den Zwölften Stock und atmete wieder tief den Duft ein, der in der Luft schwebte.
Ravioli mit selbst gemachter Tomatensoße, ich liebte Avas Essen.
Ich klingelte und wartete bis jemand aufmachte, besser gesagt Ava aufmachte.
,,Charlotte!", sagt sie überrascht.
,,Hey Tantchen", lachte ich.
Sie musterte mich von Kopf bis Fuß.
,,Was ist passiert?", fragt sie sofort.
,,Was soll sein?", stellte ich die Gegenfrage.
,,Ich besuchte dich. Überraschung!", sagte ich lachend.
,,Du lachst gefaket, komm rein", sagt sie genervt.
,,Wo ist Izzi?", fragte ich sie und lenkte vom Thema ab.
Sie stellte sich wieder ans Herd und sah mich an.
,,Sie kommt ungefähr in einer halben Stunde von ihrer Lerngruppe zurück", antwortet sie mir.
,,Wie gehts dir?", fragte ich sie.
,,Gut und dir, ehrlich?", fragt sie.
,,Gut, habe mich nur mit Jace etwas gestritten. Ansonsten ist alles in Ordnung. Du Ava?"
,,Ja?"
,,Ich war bei Dad gewesen. Er hatte sich alte Fotos angesehen und da hat mir Dad erzählt, das Jocelyn eine Zwillingsschwester hatte." Ava schien lange zu überlegen.
,,Stimmt", sagt sie dann, das hieß wohl sie wusste nicht viel.
,,Ich habe sie nur einmal gesehen und das war auf der Hochzeit", erinnert sie sich. Na toll...
,,Mir war das völlig entfallen, dass es noch eine Schwester gab. Weißt du was mit ihr passiert ist?", fragt Ava neugierig.
Sie weiß also gar nichts...
,,Nein sie war von einen auf den anderen Tag verschwunden, sagt Dad."
Ava nickt.
,,Keine Ahnung, eine Harrison weniger", seufzte sie.
,,Dad sagt, sie war überhaupt nicht wie Jocelyn."
Ava zuckte mit den Schultern.
,,Ich habe nie mit ihr gesprochen, ich habe sie nur gesehen. Ich weiß nicht, sie war eine Harrison. Dann noch die Zwillingsschwester von Jocelyn. Wie viel anders soll sie schon sein?", überlegt Ava.
,,Hast recht", murmelte ich.
,,Du hast bestimmt Hunger", sagt sie und füllt zwei Teller mit den Ravioli.
,,Danke ich verhungere." sie stellte mir den Teller vor die Nase und ich nahm die Gabel zur Hand.
,,Worüber habt ihr euch gestritten?", fragte sie mich vorsichtig.
,,Keine Ahnung wie der Streit angefangen hat, er war unnötig. Morgen ist alles wieder in Ordnung. Ich glaube wir brauchen nicht wirklich einen Grund um zu streiten." ich lächelte am Ende.
,,Du siehst kaputt aus", sagt Ava.
,,Bin ich auch. Ich bin das erste mal erste Klasse geflogen und bin völlig fertig", erzählte ich ihr.
,,Wir sind auch das letzte mal erste Klasse geflogen und waren eher ausgeruht", kontert sie.
,,Ihr seid erste Klasse geflogen?", Ava nickt.
,,Unsere Tickets haben ein Update bekommen."
,,Jace...", murmelte ich.
,,Richtig", bestätigt sie.
Ich seufzte.
,,Ich frage gerade raus. Wie läuft euer Eheleben oder besser gesagt wie läuft es im Bett?", fragt sie mich.
Ich sehe sie mit einem, ist das dein ernst Blick an und sie wiederum sieht mich ernst an.
,,Es ist ok, gewöhnungsbedürftig."
,,Gewöhnungsbedürftigt. Also ist alles in Ordnung.", lacht sie.
,,Ja ist."
Sie nickte und ließ das Thema fallen.
Ich hörte wie die Haustür aufgeschlossen wird.
Isabella!
,,Hey Ava ich bins. Habe mega Hunger, war mal wieder ein langer Tag. Ich hoffe, dass es mor... CHARLOTTE!", schrie sie voller Freude als sie mich erblickte.
Ich stand auf und sie schmiss sich mir um den Hals.
,,Vorsichtig Isabella!", schimpfte Ava.
Izzi sah mich entschuldigend an und dann auf meinem Bauch.
,,Was soll das den heißen?", versuchte ich zu lachen.
,,Du siehst nicht schwanger aus. Also wieso vorsichtig sein?", fragte sie Izzi neugierig.
,,Du bist die, die Medizin studiert, du musst doch wissen, dass eine Schwangerschaft am Anfang nicht zu sehen ist. Außerdem muss Charlotte nicht schwanger sein, aber was wenn?", schelte Ava.
Izzi sah Ava mit ihrem typischen, ist das dein Ernst Blick an.
,,Also ich habe Hunger, ich gehe mich kurz frisch machen, dann reden wir. Du bist doch noch hier oder?", fragt sie hoffnungsvoll.
,,Morgen oder übermorgen reise ich ab", sagte ich zu Izzi.
Ich musste wahrscheinlich aus Amerika verschwinden um meiner Familie und Jace zu entkommen.
,,So schnell schon?", fragt Ava verwundert.
,,Ja Jace und ich haben noch was vor. Frag nicht was, ich weiß es nicht", lüge ich ihr ins Gesicht.
,,Aha und er holt dich dann ab?", zum Glück musste ich die Frage nicht beantworten, da plötzlich Avas Handy klingelte.
,,Moment das ist wichtig", murmelte sie.
,,Guten Abend Mr. Fernades", spricht sie ins Telefon.
,,Oh das ist schrecklich....Ja natürlich kann ich morgen früh einspringen. Kein Problem. Bis Morgen dann", Ava legte auf und stöhnte.
,,Ich lege mich aufs Ohr, ich muss morgen um sechs raus."
Sie schien nicht begeistert zu sein.
Das war in sieben Stunden.
,,Gute Nacht Ava, ich wasche die Teller schon." ich lächelte sie an.
,,Danke wir sehen uns dann wahrscheinlich erst, wenn ich zurück bin. Gute Nacht."
Sie verschwand in ihren Raum.
,,Ach Gott bin ich müde", beschwert sich Izzi, die umgezogen aus ihrem Zimmer kam.
Sie setzte sich mir gegenüber und begann die Ravioli die Ava für sie bereits hingestellt hatte zu essen.
,,Ich bin auch morgen schon früh raus", sagt sie.
Ich nicke.
,,Kein Problem Izzi, ich war lange nicht mehr hier. Ich werde schon was finden, womit ich mich beschäftigen kann", lächele ich.
,,Wann werde ich den Tante?", grinst sie.
,,Erstmal nicht", antworte ich knapp.
,,Ich weiß man stellt diese Frage nicht. Ich wollte nur wissen, ob du bereit bist."
Ich schüttelte den Kopf.
,,Auf gar keinen Fall", sage ich schnell.
,,Jace will auch nicht?", fragt sie verwundert.
,,Nein."
,,Er will dich erstmal für sich haben, ist verständlich. Ihr seid jung, ihr habt Zeit." ich lächelte. Ja Zeit...
,,Ich wasche das ab und gehe schlafen, ich bin fertig", sage ich zu meiner Schwester die als Antwort nickt.

Revenge before Love, Der Kartell- Rat 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt