Bastard

195 7 0
                                    

Charlotte

War ja klar, dass Mr. Superarsch aka Jace Rodriguez mich von sich stoßen musste, er konnte es echt nicht lassen. Zumindest besorgte jetzt Brian Kaffee für ihn und dann würde er etwas zu sich nehmen. Er hatte einen Verlust gemacht, genau so wie Matt der lustlos seinen Kaffee anstarrte, den ich vor ihn abgestellt hatte.
,,Also Matt, was willst du essen?"
Er war gegen Mittag aufgestanden und hatte noch kein Frühstück.
,,Was hast du gemacht?", fragt er mich.
,,Pasta, willst du das essen oder etwas anderes. Du hast gar nicht gefrühstückt", sagte ich besorgt.
,,Ja gib mir einfach deine Pasta."
Ich stand auf uns holte einen Teller raus, machte eine Portion Pasta drauf und stellte sie vor Matt.
Er starrte das Essen nur eine Weile an, ich stöhnte und nahm die Gabel. Drehte die Spagetti um die Gabel und hielt sie vor seinen Mund.
,,Mund auf und wehe du isst nicht vernünftig!", er machte seinen Mund auf und ich führte die Gabel in seinen Mund.
Als er kaute fing er an zu lächeln.
,,Deine Pasta lässt echt alle Sorgen vergessen." er fing an selbstständig zu essen und ich lächelte.
Der Arme hatte schon lange nichts gegessen und jetzt wo er ass, konnte ich ruhig einatmen.
Ich stellte auch einen O- Saft vor ihm ab und wartete bis er zu Ende gegessen hatte.
,,Charlotte das war der Hammer, du kannst echt ein Restaurant aufmachen!", ich lächelte.
,,Mein Dad hat eins, ich glaube das reicht."
Ich sah ihn an. Wie sollte ich das sagen?
,,Matt, die Beerdigung ist für morgen geplant." Matt hielt inne und nickte eine kurze Zeit später.
,,Kann ich in die Garage? Ich möchte eine Rede für Lima schreiben."
Ich nickte.
,,Klar Matt, mach das. Wenn du etwas brauchst, sag es einfach." Matt stand auf und ging auf dem direkten Weg in die Garage.
Mein Handy klingelte.
Jace...
Ich ignorierte es und wollte nach der Post schauen, öffnete die Haustür und davor stand Jace.
Er packte mein Handgelenk und zog mich an sich ran.
,,Wo ist Matt?", fragt er und schaut hinter mich.
,,Garage, was willst du?", fragte ich angespannt.
Er zog mich in eine Umarmung.
,,Tut mir leid wegen heute morgen und Danke für alles." ich löste mich von ihm und sah ihm in den Augen.
In diese Augen könnte ich ein ganzes Leben lang schauen und es würde zu wenig sein. Ich könnte immer an seiner Seite bleiben, aber unsere Zeit war begrenzt.
Ich zog ihn an seiner Krawatte runter und küsste ihn.
,,Du solltest zu Matt gehen, ich bin mir sicher ihr habt euch viel zu sagen."
Jace sah mich etwas überfordert an und nickte anschließend schluckend.
,,Da muss ich jetzt durch, danke Char."
Er ging an mir vorbei und steuerte der Garagentür zu.

Isabella

Am Flughafen angekommen sah ich mich um und betrachtete die Umgebung. Es war schon eine Weile her, dass ich hier gewesen war, New Orleans war mein Zuhause, hier war ich aufgewachsen und jetzt schien es völlig fremd zu sein. Dad hatte angerufen, anscheinend gab es einen Todesfall in Charlottes Familie.
Die Verlobte von dem Jungen den die Rodriguez aufgenommen hatten war anscheinend tödlich verunglückt. Dad hatte irgendwie traurig am Telefon geklungen, er hatte anscheinend schon lange nicht mehr mit Charlotte gesprochen, auch meine Tante sah es etwas kritisch. Normalerweise rief meine Schwester jeden Tag unseren Dad an, sie hatte sich aber auch schon eine lange Zeit bei uns nicht mehr gemeldet. Das letzte Mal als ich mit ihr gesprochen hatte war als sie uns in New York besucht hatte. Vielleicht war sie glücklich in ihrem Leben und verdrängte uns etwas.
Auch das sah Ava etwas kritisch oder besser gesagt misstrauisch, ich hatte das Gefühl sie vertraute meinem Schwager nicht. Es macht mich ehrlich gesagt etwas traurig. Es schmerzt, dass meine eigene Schwester sich nicht mehr so um mich kümmerte wie vor der Hochzeit. Etwas war anders, es war auf jeden Fall etwas anders. Vielleicht hatte sie wirklich nur ihr Glück gefunden, keine Ahnung warum, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl dass sie traurig war. Sie hatte immer so in Gedanken Gewirkt. So als hätte ihr jemand etwas weggenommen. Trotzdem war ich ihr dankbar für alles, sie hatte sich um mich gekümmert, mir mein Leben erleichtert. Was hatte ich heute nicht? Ein hoch begehrtes Studium, Geld und ein Auto. Charlotte hatte mir alles ermöglicht und dafür war ich ihr unendlich dankbar.
,,Isabella wo bist du denn jetzt mit deinen Gedanken?", holte mich meine Tante wieder in die Wirklichkeit. Noch eine Person, der ich unendlich dankbar war. Sie war zwar nicht unsere Mutter, aber war sie weniger? Nein! Sie war mehr als eine Mutter für uns. Ich blickte auf die Straße. Ava lud mit Hilfe des Fahrers unsere Koffer ins Taxi.
,,Komm steig schon ein, Isabella. Wir haben es eilig!", schimpfte sie.
Ich stieg hinten ein und lehnte meinen Kopf an den Arm, den ich auf die Autotür stützte und seufzte. Die Luft hier war so stickig. Das Taxi musste auf jeden Fall irgendwo mit geöffneten Türen durchgelüftet werden, außerdem musste es hier drin geputzt werden. Der Fahrer raucht im Auto und der Zigarren Geruch hat sich tief in den Sitzen verfangen, eine einfache Durchlüftung würde wahrscheinlich doch nicht reichen.
Charlotte könnte niemals hier sitzen, ihr würde es direkt übel werden und sie würde lieber zu Fuß gehen als sich hier hinzusetzten. Manchmal dachte ich echt, dass alle guten Eigenschaften einfach in Charlotte gelandet waren. Sie rauchte nicht, sie trank kaum Alkohol, sie nahm keine Drogen, sie war hübsch, aber sie hatte nie wirklich einen Freund und wollte nur feste Beziehungen. Wie sie Jace Rodriguez rum gekriegt hat, dass war echt eine unbeantwortete Frage. Ich hatte häufig Klatsch und Tratsch Magazine gelesen, wo es um den heißen Single Milliardären ging, es wurde immer wieder über seine Affären berichtet. Das einzige Foto, dass es von ihm und Charlotte gab, war das Hochzeitsfoto und auch da war sie nicht wirklich zu erkennen. Er wahrte ihre Anonymität und das allein war schon eine große Liebeserklärung, meiner Meinung nach. Wieso sonst schützte er sie vor den Medien? Ava erzählte mir auch das Jace der Presse verboten hat, unerlaubt Charlottes Bilder zu posten und das fand ich super. Das würde Charlottes Privat Leben zerstören. Das wäre ja die Hölle, wenn es jedes mal zur Schlagzeile werden würde, wenn mein Schwager nur mit meiner Schwester essen gehen würde und gesichtet wird. Die Presse übertrieb es auch. Wenn interessiert das den überhaupt? Es gibt genug Probleme auf dieser Welt und die kommen mit unnötigen Nachrichten über Prominente.
,,Anscheinend geht es Jace nicht gut, sie war wohl eine sehr gute Freundin und anscheinend auch die Verlobte seines IT-lers." sagte Ava.
,,Dad hat uns angerufen, Charlotte hat bestimmt viel zu tun", seufzte ich.
,,Ja bestimmt", antwortete Ava.
Das Taxi fuhr direkt vor unsere Haustür und wir stiegen aus wie auch der Fahrer. Er half uns mit unserem Gepäck und Dad stand schon vor der Haustür.
,,Ob eure Anreise jetzt nötig war, weiß ich nicht", sagte Dad und umarmte mich.
,,Dan was geht hier ab?", fragte Ava misstrauisch.
,,Ach nichts, kommt rein, ruht euch aus. Dann könnt ihr zu Charlotte fahren."
Ich sah Dad skeptisch an.
,,Du kommst doch mit?", fragte ich ihn.
,,Natürlich kommt er mit", sagte Ava und rollte ihren Koffer ins Haus. Ich folgte ihr. Etwas stimmte doch nicht!

Revenge before Love, Der Kartell- Rat 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt