Kapitel 24: Persönliche Nachricht
Celeste POV:
Als ich die Geschichte zu Ende gelesen hatte, stockte mir sofort der Atem.
"Was soll das bedeuten?", wollte Levi sofort wissen. Doch ich konnte ihm keine Antwort geben. Ich wusste es nicht, ich verstand es genauso wenig wie er.
Er sah mich eindringlich an. Als ich plötzlich hochschnellte, schien er ein wenig erschrocken.
"Was hast du vor?"
"Ich kenne die Antwort nicht."
"Und jetzt?"
"Ich kenne sie vielleicht nicht", fuhr ich fort während ich zügig das Buch in meine Tasche packte, das Geheimfach schloss und den Nachtisch wieder in seinen gewohnte Stellung brachte.
Auch Levi hatte sich wieder aufgerichtet, vor mir robust aufgebaut.
"Aber ich weiß wer sie kennt", entgegnete ich energisch und stieß ihn kurz mit meiner Tasche an.
"Lass uns gehen."
"Du willst einfach gehen?"
"Was sollen wir denn noch hier?"
"Jetzt hör mal zu", er packte mich im Vorbeigehen etwas grob an meinem Handgelenk, zog mich sofort ein Stück näher wieder zu sich.
"Wir kommen hier an, du bist ein Häufchen Elend und plötzlich nimmst du dieses Buch in die Hand und alles ist plötzlich super? So ein Scheiß!"
Seine Augen verengten sich zornig, in ihnen lag dieser Schein, den er nur immer dann bekam, wenn er sich wirklich nicht beherrschen konnte.
"Levi...", ich löste vorsichtig meine Hand aus seinem Griff.
"Natürlich ist nicht alles einfach gut.
Aber... das Buch, es hat mir Zuversicht gegeben. Ich weiß nicht, was all das bedeutet und ich kann es auch nicht beschreiben, aber..."
Mit hoffnungsvollen Augen erwiderte ich seinen Blick.
"Irgendwie gibt es mir ein gutes Gefühl und..."
Den Blick gesenkt trat ich einen Schritt näher auf ihn zu, legte meine Stirn auf seiner Schulter ab. Mein Herz bebte wie wild als ich den Abstand zwischen uns verringerte. Ich wusste nicht, wie er reagieren würde, doch nahm ich trotzdem einfach seine Hand. Meinen Blick richtete icb starr nach unten, beobachtete seine überraschend kleinen Finger.
"Dieser Ort ist schrecklich für mich, einfach nur abscheulich. Was mir hier jetzt Kraft gibt, ist, und ich kann es wirklich nicht beschreiben wieso, dieses Buch..."
Ich drückte seine Hand ein klein wenig, unsicher, ob ich den nächsten Satz überhaupt von mir geben sollte.
"... und deine Anwesenheit", fügte ich noch leise hinzu.
"Was war das?"
Ich schwieg. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich bereits die Röte in meine Wangen schießen spürte. Wieder hämmerte mir mein Herzschlag die Ohren voll. Es war so laut, ich hätte schwören können, Levi musste es auch hören.
"Levi, ich hasse diesen Ort."
Ein leises Schnauben war zu vernehmen.
"Tss, dann gehen wir halt."
Mit einem Ruck zog er mich am Scheitel. Ich war gezwungen, ihm in die Augen zu sehen. Seine klaren, grauen, Augen, die mich einst durch ihre Strenge erschaudern ließen. Diese Augen, die mich mittlerweile ganz leicht sofort zur Ruhe kommen ließen und mich geborgen fühlen ließen. Mit diesen Augen musterte er mich wie immer durchdringende Blickes, auch jetzt pochte mein Herz wie wild weiter.
"Aber wenn du schon sowas sagts, schau mich wenigstens an."
Dann ließ er von mir, packte mich am Ärmel meiner Jacke und zog mich davon.
Wir entfernten uns zusammen von genau dem Ort, der alle unheimlichen Erinnerungen festhielt.
Fast schon fühlte es sich an, als würde er mich von diesem Ort befreien, als könnte ich endlich damit abschließen."Was?", fragte mich Levi schließlich, als ich ihm nach dem Absperren des Hauses den Schlüssel entgegen hielt.
"Ich brauche ihn nicht mehr."
"Und ich soll den Scheiß jetzt entsorgen?"
"Nimm ihn einfach, ich will ihn nicht mehr länger bei mir tragen."
Mit einem mürrischen "Tss" griff er nach dem Stück Metall in meiner Handfläche.
Seine Fingerspitzen waren ungemein kalt, doch sie ließen erneut ein kleines Pochen in mir aufhorchen.
Der kurze Moment, auch wenn er nur ein paar wenige Sekunden andauerte, hob meinen Geist und auch meine Stimmung sofort ein Stück.
Ich hatte ab sofort nichts mehr mit diesem Ort zu tun. Ich konnte diese Ort ein für alle Mal in der Vergangenheit lassen.
Blinzelnd versaß es mich schließlich wieder in die Realität zurück, wo ich schließlich eine blitzschnelle Bewegung vor meinen Augen wahrnehmen konnte. Moment, was?
Aus dem Augenwinkel konnte ich noch bruchteilartig erkennen, wie das glänzende Metallstück aus meinem Sichtfeld verschwand.
Ungeheuer schnell flog es in die Ferne davon.
"Hast du gerade-"
"Das Teil weggeschmissen? Siehst du doch."
"Ah-"
"Was?", seine Augen glänzten scharf. Er meinte es vollkommen ernst.
"Du willst ihn nicht und ich kann ihn nicht brauchen. Wir kommen hier sowieso nicht mehr her."
"Wir?"
"Hm?"
Er hatte es nicht mal bemerkt. Wieso wir? Wieso hatte er wir gesagt und nicht du?
Warum wollte ich, dass er nicht nur beiläufig wir gesagt hatte sondern bereits unterbewusst als ein Ganzes dachte?
Wieso hoffte ich, dass er als uns dachte und nicht als du und ich? Und wieso waren mir diese drei Buchstaben aus seinem Mund so viel wert?
"Komm jetzt", herrschte er mich schließlich etwas streng an.
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Die weiße Chrysantheme (Levi x OC / AoT FF)
FanfictionLevi x OC/Reader "Wenn man sich verliebt, entwickelt der Körper einen eigenen Willen, das ist nun mal so. Da kann es auch vorkommen, dass man sich total daneben benimmt." __________ „Ich dachte Hanji wäre speziell, aber die Kleine macht ihr defini...