Kapitel 15: Startschuss zur Veränderung
Celeste POV:
Als ich meine Augen wieder aufschlug, fuhr ich sofort völlig außer Atem hoch.
"Hey, hey, ganz ruhig!"
Diese Stimme kannte ich.
"Hanji!"
Ich sah in ihre warmen Augen, die mich sofort unglaublich beruhigten. "Wie geht's dir?"
"Wo ist Levi?"
"Wohoo, du scheinst ja nicht lange rumzufackeln. Wieso, vermisst du ihn?"
"Was? Nein! Oh, mann!"
Genervt krallte ich meine Finger in die Bettdecke. Erst jetzt stellte ich fest, dass ich in meinem Zimmer aufgewacht war. Seufzend zog ich mir die Decke hoch, verdeckte damit beschämt mein Gesicht.
"Hm, was hast du denn?"
"Ich bereite ihm nur Probleme."
"Wem, Levi?"
"Jaa, ständig falle ich in Ohnmacht oder sorge anderweitig für Chaos."
Ich merkte auf, als Hanji plötzlich lauthals zu lachen begann.
"Ahaha, damit hab ich auch nicht gerechnet!"
Wieso kicherte sie jetzt so? Mit einem aufgeweckten Blick kam Hanji meinem Gesicht etwas näher.
"Glaub mir, Celeste. Du sollstest diesen kleinen Kerl niemals unterschätzen. Er ist nicht umsonst der stärkste Soldat der Menschheit!"
Darauf musstr auch ich schmunzeln.
"Ja, das stimmt wohl."
"Ich meine, er hat dich auch hergetragen."
"Er hat was?"
"Hm? Dich hergetragen. Du bist schließlich umgekippt. Wo wir wieder bei meiner Frage wären: Wie geht's dir?"
"Ah, gut. Denke ich."
Levi hatte mich hergetragen? Warum wurde mir bei dem Gedanken plötzlich warm in der Brust? Die Vorstellung allein schien mir absurd und dennoch schien es passiert zu sein.
"Gut zu wissen. Ich habe gehört, du wolltest zwei Rekruten verhauen, weil sie geschwänzt haben? Nimmst wohl schon Züge von Levi an haha!"
Hanji lehnte sich weiter kichernd zurück gegen ihren Stuhl.
Ja richtig, ich hatte Ehtan und Nancy gesehen, als sie... Grübelnd blickte ich auf meine Hände.
"Hm, was hast du?", erkundigte sich die Abteilungsleiterin neugierig.
"Ich... kann mich nicht direkt dran erinnern."
Sie horchte sogleich auf.
"Wirklich nicht? Du wollstest sie ziemlich zurichten. Levi meinte, du hättest dich gar nicht beherrschen können."
Nervös schluckte ich. Was? Das soll ich wirklich getan haben? Mein Kopf brummte plötzlich. Allmählich spielte sich die Szene nun bruchstückhaft vor meinem inneren Auge wieder. Nicht alles fügte sich, doch eines konnte ich sicher nicht vergessen: Den strengen Blick des Haupfgefreiten.
Du solltest meine Grenzen nicht austesten, diese Worte spukten noch in meinem Gedächtnis umher. Obwohl die Erinnerung verschwommen war, seine Worte waren es nicht. Sie hörte ich klar und deutlich in mir wiederhallen. Und sie lösten etwas mir Unbekanntes in mir aus.
"Celeste?", riss mich Hanji schließlich aus meinen Gedanken.
"Ah, tut mir Leid."
"Bedrückt dich etwas?"
Sie runzelte etwas besorgt die Stirn. Ich war ihr wirklich dankbar, dass sie sich so um mich kümmerte.
"Schon gut, ich habe nur gerade gedacht-"
Einen Moment lang hielt ich Inne. Wieso hatte ich das getan? Ich verstand es nicht. Wie konnte das passieren? Das Einzige, das ich wusste, war, dass ich mich seltsam gefühlt hatte bevor mein Gedächtnis Lücken aufwies.
"Egal."
Mit einen Satz riss ich die Decke hoch und stieg aus dem Bett.
"Was hast du denn jetzt vor?"
"Levi suchen."
"Was? Du sollstest jetzt nicht einfach rumlaufen. Du bist umgekippt, Celeste!"
Hanjis Stimme klang besorgt mit einem strengen als auch verwunderten Unterton.
"Das letzte Mal war es auch nichts, mir geht's gut. Wirklich."
Ungestüm zog ich mir wieder meine Bluse an. Nach dem Aufwachen trug ich nur Unterhemd und Hose, anscheinend hatte mich die Abteilungsleiterin bereits untersucht. "Ich halte das für keine kluge Idee. Du sollstest dich erst noch ein wenig ausruhen."
"Kann ich nicht, ich muss mich entschuldigen."
"Was? Aber-"
"Danke, Abteilungsleiterin!", schon warf ich mir meine Jacke um und spazierte flink nach draußen.
Warum ich nicht auf sie gehört hatte? Ganz einfach: Ich musste mich unbedingt bei Levi entschuldigen! Etwas in mir drang danach, ihn zu sehen. Und ich musste wissen, was genau passiert war. Auch, wenn es mir wahrscheinlich nicht gefallen würde. Meine Gedanken kreisten nur darum, wieso es sich so bekannt angefühlt hatte. Wie damals, kurz bevor ich mich mit Ethan geprügelt hatte. Ein Gefühl, als würde mich eine Macht einnehmen, meinen Körper übernehmen und mich lenken. Wie von selbst, ohne dass ich es kontrollieren geschweige denn verhindern hätte können. Es war... seltsam. Und dennoch aufregend. "Celeste!" Prompt bremste ich ab und blieb schreckerstarrt stehen.
Nein, das konnte jetzt nicht wirklich sein... Als ob ich nichts gehört hätte, marschierte ich einfach weiter. "Celeste, jetzt warte doch!", rief mir die Stimme nach.
Ignorier es, beachte ihn nicht, riet mir mein Innerstes. Doch er wollte nicht ignoriert werden, er ließ es nicht zu. Ehe ich mich versah, grätschte Ethan sich vor mich, so dass ich gezwungen war, kurz still zu halten.
"Was willst du, geh mir aus dem Weg." Angespannt überkreuzte ich die Arme voreinander. Was bildete er sich ein? Nach all dem, was wollte er denn jetzt wieder?
"Hör mir bitte nur ganz kurz zu." "Warum sollte ich?"
"Bitte, Celeste. Es tut mir Leid."
Was? Hatte ich mich eben verhört? Das war ein Scherz, oder? Das musste ein dummer Witz sein.
"Wit bitte?"
Er atmete schwer durch. Dann sah er mich durchdringend an.
"Es tut mir Leid, Celeste."
Kaum zu glauben! Versuchte er das gerade wirklich? Versuchte Ethan wirklich die Mitleidsschiene? Nicht zu fassen!
"Wirklich? Was genau denn? Dass du mir damals in den Rücken gefallen bist, als du die einzige Person warst, der ich vertraut habe? Dass du diese Gerüchte mit verbreitet und mich dann abserviert hast? Dass du jetzt, nach all den Jahren genau das mit Nancy tust, wofür ihr beide mich angekreidet habt? Was tut dir Leid?"
Er schluckte, schloss die Augen für einen kurzen Moment und seufzte. "Alles. Es.. tut mir alles sehr Leid."
"Ja, danke. Deine halbherzige Entschuldigung kannst du behalten. Ethan, es ist mir egal."
Moment... Ich horchte innerlich auf. Es war mir egal?...
Nachdenklich betrachtete ich ihn, der mir nur einen schiefen Blick schenkte. Hände legte ich auf die Brust, hielt still und hörte in mich. Es war mir egal... Ich empfand nichts dabei, wenn Ethan sich bei mir entschuldigte. Ich empfand nichts in seiner Gegenwart. Keine Wut, keinen Zorn, keinen Unmut, keine Aufregung, keine Nervosität, kein Leid. Ich empfand... einfach nichts. "Was meinst du?", hakte er schließlich nach.
"Es ist mir egal!", wiederholte ich stolz.
"Ethan, es ist mir egal, was du tust. Behalt es für dich, es kümmert mich nicht mehr."
Erhobenen Hauptes schob ich mich an ihm vorbei.
Ich fühlte mich gerade wirklich gut , warum auch immer.
"Celeste, wie stehst du wirklich zu dem Haupgefreiten?"
Genervt verdrehte ich die Augen. Wieder diese Frage? Wieder dieses Spielchen?
Mit dem Rücken zu Ethan stehend, versuchte ich ihn endlich abzuwimmeln.
"Er ist mein Vorgesetzer. Was versteht ihr daran nicht?"
"Du empfindest nicht mehr für ihn?" "Was soll die-"
Dann dämmerte es mir auf einen Schlag.
Mein Blick schwiff über die Schulter hinweg zu ihm.
"Ethan, du bist nicht eifersüchtig oder?"
Zögernd wandte ich mich um, musste plötzlich feststellen wie sich seine Mundwinkel in ein verkrampftes Lächeln verzogen.
"Nein, das kann nicht-"
"Dich nach all den Jahren so zu sehen ist auch nicht einfach für mich!", brüllte er auf ein Mal lauthals.
"Ich.. habe noch immer Gefühle für dich."
Absolut entsetzt stand ich ihm gegenüber.
Hatte ich das gerade richtig verstanden? Ethan, meine erste Liebe, die mich verraten und gedemütigt hatte. Er hatte noch Gefühle für mich? Als ob! Das konnte nicht wirklich sein Ernst sein! Ich atmete tief ein und aus. Die Atmosphäre war entsprechend angespannt, was hatte er sich auch nur dabei gedacht? Mit einem tiefen Seufzen wandte ich mich letztendlich um.
"Du bist ein mieser Soldat, Ethan. Gib diese Gefühle auf, ich erwidere sie nämlich nicht."
Dann marschierte ich weiter. Jeder Schritt fühlte sich immer besser an, fühlte sich kraftvoller an, ließ mich leichter durchatmen. Ich fühlte mich ein wenig. .. stärker.
Ich fühlte... eine Veränderung.
"Den hast du ja schön zur Sau gemacht."
Ich fuhr entgeistert auf.
Mein Blick wandte sich sofort reflexartig zu meiner rechten Seite, wo sich der Hauptgefreite gegen eine der Hüttenwände gelehnt hatte. Hatte er all das etwa mitgehört?
"Ich..."
Langsamen Schrittes kam er auf mich zu. Etwas scheu blickte ich erst zur Seite, dann wieder in seine grauen Augen.
"Ich wollte mich noch entschuldigen. Bei dir, für.. das, was ich angestellt habe."
In seinen Pupillen lag ein leichter Schimmer.
"Tss! Keine Ahnung was du für einen Rausch hattest, aber du schuldest mir definitiv eine Erklärung."
"Ja, ich weiß", entgegnete ich sofort. Sein Blick hellte sich etwas auf.
"Aber nicht mehr heute. Dafür hab' ich keinen Nerv mehr."
Ich nickte ihm dankend zu.
Während er sich bereits zum Gehen abwandte, winkte er mir nonchalant mit seinen Fingern zu.
Das Zeichen dafür, dass ich ihm folgen sollte, wahrscheinlich zu Erwin.
Wieder sah ich es, das Zeichen auf seinem Rücken: Die Flügel der Freiheit.
Vielleicht nun doch etwas zutreffender...
"Du hast mich ganz schön überrascht", kam es plötzlich von Levi vor mir. "Aber du bist nicht stehen geblieben. Und das ist gut."
Darauf horchte ich sogleich auf.
Seine Worte schafften es irgendwie, mir ein sanftes Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ein ehrlich gemeintes Lächeln.
"Ja..."
Ja, er hatte Recht, ich hatte mich bewegt.
Es hatte sich etwas verändert...
Was würde mich wohl als Nächstes erwarten?..._____________________
Oke, ich habs nicht mehr so früh geschafft, aber ich wollte nicht nur schnell schnell eas hochladen. Hatte eine kleine Schreibblockade am Ende, bin nicht sicher, obs mir 100%ig passt. Was haltet ihr davon, meine Poochies? 「(゚<゚)゙??❤️❤️❤️Und anbei ein Bild, das ich gezeichnet habe. So stelle ich mir Celeste vor. Sie trägt ihre Haare eig immer zusammen oder zumindest in einem geflochtenen Zopf. Offen trägt sie sie nur zum Schlafen :)
So sehen ihre Haare ungefähr von hinten aus (sie dreht den Zopf einfach locker zu einem Dutt zusammen):
ildquelle:
https://imagesvc.meredithcorp.io/v3/mm/image?q=85&c=sc&poi=%5B410%2C615%5D&w=820&h=1093&url=https%3A%2F%2Fstatic.onecms.io%2Fwp-content%2Fuploads%2Fsites%2F24%2F2018%2F01%2Fthe-perfectly-loose-low-bun_0.jpg
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Die weiße Chrysantheme (Levi x OC / AoT FF)
FanficLevi x OC/Reader "Wenn man sich verliebt, entwickelt der Körper einen eigenen Willen, das ist nun mal so. Da kann es auch vorkommen, dass man sich total daneben benimmt." __________ „Ich dachte Hanji wäre speziell, aber die Kleine macht ihr defini...