Percy
Durch das sperrangelweite Fenster strömt mit Hilfe der morgen Briese, der Geruch von frischen Tannen und Salzwasser in meine Kabine. Es ist still und nur das leise und beruhigende Atmen von Annabeth erfüllt den Raum. Vermutlich werden bald die ersten Camper aufstehen und der Trubel geht, wie jeden Tag, von neuem los. Aber man ist es nicht anders gewöhnt. Ein ruhiger Tag, ohne Kämpfe, Aufträge oder Streitigkeiten wären auch langweilig. Aber es wäre mal eine willkommene Abwechslung.
Durch das Fenster kann man die aufgehende Sonne erkennen und der Himmel wird in ein warmes Orange getaucht. Wie jeden Tag verirrt sich keine Wolke ins Camp, wodurch ein heller Lichtstahlt den Raum erhält. Neben mir vernehme ich ein brummen, woraufhin Annabeth sich die Decke vors Gesicht sieht. Ihre Haare stehen wie von Blitz getroffen zu allen Seiten ab und sind mit Sicherheit von Knoten durchsäht.
Gedankenverloren streiche ich ihr die Haare aus dem Gesicht. Manchmal frage ich mich, wie ich dieses Mädchen verdient habe. Und mit manchmal meine ich jeden Tag. Sie ist ein Wunder und das Beste was mir passieren konnte, in dieser verrücken Welt. Aber in einer Welt voller Gewalt, Krieg und Tod muss es wohl auch irgendwas geben. Für irgendwas muss man doch das alles tun. „Du bist schon wach", stellt sie verschlafen fest und lugt unter der Decke hervor.
Ihre grauen Augen scannen jeden Centimeter meines Gesichtes und ihre schmalen Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. „Du kennst mich", grinse ich und noch etwas unbeholfen windet sie sich aus meinen Arm, nur um sich zu strecken. „Wir sollten aufstehen", bringt sie an, jedoch ziehe ich sie an ihrer Hand zurück und entlocke ihr ein weiteres lächeln. „Du bist verrückt", murmelt sie und drückt ihre Lippen auf meine. Sofort finden wir den perfekten Rhythmus und ich ziehe sie näher an mich. Was könnte den Morgen noch perfekter machen? Mein Brauch kribbelt und es fühlt sich so an, als würden wir schweben. Grade als ich mich in dem Moment verlieren will, merke ich Annabeth Hand an meiner und mit einem Ruck dreht sie mich auf die andere Seite des Bettes und schließlich auf dem Boden.
Schmerzhaft stöhne ich auf. Annabeth jedoch sitzt nur grinsend auf dem Bett. „Was sollte das denn jetzt?" Auch ich kann mir ein grinsen nicht verkneifen. „Sei immer vorbereitet auf das Unvorhersehbare", gibt sie als Antwort und reicht mir die Hand. „Das macht keinen Sinn." Oder vielleicht ist es auch einfach zu früh, um Kampftechniken zu lernen. Dankend greife ich ihre helfende Hand. Sie überlegt. „Doch es macht Sinn." Stöhnend zieht sie mich auf die Füße. „Aber wenigstens bist du jetzt wach." Sie tätschelt mir die Wange. Wahllos greift sie nach einem zufälligen Pullover, als es an der Tür klopft.
Verwirrt wirft sie mir einen Blick zu. Wenn jemand so früh an der Tür klopft, dann ist irgendwas passiert. Und nach meinen Erfahrungen nach, nichts Gutes. „Percy? Mach auf." Von draußen ertönt die raue Stimme von Jason und leicht genervt hüpfe ich über die am Boden liegenden Sachen und öffne die Tür. Jason scheint ebenfalls noch nicht lange wach zu sein, denn eine Haare stehen wirr auf seinem Kopf und die sein Gesicht ziert eine schief hängende Brille. „Was ist los?", will ich von dem blonden Jungen wissen und Annabeth quetscht sich neben mir in den Türrahmen. „Ist irgendwas passiert?"
„Ich weiß nicht genau. Chiron will euch beide sehen. Ist wohl wichtig, wenn es so früh ist." „Okay, wir kommen gleich", beantwortet Annabeth seine Aussage und verschwindet hektisch wieder ins innere des kleinen Hauses. Ich will es ihr gleichtun, als Jason mich aufhält: „Ach und Percy. Zieh dir doch dann wenigstens ein Oberteil an, ja?" Er zieht mich auf und grinst vor sich hin, als er Rückwerts wieder den Weg zu seiner Kabine antritt. „Jaja", rufe ich ihm hinterher und schließe die Tür. Dieser Idiot. Aber was erwartet man auch anderes von Jason?
Mit einer Zahnbürste im Mund kommt mir meine Freundin, in einem etwas zu großem blauen Pullover, entgegen und wirft mir ein verwaschenes orangenes T-Shirt ins Gesicht. „Komm beeil dich, wer weiß was passiert ist", murmelt sie recht undeutlich und verschwindet wieder in den anderen Raum. Ohne große widerrede streife ich mir das Oberteil über und stecke meine Arme ebenfalls in einer der rumliegenden Jacken.
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Percy meets Hogwarts (HP & PJ FF)
FanfictionGrade mal 2 Wochen sind seit der Schlacht um Gaia vergangen und eigentlich wollten Percy und Annabeth sich mal was ausruhen. Aber nein! Chiron muss ihnen da einen Strich durch die Rechnung ziehen. Rachel, das Orakel, hat eine neue Prophezeiung...