Until there's nothing left

Kapitel 37

821.
822.
823.

Egal wie viele Schafe ich mir noch in meinem Kopf vorstellte, einschlafen gelang mir einfach nicht. Die Angst vor den nächsten Tagen war einfach viel zu groß. Wie konnten die anderen keine Bedenken haben? Bei unserem kleinen Treffen hatte ich stehts zu Arthur gehalten, dass der Plan gut war, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr war ich der Überzeugung, dass Aarian recht hatte.
Zu Viert in einem riesigen Schloss, wo uns keiner haben wollte?
Eine Prinzessin, die sich mit Erdkunde, tanzen und Verhaltensweisen auskannte, ein frischgebackener König, der eine Verletzung mit sich schleppte, ein Prinz, der am liebsten wieder zurück in die Vergangenheit wollte und eine Zofe, die ihr Leben lang nur Betten gemacht hat, wie ein wildgewordener Hund durchs Schloss gerannt ist, um alles in richtiger Zeit zum richtigen Ort zu bringen. Diese Vier sollten einen Krieg verhindern?

Wir waren wohl das mickrigste Team, das je existiert hatte. Aber wir hatten immerhin einen Anschlag in einem Schloss, mehrere Tage in der Natur, geschwächt und zum Teil verletzt überlebt und nun waren wir wieder auf den Sprung für ein neues Abenteuer, da wir nicht aufgaben. Wir hatten unsere Schwächen, aber schlecht waren wir nun auch wieder nicht
Ein Eimer fiel draußen von einem der Hocker, sodass ich erschrocken zusammenzuckte.

In der Natur schlafen war einfach nur ein Albtraum für mich. Man konnte nie wissen, was außerhalb seines Zeltes vor sich ging. Es war wirklich nur grauenvoll.
Langsam legte ich mich wieder hin, mein Blick versuchte sich an irgendwas Interessantem zu hängen, endete jedoch bei der weißen Zeltdecke.
Die Nacht war so still geworden. Fast so wie bei der Anreise in Goodmore. Die Nächte davor hatten wir auch in Zelten geschlafen. Ich hatte Ashton noch am Feuer sitzen sehen, er war so stumm gewesen. Ashton schwieg zwar oft, aber irgendwas war anders. Als hätte er gewusst, dass etwas Schlechtes passieren würde.
Vielleicht hatte er es wirklich?
Was, wenn sein General vorher schon mit Ashton darüber geredet hatte, dass König Matthew plant Schloss Goodmore anzugreifen?

Niemals! Ich kannte meinen Bruder, besser als er sich selbst kannte. Er hätte so etwas nie getan. Dafür hätte ich meine Hand ins Feuer gelegt.
Die Gedanken schwirrten einfach nur in meinem Kopf wild herum. Allen voran war dennoch Arthur.
Für ihn war es die größte Gefahr ins Schloss zu gehen. Immerhin war er König. Er war der einzige, der den egoistischen Plan der Königspaare verhindern konnte.
Ich hatte König Matthew nie gemocht, er war immer so kalt und egoistisch. Er würde über Leichen gehen für seine Ziele. Was er auch schon bewiesen hatte.
Würde er im Schloss die Gelegenheit haben, dann würde er nicht zögern. Er würde Arthur und Kiana töten, dann wäre der König und die mögliche Thronfolgerin nicht mehr da, um ihr Königreich zu regieren und die Königspaare könnten es an sich reißen.
Es gab so viele schlechten Möglichkeiten, mir wurde malwieder ganz schlecht.

Statt Schafe, zählte ich nun unfreiwillig alle Möglichkeiten der Feinde Königreich Goodmore zu erobern. Immerhin kam ich jetzt endlich ins Reich der Träume. Zwar das Reich der Albträume, aber immer hin.

"Aufwachen!!"

Die helle Stimme von Sophie hatte ich anfangs gar nicht bemerkt. Sie war so hell und unscheinbar gewesen, damit konnte man keinen Menschen zum Aufwachen bringen, höchstens zum Einschlafen.

"Kommen Sie, ich habe nicht viel Zeit Sie für den Tag vorzubereiten."

Jetzt hatte ich noch weniger Lust mich aus meiner Decke zu begeben. Es war so schön warm, friedlich-Ein Tritt gegen mein Zelt zerstörte dieses Bild in meinem Kopf.

"Na komm, Schlafmütze."

Es war Sebastian gewesen. Er war erstaunlich gut drauf, ich war mir nicht sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, wie immer.
Mürrisch warf ich die Decke von mir. Die Kälte von draußen umring mich sofort, sodass ich gleich wieder nach der Decke greifen wollte, hätte meine Zofe sie mir vorher nicht schon weggenommen.