Kapitel 7

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Am nächsten Tag stand wieder Schule auf dem Programm. Nachdem ich mich viel zu früh aus meinem Bett geschleppt hatte, ich war,trotz das ich keinen nächtlichen Ausflug gemacht hatte todmüde, frühstückte ich ein kleines Müsli und fuhr mit dem Fahrrad zur Schule. In der Schule angekommen begrüßte ich erstmal meine Freundinnen. Auch wenn die Ferien nur 2 Wochen lang gewesen waren, ich hatte sie sehr vermisst und wir hatten uns so viel zu erzählen. Unsere Erzählungen mussten jedoch ein bisschen warten, denn erstmal hatten wir - und ja, das ist ein totales Klischee - Matheunterricht, am Montagmorgen, beim schlimmsten Lehrer der ganzen Schule. Sein stinkender Atem war selbst in der letzten Reihe noch zu riechen, die Schüler und Schülerinnen in der ersten Reihe hielten schon Taschentücher bereit, falls er mal wieder beim Reden spuckte und alle anderen versuchten einfach nicht zu viel zu atmen und zumindest so zu tun als würde man aufmerksam zu hören, denn wenn man nicht aufmerksam war, konnte man den Rest der Stunde im Flur verbringen. Wir hatten mal überlegt, ob wir ihm zu Weihnachten eine Zahnbürste schenken sollten, fanden es aber zu auffällig und hatten uns stattdessen dafür entschieden immer am Anfang der Stunde einmal zu lüften und noch bevor er da war eine Dose mit Pfefferminzbonbons auf den Tisch zu stellen. Leider hatte dieser Plan erst zweimal wirklich funktioniert.


Nachdem wir Horror-Mathe hinter uns gebracht hatten, war endlich Pause und wir konnten uns von den Ferien erzählen. Sophie, die schon wieder neue Markenkleidung trug, war im Urlaub gewesen. Ihre Eltern waren mit ihr nach Kanada geflogen. Ihre haut, die sowieso nie braun wurde von der Sonne schien trotzdem noch bleicher als sonst unter ihren Sommersprossen und den braunen Haaren. Mary war bei ihrer Großmutter auf dem Bauernhof gewesen und man konnte fast noch Riechen, dass sie zwei Wochen lang nur zwischen Stroh, Pferdemist, Pferden und Kühen und was dort noch so für Tiere rumliefen gewesen war. Vielleicht lag das aber auch an meinem verbesserten Geruchssinn. Außerdem waren ihre haare in den zwei Wochen gefühlt weitere 10 Zentimeter gewachsen. Ihre dunklen Haare glänzten im Licht der Leuchtstoffröhre, als sie sich zu mir rüber beugte, meine Spindtür zu schlug und flüsterte: "Hast du den gesehen?" Bei dem lauten Knall, den die Spindtür von sich gegeben hatte, hätte sie nicht zu flüstern brauchen, denn 50% der Menschen auf dem Flur schauten nun zu uns. "Wen?", fragte ich und drehte mich um. Als ich den Gang herunterblickte sah ich jedoch selbst, wen sie meinte: Ich sah gerade eben noch, wie zwei schwarzhaarige Jungs um die Ecke verschwanden. "Zwei mysteriöse neue Bad Boys?", fragte ich grinsend, auch wenn ich schon einen ziemlich genauen Verdacht hatte, wer diese beiden eigentlich waren.  Mary und Sophie hatten beide die Angewohnheit sich nur mit irgendwelchen Bad Boys abzugeben. Keiner weiß so genau warum. "Ne, aber die sind was für dich, Ally!", sagte Mary und deutet mit dem Kopf in Richtung Gang, wo die beiden gerade wieder auftauchten. Mein Verdacht hatte sich bestätigt. Jacob und Seth waren hier an der Schule. Das hatten sie am Wochenende gar nicht erzählt. ich dachte, sie würden zu Hause unterrichtet werden. Seth grinste mich an und ich merkte, wie ich weiche Knie bekam und lächelte zurück, während Jacob ihm in die Rippen boxte und sagte, er solle aufhören so blöd zu gucken.

"Er hat dich angesehen!", rief Sophie keine Sekunde später aus, während Mary ihr verschmitztes Grinsen aufsetzte, als sie meinen verliebten Blick sah. "Uuuuhhh...", gab sie etwas leiser von sich, "Hab ich nicht gesagt, er würde dir gefallen?!"

Wolves - Allein unter WölfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt