Kapitel 10

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Der Rest des Tages verging schnell und am Abend legte ich mich mit der kurzen Hose und dem Top, dass ich den Tag über angehabt hatte ins Bett unter die Bettdecke. Nachdem ich meinen Eltern "Gute Nacht" gesagt hatte musste ich noch unglaublich lange 1,5 Stunden auf der Fensterbank, sehnsüchtig raus blickend warten, bis meine Eltern auch endlich ins Bett gingen. Ich wartete noch leise bis ich ein leises Schnarchen und Schnaupfen hörte. Dann öffnete ich das Fenster, lehnte es an und kletterte die Heckenhalterung herunter. Die warme Sommerbrise wehte mir meine langen blonden Haare ins Gesicht. "Weißt du eigentlich, was für schöne Augen du hast?", ertönte plötzlich eine Stimme in meinem Kopf. Es war Seths Stimme, nur etwas gedämpfter: "Na los! Wo bleibst du?" Ich schüttelte grinsend den Kopf und rannte los. Über den Weg zwischen den Häusern zur Straße, an der Straße entlang zum Wald. Ein paar Meter nach dem der Wald begonnen hatte verwandelte ich mich im Sprung in eine Wölfin. Ich lief und lief. Ich hatte keine Ahnung wohin. Ich rannte an dem kleinen See vorbei, blieb abprubt stehen und ging ans Ufer. Ich schaute mein Spiegelbild noch einmal an. Bis auf meine gold-braun-glänzenden Augen hatte sich echt alles verändert.

Ich sah mich um, setzte mich, streckte die Nase nach oben und heulte. Den ersten Heuler brach ich ab, es war immernoch so ungewohnt zu heulen, aber es war auch ein so tolles Gefühl. Ich heulte gleich nochmal und kurz nachdem ich aufgehört hatte, bekam ich eine Antwort. Ich horchte hin, erkannte Seth und Jake und hörte noch ein anderes mir unbekanntes Geheul, bis ich wieder los lief. Ich lief in die Richtung aus der das Geheul gekommen war. Doch plötzlich hörte ich ein Knacken über mir in den Bäumen. Meine Ohren zuckten und ich riss meinen Kopf nach oben, während ich meine Beine streckte, in den Boden stemmte und über den Waldboden rutschte. Über mir, ich sah genau hin, hing eine kleine Fledermaus an einem Ast. Ich schleckte mir über die Schnauze, aber da die Fledermaus viel zu hoch hing, rannte ich weiter. Bis ich die Straße erkennen konnte, ich horchte nach Motorengeräuschen, hörte nichts und sprang ohne zu gucken mit großen Sprüngen über die Straße. Es war ein komisches Gefühl. Ich war mir ohne zu gucken sicher, dass kein Auto kam. Schon komisch. Ich schüttelte mich und dachte wieder klar und als ich wieder aufblickte, sah ich drei Wölfe auf der Wiese sitzen. Ich kam bei den Dreien an, verlangsamte meinen Schritt und nickte ihnen zu. Selbst in der Dämmerung konnte ich Seth und Jake erkennen, wahrscheinlich weil mein Geruchssinn dazu beitrug, aber jetzt sah ich den dritten Wolf, eine mir unbekannte Wölfin an. Sie hatte helles, grau-weißes eher silbernes Fell und sah in der Dämmerung wunderschön aus.
Ich spürte eine starke Verbindung zwischen Seth und ihr und dachte schnell daran wie ich als Mensch aussah um mich wieder zurück zu verwandeln. Die Anderen taten es mir gleich und ich musterte die Jugendliche. Sie war älter als Seth und sah ihm ziemlich ähnlich: der gleiche dunkle Teint, die, bei ihr nur etwas längeren, schwarzen Haare und die gleichen Augen. Naja, an Seths Augen kam wirklich keiner ran, diese süßen schokobraunen Augen, die nur so danach riefen, sich in ihnen zu verlieren und genau das tat ich gerade lächelnd. "Hey Al", grinste Seth und umarmte mich. Während der Umarmung begann ich wieder klar zu denken. "Hey Seth", hörte ich meine Stimme sagen. Mein Blick ruhte auf der hübschen Jugendlichen, die nicht sehr begeistert davon schien, dass er mich umarmte. "Darf ich dir meine Schwester Leah vorstellen", fragte Seth mich und ich nickte erleichtert. "Also dann, das ist Leah", er zeigte auf die Jugendliche,"und das ist Alissa", stellte er mich seiner großen Schwester vor. Man war ich erleichtert, dass es nur seine Schwester war.

Wolves - Allein unter WölfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt