8:30 Uhr. Ich stand auf und ging ins Bad. OMG, wie sehen meine Haare denn aus?! Sie standen zu Berge und überall hingen kleine Ästchen und Blätter drin. Schnell schloss ich die Badezimmertür ab. Mich sollte niemand so sehen, dass würde mich bloß verraten.
Schnell sprang ich unter die Dusche. Wusch den Dreck von meinem Körper und pfriemelte jeden kleinen Ast einzeln aus meinen Haaren. Während das warme Wasser über meinen Körper lief, dachte ich an Seth: An seine schönen schokobraunen Augen, seine halbdunkle Haut, seine schwarzen Haare, an sein Tattoo. Moment Mal, das Tattoo! Ich würde auch eins bekommen, das hatten die beiden mir auch gestern gesagt. Shit! Wie sollte ich das denn vor meiner Mutter verheimlichen?!
Als ich aus der Dusche raus war, schaute ich sofort genau in den Spiegel und ja, man sah schon ganz leicht die Umrisse des Tattoos auf meinem rechten Oberarm. Wie sollte ich ihr denn erklären, dass ich eine Auserwählte war. Eine Auserwählte, in den Clan der Quileute zu kommen, ein Gestaltwandler zu werden. Von nun an zur Hälfte Wolf. Jacob und Seth hatten mir gestern erklärt, dass sie im reservat lebten. In dem Stamm der Ureinwohner, der dort lebte und dass ich auserwählt worden war, auch ein Teil davon zu werden. Sie hatten noch sehr viele andere komplizierte Dinge erklärt. Aufnahmeprüfung und was auch immer. Die Hälfte davon hatten ich schon wieder vergessen. Sie hatten auch erzählt, was es mit dem Tattoo auf sich hatte. Es war kein richtiges Tattoo. Es war wie eine Art Muttermal, dass sie alle hatten. Sie hatten es tätowiert bekommen, auf traditionelle Art. Dieses Symbol existierte wohl schon Ewigkeiten und war ihr Erkennungsmerkmal. Bei Auserwählten erschien es jedoch einfach. Sie hatten erklärt, dass man ihnen erklärt hatte, dass das Tattoo bei mir wie ein Muttermal entstehen würde und einfach langsam erscheinen würde. Noch so etwas wofür es keine logische Erklärung gab. Ich hatte die beide auch gefragt, warum gerade ich auserwählt geworden war und das war die einzige Frage gewesen, die sie mir nicht hatten erklären können.
Im nächsten Moment klopfte - eher bollerte - jemand gegen die Tür. "Alissa! Beeilung! Zack kommt in einer Dreiviertelstunde!", rief Clary von draußen. Ich grinste nur und ignorierte sie. Nach einer halben Stunde war ich fertig und als ich die Tür öffnete, stürmte eine sehr wütende Clary an mir vorbei ins Bad. "Tut mir leid...", rief ich meiner großen Schwester grinsend zu und ging die Treppen runter. Clary sah genauso aus wie ich. Man hätte denken können, wir seien Zwillinge und das obwohl sie älter war als ich. Deswegen hatten meine Eltern mich nach ihr benannt, sie hieß Clarissa und ich Alissa. Für mienen Geschmack waren die Namen viel zu ähnlich, aber gut.
Unten deckte ich den Früstückstisch. Als alles fertig war, ich sogar Brötchen geholt hatte, rief ich meine Familie. Die meisten waren gerade erst aufgestanden. Beim Frühstück, redeten wir nicht viel und weil ich gedeckt hatte, mussten die anderen abräumen. Ich nutzte die Zeit um von meinem Pyjama in gemütliche und kurze Klamotten zu wechseln. Ich würde den letzten Tag, bevor wir wieder in die Schule mussten, genießen, so mein Vorsatz, aber der Tag war der reinste Horror. Ich wollte nur etwas Zeit für mich. Für mich, meine Gedanken, meinen übergroßen Pulli, der sogar über meine Hotpants ging, meine Fensterbank, Musik, meinen Zeichenblock und die Zeichnung von Seth, die ich angefangen hatte, und meinen sehnsüchtigen Blick nach draußen. Aber alle fünf Minuten platzte irgendwer herein und wollte irgendwas von mir. Bis ich die Schnauze voll hatte. Ich griff nach meinen Kopfhörern, stopfte sie in meine Pullitasche, leinte Barny an und machte einen Spaziergang mit ihm. Meine Mutter war begeistert, dass ich freiwillig mit ihm raus ging - das passierte nicht allzu häufig, da wir "Kinder" meistens erst dazu aufgefordert werden mussten - aber eigentlich war der Spaziergang nur ein Vorwand um da endlich mal raus zu kommen. Nachdem ich meine Kopfhörer entwirrt hatte, ließ ich mir kurz die leichte Sommerbrise um die Nase wehen und ging weiter. Da die Verlockung groß war, dass ich mich im Wald verwandeln würde und ich Barny nicht zu Tode erschrecken wollte, bin ich lieber nicht in den Wald gegangen. Ich hörte sehr laut Musik über beide Kopfhörer. Irgendwann wurde es mir zu laut. Ich nahm die Kopfhörer raus und stopfte sie zu meinem Handy zurück in die Pullitasche.
Als ich wieder nach Hause kam, war das Mittagessen gerade fertig. Beim Mittagessen diskutierten alle über einen Ausflug. Nach einer langen Diskussion, weil jeder etwas anderes machen wollte, entschieden wir uns für einen Abend am Strand mit unseren Freunden, denn damit waren alle einverstanden. Es sollte am Freitagabend stattfinden. Da sollte das Wetter gut werden, die meisten unserer freunde hatten frei und wir hatten die ersten Schultage nach den Frühjahrsferien überlebt. Als das Wort Schule fiel, waren Clary und Lissy gleich schlecht gelaunt. Ich freute mich aber auf die Schule. Ich würde meine Freunde wiedersehen können und es gab nun wirklich nichts besseres. Auch wenn ich ihnen nichts von diese ganzen neuen Entwicklungen in meinem Leben erzählen durfte, denn das durften sie genauso wenig wissen, wie meine Familie, aber trotzdem gab es ja einiges zu erzählen.
DU LIEST GERADE
Wolves - Allein unter Wölfen
Fiksi PenggemarMeine erste Story handelt von Alissa, die als Auserwählte vorerst in den Clan der Quileute aufgenommen wird. Die Prüfung wird entscheiden, ob sie letztendlich aufgenommen wird oder nicht. Natürlich, handelt sie auch von Liebe und dem Problemfall "Pr...