Sechs

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Das Erste, was ich spürte, als ich mein Bewusstsein wiedererlangte, war ein eisiger Luftzug, der an meiner Haut riss

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Das Erste, was ich spürte, als ich mein Bewusstsein wiedererlangte, war ein eisiger Luftzug, der an meiner Haut riss. Ein Schreck durchzuckte mich, als ich merkte, dass ich fiel. Mein Kopf dröhnte, als ob jemand mit einem Hammer darauf einschlug, und meine Sicht verschwomm vor meinen Augen. Die Dunkelheit um mich herum war dicht und undurchdringlich, als ob sie jede Hoffnung auf Licht ersticken wollte. Ich versuchte, mich zu orientieren, aber alles, was ich wahrnahm, war die rasante Bewegung meines eigenen Körpers im Fall.

Dann endete mein Fall abrupt mit einem dumpfen Aufprall. Meine Knochen schmerzten, als ich auf dem nasskalten Boden aufschlug, und ein keuchender Atemzug entwich mir, als mir die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Der Aufprall ließ meine Sinne erwachen, und plötzlich wurde alles klarer. Die leuchtenden Farben der Höhlenwände schimmerten vor mir wie eine surreale Malerei aus der Tiefe des Unterbewusstseins. Irgendwo in mir drinnen wusste ich, dass dies nicht das erste Mal war, dass ich hier war. Ein Zittern ergriff meinen Körper, und flatternde Atemzüge füllten meine Lungen, als ich die unheimliche Umgebung in mich aufsog.

„Nicht schon wieder", flüsterte ich und schüttelte verzweifelt den Kopf. Mein Herz hämmerte wie wild gegen meine Rippen, als ob es mir entkommen wollte.

„Keine Sorge, das lernt man mit der Zeit", ertönte eine sanfte, beruhigende Stimme direkt vor mir. Ich riss den Kopf hoch und sah in die freundlichen Augen von Lani, die mit einem warmen Lächeln auf mich herabsah. Ihr Haar war schwarz und glänzte im fahlen Licht der Höhle, während sie mir ihre Hand entgegenhielt.

„Nein!", schrie ich plötzlich und zog mich panisch von ihr zurück. Die Bewegung war so hastig, dass ich fast wieder zu Boden stürzte. Lani runzelte die Stirn, verwirrt von meiner Reaktion, und machte einen Schritt auf mich zu.

„Fass mich nicht an! Lass mich in Ruhe!", meine Stimme zitterte, als ich mich gegen die kalte Felswand drückte.

„Tara, was redest du da? Was soll das?", fragte Lani besorgt und blieb stehen, während ich versuchte, mich zu erheben. Meine Beine zitterten, als ob sie gleich nachgeben würden. Mein Herz pochte immer schneller, und Panik stieg in mir auf.

„Das würde ich auch gerne wissen", rief ich keuchend. „Ich liege im Krankenhaus. Ich bin krank, das kann nicht echt sein!" Meine Worte kamen gepresst und atemlos heraus, als ich verzweifelt versuchte, die Realität, die sich vor mir abspielte, abzuwehren.

Lani blieb ruhig. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und musterte mich mit einem nachdenklichen Blick. „Falsch", sagte sie langsam, als ob sie mit einem kleinen Kind sprach. „Du bist nicht krank. Das ist nur das, was die anderen denken sollen. Deine Familie und die Ärzte müssen das glauben, damit du gemeinsam mit uns die Bestimmung erfüllen kannst."

„Was redest du da?", schrie ich verzweifelt. „Welche Bestimmung? Ich bin hier nicht freiwillig!"

Lani begann, langsam um mich herum im Kreis zu gehen, wie ein Raubtier, das seine Beute umkreist. Ihre Augen blieben fest auf mich gerichtet. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", sagte sie sanft. „Die Ärzte werden nichts finden. Du bist vollkommen gesund. Sie werden sich irgendwas zusammenreimen und behaupten, dass es mit dem jetzigen Stand der Medizin noch nicht möglich ist, dir zu helfen. Sie werden dich wieder entlassen, so wie es bei uns allen war."

Die Legende der Elemente - Das Erbe der AuserwähltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt